Kredit-Banken und andere Geld-Institute. 43 Deutsch-Ostafrikanische Bank in Berlin (D. K.-G.) Sw. 11, Dessauerstr. 28/29. Auf Grung der Verordn. des Bundesrats hat die Bank vom Kolonialamt die Genehmigung erhalten, ihre Bilanz für 1915–1918 ausfallen zu lassen, dieselben wurden dann einschl. derjenigen für 1919 im Febr. 1920 veröffentlicht. Gegründet: 6./1. 1905 als Kolonial-Ges.; eingetr. 22./3. 1905. Dauer zunächst bis 31./12. 1934. Verleihung der Korporationsrechte durch den Bundesrat 9./2. 1905. Gründer siehe bei Kap. Zweck: Regelung u. Erleichterung des Geldumlaufs u. der Zahlungsausgleichungen in Deutsch-Ostafrika sowie des Geldverkehrs dieses Schutzgebietes mit Deutschland und dem Auslande. Betrieb von Bankgeschäften einschl. der Notenausgabe nach Massgabe der er- teilten Konz. Eröffn. der Niederlass. in Daressalam 23./6. 1905, mit Verlust der Kolonie aufgelöst. gokeB be Konz. von 15./1. 1905. Die Ges. hat das Recht, nach Bedürfnis ihres Verkehrs auf Rupien lautende Noten bis zum sZfachen Betrage des eingezahlten Grund- kapitals auszugeben. Die Noten dürfen nur auf Beträge von Rupien 5, 10, 20, 50, 100 oder ein vielfaches von Rupien 100 lauten. In Umlauf Ende 1914: Rupien 4 391 695. Die Bank war verpflichtet, für den Betrag ihrer in Umlauf befindlichen Banknoten jederzeit mind. ½à in deutsch-ostafrikan. Landessilbermünzen, in indischen Rupien, in Reichsgoldmünzen, in fremden Goldmünzen, in Reichskassenscheinen oder in Reichsbanknoten in ihren Kassen im ostafrikan. Schutzgebiet als Deckung bereit zu halten; die Deckung für den Rest hat in diskontierten Wechseln u. wechselähnl. Papieren, sowie in tägl. rückzahlbaren Guth. bei der Reichsbank, der Seehandlungssozietät sowie mit Genehmig. des Reichskanzlers bei anderen Banken, zu bestehen. Falls der Notenumlauf der Ges. sich auf mehr als den doppelten Betrag ihres in § 8 Abs. 1 der Konz. bestimmten Barvorrats beläuft, hat sie von der Mehr- ausgabe von Banknoten eine Steuer von jährl. 5 % an den Fiskus des deutsch-ostafrikan. Schutzgebietes zu zahlen. Diese Steuer wird nicht erhoben, solange der gesamte Noten- umlauf der Ges. den Betrag von Rupien 500 000 nicht übersteigt. Der Umlauf der Banknoten hat sich durch Ausgabe von Interimsnoten während des Krieges bedeutend erhöht; derselbe dürfte sich auf ungefähr Rps. 22 600 000 belaufen haben. Ende 920 in Umlauf ca. Rupien 16 600 000. Dieser Betrag ist im Saldo von Daressalam enthalten. Durch Verordn. v. 14./8. 1916 sind die Noten zu gesetzl. Zahlungsmitteln erklärt. Die Ges. ist bis auf weiteres von der Verpflicht. zur Einlösung gegen Münzen entbunden worden. Von diesem Zeitpunkt an erhöht sich die Beteil. des Landesfiskus an dem Reingewinn der Ges., soweit derselbe über 10 % Div. hinausgeht, auf 66 %. Die Ges. löst die Noten in Berlin zu dem festen Kurse der deutschostafrikanischen Rupie von 1,33½ per Rupie ein. Kapital: M. 2 000 000 in 4000 seit 1911 vollbezahltan Anteilen à M. 500. Die sämtl. 4000 Anteile sind von den nachbenannten Gründern der Ges. zu pari übernommen worden, u. zwar von: Deutsch- Ostafrikan. Ges. 2800, Deutsche Bank 250, Disconto-Ges. 250, S. Bleichröder 100, Delbrück Leo & Co., jetzt Delbrück Schickler & Co. 100, von der Heydt & Co. 100, Mendelssohn & Co. 100, Rob. Warschauer & Co., Berlin 100, Hansing & Co., Ham- burg 100, Sal. Oppenheim jr. & Co., Cöln 100. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: ImI. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Anteil = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom verbleib. 10 % Tant. an Verwalt.-Rat (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von M. 4000), dann 1 % Div., vom Rest die eine Hälfte an deutsch-ostafrikan. Landesfiskus, die andere Hälfte weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Kassa 38 901, Sorten 5232, Wechsel 4 837 500, Bankguth. u. Debit. 2 805 501, Eff. 2 392 645, Immobil. 106 500, Mobil. 1. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 191 741, Kredit. 1 549 716, unerhob. Div. 128, Zweigniederl. Daressalam 5 925 772, Tratten 277 381, Talonsteuer-Res. 10 000, Gewinn 231 541. Sa. M. 10 186 281. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 277 648, Rückl. f. R.-F. 12 171, Rein- gewinn 231 541. – Kredit: Vortrag 279, Provis., Sorten, Zs. u. Eff. 521 081. Sa. M. 521 360. Dividenden 1912–1921: 6½, 7¼, 5, 11, 11¾, 11¼, 12¼, 10¼, 8, 8 %. Direktion: Dr. Wald. Türpen, Joh. Jul. Warnholtz, Berlin. Verwaltungsrat: Bankier Ernst Kritzler, Bankier Carl Joerger, Bankier Franz Urbig, Komm.-R. Paul Millington Herrmann, Berlin; S. Alfred Freih. von Oppenheim, Köln; Otto Hansing. Senator Justus Strandes, Hamburg. Zahlstelle: Berlin: Ges.-Kasse. Deutsch-Schweizerische Bank A.-G. in Berlin, Französische Str. 13/14. (Firma bis 9./2. 1922 Spar- u. Vorschussverein zu Burkhardswalde A.-G.) Gegründet: 24./2. 1918; eingetr. 16./5. 1918. Zweigstelle in Brockwitz. Gründer: Geschäftsleute u. Gutsbesitzer von Burkhardswalde u. Umgebung. Zweck: Betrieb von Bankgeschäften aller Art. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien. Urspr. M. 40 000 in 40 Aktien à M. 1000, eingez. 25 %. Lt. G.-V. v. 9./2. 1922 erhöht um M. 9 960 000 in 9960 Aktien.