Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2037 Aufsichtsrat: Vizepräsident des Landtags Erhard Auer, Staatsminister für Handel, Industrie u Ge werbe Eduard Hamm, Oberfinanzrat Friedrich Moroff, Geh. Oberbaurat Dr. Rudolf Schmick, Dipl.-Ing. Ernst Eppner, Komm.-Rat Franz Woerner, Gutsbes. Hubert v. Schilcher, Bürgermeister Fritz Scheifele, Landtagsabgeordn. Otto Graf. Oberbayerische Ueberland-Zentrale Akt.-Ges. in München, Weinstrasse 7III. Gegründet: 23./9. 1911; eingetragen 18./11. 1911. Gründer: Jacquier & Securius, Bankier Ernst Friedmann, Friedmann, Bleibtreu & Co., Komm.-Rat Albert Pinkuss, Rentier Phil. Marx, Berlin. Die Gesellschaft übernahm von den Gründern Ernst Friedmann und Philipp Marx sowie von Fabrik-Dir. Karl Hromadnik in Pasing M. 75 000 Geschäftsanteile des Elektriz.-Werks Miesbach, G. m. b. H. in Miesbach, die durch das Leitzachtal gebaute Starkstromleit. mit Transformatorenstationen, die auf die Ausnütz. u. Abgabe elektr. Licht- u. Kraftstroms aus dem bei Vagen zu errichtenden Kraftwerk bezügl. Verträge nebst den dazugehör. Nebenverträgen über Rechte zum Aufstellen von Masten u. zur Ablösung von Elektriz.-Werken einschl. aller hierzu gehör. Vor- u. Projektier.-Arbeiten sowie des sonstigen dazu gehör. Materials nach näherer Bestimm. des Einbringungsvertrages. Die Ges. gewährte hierfür dem Gründer Ernst Friedmann 400 Aktien u. eine Barvergüt. von M. 342 102, die mit dem Teilbetrage von M. 28 313 sofort zahlbar, im übrigen gestundet ist. Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnütz. elektr. Stromes in jeder Art, besonders zur Beleucht. u. Kraftübertrag.; Ausnütz. von Wasserkräften sowie der Betrieb aller hierzu dienenden u. darauf bezügl. Geschäfte, besonders der Erwerb von Grundstücken, Anlager. u. Einricht. aller Art u. die Beteilig. an gleichartigen Unternehmungen. Die Ges. steht als Stromabnehmerin zu der Akt.-Ges. „Leitzachwerke“ in München in vertragl. festgelegtem Verhältnis. Zunächst ist ein Abschluss auf Abnahme von 15 000 000 Kwst. erfolgt. Die Leitzachwerke haben ihren Betrieb am 7. Jan. 1914 aufgenommen. Von diesem Tage ab hat daher der regelrechte Betrieb des Unternehmens begonnen. In den Geschäftsjahren 1914/15–1920/21 wurde das Gebiet der ÜUberland-Zentrale weiter ausgebaut. Das Hochspannungsnetz erreichte eine Leitungslänge von 803 km, an- geschlossen sind 1197 Ortsnetze, die von 532 Transformatorenstationen gespeist werden. Der Anschlusswert der Stationen beträgt 15 336 KVA. Die Zahl der angeschlossenen Glühlampen ist von 110 396 auf 126 371 gestiegen, die Zahl der Motore auf 4731 mit 19 228 PS. Andere Anschlussapparate hat die Ges. 3364. Das Gebiet der Ge- sellschaft erstreckt sich über die Bezirksämter Rosenheim, Wasserburg, Aibling, Ebersberg, Miesbach u. Teile von Traunstein u. reicht im Norden bis Ebersberg u. Wasserburg, im Osten bis an das westliche Ufer des Chiemsees einerseits u. bis Marquartstein andererseits, im Süden bis Bayrischzell u. an die Landesgrenze u. endlich im Westen bis an die Grenzen der Versorgungsgebiete der Isar- u. Amperwerke einerseits u. die Interessensphäre des Walchenseewerkes andererseits. Das Elektrizitätswerk Prien wurde auf 45 Jahre gepachtet u. seit 1./1. 1912 im eigenen Betrieb übernommen. Durch Erwerb oder Ablös. sicherte sich die Ges. die Absatzgebiete der Elektrizitätswerke Feilnbach, Rohrdorf, Bernau, Beyharting u. Josephstal. Stromlieferungsverträge wurden mit den Elektrizitätswerken Endorf, Aschau, Antwort, Schonstett u. dem Murnwerk abgeschlossen. Das Elektrizitätswerk Miesbach G. m. b. H., dessen Geschäftsanteile in Besitz der Ges. über- gingen, wurde 1912/13 ganz von der Ges. aufgenommen. Um schon während der Bauzeit mit der Stromlieferung an die Gemeinden beginnen u. insbes. für den Bau der Leitzachwerke elektr. Kraft bereit stellen zu können, wurden mit einigen bestehenden Kraftwerken Verträge abgeschlossen, wonach diese Werke den benötigten Strom lieferten. Die Gewinne des Jahres 1913 u. 1914 M. 142 850 bzw. 209 290 wurden vorgetragen; seit 1914/15 Div. verteilt (s. unten). Kapital: M. 16 000 000 in 16 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 300 000, übern. von den Gründern zu 110 %, erhöht lt. G.-V. v. 17./3. 1920 um M. 2 700000, mit Div. ab 1./10. 1920, übern. v. einem Bankenkonsort. zu 110 %, davon angeb. M. 2 300 000 den alten Aktion. zu 116 ―― Weiter erhöht lt. G.-V. v. 11./3. 1921 um M. 3 000 000 (auf M. 8 000 000) in 3000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1920, übern. von einem Bankenkonsort. zu 115 %. angeb. den alten Aktion. zu 121 %. Lt. G.-V. v. 4./2. 1922 erhöht um M 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000 zu 180 % (4:3). as „. 15 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 22./3. 1918, 15./9. 1921 u. 29./1. 1921 (zuerst M. 2 300 000, dann M. 3 700 000, schliesslich M. 9 000 000), rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 u. 2000, lautend auf den Namen Bayer. Hyp.- u. Wechselbank, München, oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. für die Nr. 1–4500 1./4. u. 1./10., Nr. 4501–11 250 1./1. u. 1./7. Tilg. jeweils vom 6. Jahre nach dem Ausgabejahr nach 25 Jahren durch jährl. Auslos. oder freihänd. Rückkauf; ab 5. Jahr nach Ausgabej. verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monatl. Frist vorbehalten; erstmalig ab 1./4. 1924. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. Coup.- Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: wie bei Div. Kurs: Ende 1921 in Berlin: 96.75 %. Eingef. im Okt. 1921. In München 100 %, daselbst eingef. im Aug. 1921. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St.