Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. 1913 Unternehmens unmittelbar oder mittelbar zus.hängenden Gewerbe oder Geschäfte; d) Erwerb Veräusser., Pachtung u. Verpacht. von Grundst. innerhalb der Zwecke der Ges. Kapital: M. 5 000 000 in 4500 Inh.-Akt. Lit. A u. 500 Nam.-Akt. Lit. B, übern. von den Gründern zu 100 %. * Geschäftsjahr: 3 Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St. Direktion: Weinhändler Leon Weil, Brennereibes. Theoder Weil, Landau. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant Ernst Kiefer, Strassburg; Fabrikdir. Felix Levy, Baden- Baden; Weinhändler Hugo Weil, Landau. Leipziger Spritfabrik in Leipzig-Eutritzsch, Katzbachstrasse 15. Gegründet: 16./5. 1893; eingetragen 13./6. 1893. Die Gesellschaft besitzt die zu Leipzig- Eutritzsch gelegene Spritfabrik; das Grundstück derselben umfasst 12 744 qm. Die Bau- lichkeiten, mit Gleisanschluss versehen, bestehen neben einer allen technischen An- forderungen entsprechenden Rektifikations- und Abfertigungsanlage, sowie ausgedehnten Spiritus- Lagerräumen: Kessel- und Maschinen-Anlagen, Glüherei, Böttcherei, Spülerei, Stallungen, Schuppen, Wohn- u. Verwalt.-Gebäude. Die Gebäude sind in der Landesbrand- kasse mit zus. M. 391 790 versichert. Der Wert des Grundeigentums, der Baulichkeiten u. der Betriebseinricht. der Ges. ist in einer von Reg.-Baumeister W. Vogel, Leipzig, im März 1910 aufgenommenen Taxe auf M. 918 800 geschätzt worden. – Die Ges. war beteiligt bei der Spiritus-Zentrale G. m. b. H., Berlin, bei der Lagerhaus-Ges. m. b. H., Berlin, ferner bei der Ostdeutschen Spritfabrik G. m. b. H. in Berlin, mit M. 1250 bei der Fuselöl-Ver- wertungs-Ges. m. b. H., Berlin. – Die G.-V. v. 27./11. 1920 genehmigte den mit der Reichsmonopolverwaltung für Branntwein abgeschloss. Vertrag. Durch diesen Vertrag wird das Unternehmen vom 1./10. 1919 an auf 10 Jahre an die Monopolverwaltung verpachtet. An Stelle einer Pachtsumme garantiert die Monopolverwaltung den Aktion. eine feste Div. von 18 % u. verpflichtet sich, die ihr angebot. Aktien zum Kurse von 400 % anzukaufen. Am 1./10. 1929 geht das Vermögen der Ges. als Ganzes unter Ausschluss der Liquidat. auf die Monopolverwaltung gegen eine Abfindungssumme von M. 3 600 000 über, so dass die Aktion. das Vierfache des Nennwertes ihrer Aktien erhalten, da das A.-K. M. 900 000 be- trägt. Die G.-V. beschloss ferner die Verteilung einer Vordiv. von 4 % für das Geschäfts- jahr 1919/20, während weitere M. 126 000 aus dem Reingewinn vorläufig zurückgestellt wurden, bis eine Einigung in dem mit der Union, Akt.-Ges. in Leipzig schwebenden Pro- zesse erzielt ist. Für 1920/21 wurde ein weiterer Betrag von M. 126 000 zurückgestellt. Es wird sodann noch eine entsprechende Nachdiv. ausgeschüttet werden. Gegen den Ver- tragsabschluss mit der Monopolverwaltung erhob die Union-Akt.-Ges. auch in der dies- maligen G.-V. Einspruch, da sie durch denselben ihre Interessen als Spiritus liefernder Aktionär verletzt erachtet. Kapital: M. 900 000 in 900 Nam.-Aktien Lit. A à M. 1000. Die Inhaber der Aktien sind lt. G.-V. v. 19./12. 1919 nicht mehr verpflichtet, den gesamten in ihren Brennereien erzeugten Spiritus ausschliesslich an die Ges. zu liefern. Die Veräusser. der Aktien bedarf der Genehmig. des A.-R. Urspr. A.-K. M. 1 350 000, zerlegt in 900 Aktien Lit. A à M. 1000 u. 450 Aktien Lit. B à M. 1000. Die Aktien Lit. B waren mit einer Vorz.-Div. von 4 % ausgestattet, dagegen auf eine Höchst-Div. von 5 % beschränkt. Die a. o. G.-V. der Aktionäre v. 23./4. 1910 beschloss, diese M. 450 000 Lit. B-Aktien zum Kurse von 125 % nebst 4½ % Zs. mit Wirkung ab 1./10. 1909 abzulösen und dafür M. 500 000 4½ % hypoth. sichergestellte Teilschuldver- schreib. auszugeben. Ausserdem wurde der R.-F. II hierzu verwendet. Hypoth.-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 23./4. 1910, rück- zahlbar zu 103 %; Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Allgem. Deutschen Credit- Anstalt zu Leipzig oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./10. 1916 lt. Plan durch jährl. Auslos. spät. 3 Mon. vor dem 1./10.; ab 1916 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. auf den Grundbesitz der Ges. Dieser Sicher.-Hypoth. gehen nur zwei Sicher.-Hypoth. im Ge- samtbetrage von M. 350 000 voraus, die dem Königl. Sächs. Staatsfiskus wegen aller An- sprüche desselben aus dem der Leipziger Spritfabrik gewährten Kredite für Branntwein- verbrauchsabgaben eingeräumt worden sind. – Der Erlös der Anleihe diente mit zur Rück- zahlung der M. 450 000 Aktien B. – Noch in Umlauf Ende Sept. 1921: M. 404 000. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlstellen: Leipzig: Ges.-Kasse, Allg. Deutsche Credit-Anstalt und deren Zweigniederlass. Kurs Ende 1912–1921: 102, 102, –*, –, 95, –, 98*, 98.75, 102, 103 %. Eingeführt in Leipzig am 7./11. 1910 zum ersten Kurs von 102 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. Dez. Stimmrecht: Jede Aktie Lit. A = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K., ist erreicht); Zuwendungen 2. Spez.-R.-F. (gleichfalls bis 10 % des A.-K.), 15 % Tant. an Vorst., Grat. an Angestellte etc. event. als Beitrag zum Pens.-F., bis 4 % Div., von Rest 10 % Tant. an A.-R., der hiernach noch verbleibende Rest des Reingewinnes wird, soweit nicht etwas anderes auf Antrag des A.-R. durch die G.-V. beschlossen wird, unter diejenigen Aktieninhaber verteilt, welche in dem betr. Geschäftsjahre Rohspiritus an die Ges. geliefert haben, u. zwar im Verhältnis zu dem von dem einzelnen Aktionär gelieferten Rohspiritusquantum.