Vorwort zur siebenundzwanzigsten Auflage. Das Halbjahr März/August 1922, über welches die vorliegende neue Auflage des I. Bandes berichtet, stand wieder unter dem Zeichen von zahlreichen Neu-Emissionen, sowohl an der Berliner Börse wie an den deutschen Provinzbörsen. Auch erreichte die Anzahl der Neu- gründungen von Aktiengesellschaften in den genannten 6 Monaten die höchste jemals da- gewesene Ziffer von 1191 Gesellschaften mit einem Gesamtkapital von nom. M. 5 043 304 000 (im Vorjahre in derselben Zeit 480 Gesellschaften mit zusammen M. 1 877 938 000). Aus technischen Gründen konnten die Neugründungen nur Aufnahme finden bis 31. August. Die nach diesem Termin erfolgten handelsgerichtlichen Neu-Eintragungen gelangen in Band II 1922/23 zum Abdruck. Ungemein zahlreich sind wiederum die erfolgten Aktien- Kapitals-Erhöhungen, und zwar in vielen Fällen verbunden mit der Ausgabe von Vorz.- Aktien zur Vorbeugung der Überfremdungsgefahr. Dies alles ist in der neuen Auflage dieses Buches gewissenhaft registriert und wurde der Umfang des Bandes dadurch um etwa 300 Seiten erhöht. Eine sehr wichtige Ergänzung des Werkes bildet der umfangreiche Anhang „Deusche nd dtsIdesche Staatspaptere, sowie die Übrigen an deutschen Börsenpldtsen Motterten Fonds efc.; auch diese Abteilung bietet eine Fülje der wertvollsten Mitteilungen, besonders jetzt über ausländische Wertpapiere. Wie in früheren Jahren erscheint diesmal der Anhang mit dem Hauptwerk infolge der hohen Kosten in der Buchbinderei wieder in einem Bande zusammengebunden. Nachstehende Zusammenstellung gibt eine Übersicht der Gründungen der letzten. zehn Jahre, wie solche die entsprechenden Handbuchbände verzeichnen: Gründungen Gesellschaften Aktienkapital Gründungen Gesellschaften Aktienkapital 1913 165 Mark 215 469 500 1918 160 Mark 359 420 000 1914 127 „ 375 803 200 1919 268 „ 632 924 000 1915 60 3 70 260 500 1920 581 „1 861 623 000 1916 101 „ 1426 626 600 1921 1688 „ 7 778 716 500 1917 126 „ 312 256 000 1922 I. Band 1191 „ 5 043 304 000 Bei der Fülle des Materials war es uns leider nicht möglich die geschlossene Banken- gemeinschaft zwischen der Nationalbank f. Deutschland und Bank für Handel in die jetzige Firma Darmstädter und Nationalbank in allen Fällen bei der Angabe der Zahlstellen abzuändern, die Anderung wird sukzessive durchgeführt. Alle während der Berichtsperiode erfolgten Neugründungen tragen vor der Firma einen Stern. Der im Sommer eines jeden Jahres erscheinende, also der vorliegende I. Band enthält vorwiegend die am 31. Dez. abschliessenden Gesellschaften, der II. Band folgt in der Regel Anfang des nüchsten Jahres und behandelt diejenigen Aktienfirmen, die ihre Bilanzen am 31. März, 30. Juni und 30. Sept. etc. ziehen. Beide Teile bilden ein zusammengehöriges Jahrbuch und ergänzen sich gegenseitig, sodass jede deutsche Aktiengesellschaft und Kommanditgesellschaft auf Aktien, jetzt über 9500, in einem der beiden Bände sicher aufzufinden ist. Die beigegebenen Inhalts-Verzeichnisse nebst Firmen-, Orts- und Branchen-Register erleichtern das Aufsuchen jeder Gesellschaft. Die mit bezeichneten Kurse 1914 beziehen sich auf den 25. Juli 1914 bezw. früher, da infolge des Kriegsausbruches die sämtlichen deutschen Börsen Ende Juli 1914 geschlossen wurden. Offizielle Kurse für 1015 u. 1916 sind somit nicht vorhanden. Der für ult. 1916 angegebene Kurs für die an den deutschen Börsen notierten Werte ist der durch das Gesetz vom 9. November 1916 vom Bundesrat festgesetzte Steuer- kurs. Am 1. Dezember 1917 ist endlich, wenn auch mit Beschränkungen, die Wiedereröffnung des amtlichen Berliner u. Frankfurter Börsenverkehrs erfolgt, sodass für Ende 1917 die Kurse der Dividendenpapiere an- gegeben werden konnten. Später folgten dann verschiedene Provinzbörsen mit der Aufnahme des be- schränkten amtlichen Börsenverkehrs. In festverzinslichen Werten blieb die öffentliche Kursnotierung weiter verboten, wurde aber schliesslich ab 1. Sept, 1919 wieder erlaubt. Der für Ende 1918 angegebene und mit einem versehene Kurs ist derjenige des offiziellen Steuer-Kurszettels vom 31. Dez. 1918, der auch die Kurse der festverzinslichen Werte (Anleihen, Pfandbriefe etc.) brachte. Den geehrten Behörden und Direktionen, welche uns auch bei Herausgabe des Jahr- gangs 1922/23 in liebenswürdiger Weise unterstützten, danken wir an dieser Stelle nochmals ganz verbindlichst. Angaben über eintretende Veränderungen werden stets gern entgegen- genommen. Berlin, 30. September 1922. Die Redaktion.