Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1975 umfassen die Herstellung aller Sorten Dynamomasch., elektr. Motoren, Transformatoren, Pumpen, Ventilatoren, Bogenlampen mit zugehörigen Apparaten, alle Sorten von Kabeln u. Garniturteilen, Leitungsdrähten u. Litzen, von Zählern, Installationsmaterial, Scheinwerfern u. Automobilen. Die Zentralverwalt. u. die Vertriebsabteil. haben ihren Sitz in Siemensstadt bei Berlin, während die Werke teils in Gross-Berlin teils in Nürnberg liegen, u. zwar das Dynamo-, Klein- bau- u. Elektromotoren-Werk nebst Metallgiesserei sowie das Automobil-Werk unter der Firma „Protos Automobile G. m. b. H.“ in Siemensstadt bei Berlin, das Kabelwerk nebst Metallwerk u. die Gummifabrik Westend G. m. b. H. ebendaselbst (Gartenfeld), das Charlottenburger Werk in Charlottenburg, ferner das Nürnberger- u. Transformatorenwerk in Nürnberg. Die Werke der beiden Stammfirmen ergänzen sich für die Herstellung in günstiger Weise. Ihre In- teressennahme an der Dampfturbine hat die Ges. durch Eintritt in das Zoelly-Turbinen- Syndikat bekundet (Herstellung der Dampfturbine nach Patent Zoelly). Die Ges. war u. a. bei dem Bau der Hoch- u. Untergrundbahnen in Berlin, Schöneberg u. Wilmersdorf, der Ham- burger Hochbahn, ferner bei der Elektrisierung der Staatsbahnstrecken Halle-Leipzig-Bitter- feld, sowie Lauban-Königszelt hervorragend beteiligt, ebenso bei der Elektrifizierung der Bahn Murnau-Oberammergau, Blankenese-Ohlsdorf, Rotterdam-Haag-Scheveningen, der Wiesen- talbahn sowie bei der Linie Spiez-Frutigen (Lötschbergbahn) u. bei der elektr. Vollbahn Kiruna- Riksgränsen (Lofotenbahn), die zum ersten Male in Europa Güterzüge vor mehr als 2000 t Gewicht elektr. beförderte. Auf dem Gebiete des Zentralenbaues ist die Ablieferung einer grösseren Anzahl Grosstransformatoren von 15 000, 30 000 u. 60 000 KVA für 100–110 000 Volt Kraftübertragungsanlagen nebst dazu gehörigen Schaltstationen erwähnenswert; auch die Konstruktion des bisher grössten Turbogenerators für eine Leistung von 60 000 KVA wurde durchgeführt. Dem Zentralen-Geschäft wurde durch den Ausbau bestehender Elektrizitätswerke, be- sonders von Überlandzentralen, sowie durch den Bau neuer Werke zahlreiche Aufträge zugeführt in Maschinen bis zu den grössten Einheiten, in Schaltanlagen u. Freileitungen bis zu 110 000 Volt Spannung und vor allem in Transformatoren, besonders solchen für hohe Leistung u. hohe Spannung. Bei dem Ausbau der Wasserkräfte in Süddeutschland sind der Ges. ein grosser Teil der benötigten Masch. zur Ausführung übertragen. Auch der Ausbau von Niederdruck-Wasserkräften in Mittel- u. Norddeutschland brachte belang- reiche Aufträge. Im Kabelwerk halfen neben umfangreichen Auslandsaufträgen die Be- stell., die die Siemens & Halske A.-G. der Ges. zuführte. Die Abt. Industrie trug in erster Reihe zum Umsatze bei. Die Bergbau u. die Eisen- u. Stahlindustrie im In- u. Aus- land gaben schwere Antriebsanlagen für umfangreiche Ersatz- u. Neubauten in Auftrag. Ahnliche Anerkennung fand die Ges. auf andern Gebieten, so in der chem., der Textil- u. Papierindustrie sowie in der Metallbearbeit., insbes. auf dem Gebiete des elektr. Schweissens. Das Geschäft für elektr. Bahnen zeigte eine gewisse Belebung. In Material- und Industriebahnen war die Entwicklung lebhaft. Der Auftragseingang bei der Abt. Kleinfabrikate belebte sich im Laufe des Jahres. Der Umsatz in Zählern, Motoren u. Leitungen stieg erheblich; ebenso zeigte das Geschäft in Schaltapparaten u. Installat.- Material eine starke Zunahme. Der Protoswagen erfreut sich steigender Beliebtheit. Gewinn-Verteilung: Die Bilanz ist in den ersten 5 Monaten nach Schluss des Geschäfts- jahres aufzustellen. Im Jahre 1912 ist eine Anderung in der Gewinnverteilung eingetreten und ist diese wie folgt: Nachdem der Gewinnbetrag festgestellt worden ist, welcher zur Ausschüttung auf das St.-Kapital von M. 90 000 000 gelangen soll, wird das prozentuale Verhältnis des Gewinnbetrages zu diesem St.-Kapital ermittelt. Die Siemens & Halske A.-G. erhält alsdann für jedes so ermittelte Prozent M. 65 000 oder den entsprechenden Bruchteil vorweg zugewiesen. Der nach Abzug dieser Summe verbleibende Gewinnrest wird, soweit das St.-Kapital von M. 90 000 000 in Betracht kommt, zu gleichen Teilen an die beiden Gesellschafter verteilt. Im Falle der Erhöhung des St.-Kapitals über M. 90 000 000 hinaus wird der auf das neue Kapital entfallende Dividendenbetrag im Verhältnis der neuen An- teile der Gesellschafter verteilt. An Gewinn sind an die Gesellschafter 1911/12–1912/13 je M. 9 000 000 (je 10 %), 1913/14: M. 6 750 000 (7½ %), 1914/15–1919/20 je M. 9 000 000 (10 %) 1920/21: M. 14 400 000 (16 %) zur Ausschüttung gelangt. Bilanz am 30. Sept. 1921: Aktiva: Barbestände 2 456 802, Wechsel 6 303 639, Staats- bapiere 431 430 243, sonst. Wertp. 1 007 851, Beteilig. 33 039 973, Unternehm. bezw. Beteilig. an solchen 30 007 479, Aktiv-Hypoth. 1 606 872, Guth. bei Banken 131 889 262, do. bei Post- scheckämtern 6 581 480, do. bei der Kundschaft 288 951 727, do. bei befreundet. Gesellschaften 211 741 680, do. bei verschied. Debit. 169 994 361, Rohmaterial 105 767 623, Fabrikate 239 564031, im Bau befindl. Anlagen 290 955 979, Grundstücke 21 811 676, Gebäude 30 472 822, Neubauten 7 627 235, Werkzeugmasch. 1, Betriebsmasch., Heiz. u. Beleucht.-Anlagen 1, Geräte u. Werk- zeuge 1, Modelle 1, Fuhrwerke u. Automobile 1, Interims-Kto. 24 432 960, (Bürgsch. 94 931 808.)– Passiva: St.-Kap. 90 000 000, Rückl. 30 500 000 (Rückl. 5 000 000), unkündb. Darlehen der Ges. 110 000 000, 4½ % Anleihe von 1906 16 357 000, do. von 1911 26 443 500, do. von 1912 28 426 000, do. von 1920 (I. Ausg.) 60 000 000, do. von 1920 (II. Ausg.) 60 000 000, Passiv- Hypoth. 5 631 224, Pens.-, Witwen- u. Waisen-Kasse für Beamte 4 624 220, do. für Arb. 12 824 981, Spareinl. u. Guth. der Sparbank Siemensstadt G. m. b. H u. der Sparbank Siemens- Schuckert G. m. b. H. 38 218 440, Disp.-F. 8 030 257 (Rückl. 1 000 000), Guth. der Lieferanten