76 Kredit-Banken und andere Geld-Institute. grössere Beträge festgelegt hatte, die nicht rasch flüssig gemacht werden konnten. Bei ruhiger Abwicklung des Konkurses dürften die Gläubiger in vollem Umfange zu ihrem Gelde kommen und auch die Aktionäre aus der Masse vielleicht noch etwas erhalten, besonders wenn seitens der regresspflichtig gemachten Mitglieder des Vorstandes u. des A.-R. im Klagewege bezw. durch Vergleich namhafte Beträge eingehen, was mit M. 950 000 bereits der Fall ist. Ab 15./3. 1909 erfolgte die Ausschüttung der ersten Konkursdividende von 20 % an die Gläubiger. Gesamthöhe der Forderungen M. 7 423 668, wogegen der ver. fügbare Massebestand M. 1 734 850 betrug. Ab 19./10. 1909 kamen weitere 20 % zur Ausschüttung: ab 23./5. 1910 kam die dritte Rate von 10 % zur Verteilung; ab 28./11. 1910 und ab 27./11. 1911 wurden noch je 10 %, dann ab 24./2. 1913 5 % ferner Anfang 1914 5 % und im Dezember 1917 5 % ausgeschüttet, zusammen also 85 %: Ende Sept. 1919 erfolgte eine weitere Verteilung von 10 %, die restlichen 5 % wurden in Sept. 1920 ausgeschüttet. Das Liquidationsverfahren, das nach Beendigung des Konkurses eintrat, wird voraussichtlich auch für die Aktionäre der Bonner Bank noch etwa 5 % ergeben. Den früheren Mitgl. des Vorst. u. des A.-R. wurde im März 1911 der Strafbrozdsstgemacht; doch erfolgte Freispruch der Angeklagten. Kabiftal: M. 3 000 000 in 6000 Nam.-Aktien à M. 300 u. in 1000 Nam.-Aktien à M. 1200, Urspr. M. 180 000, wegen Erhöhung des A.-K. siehe Jahrg. 1908/09 dieses Handbuches. Die Aktionäre dürften vielleicht etwa 5 % erhalten (s. oben). Dividenden: 1886–95: Je 10–12 %; 1896–1907: 12, 12, 12, 12, 12, 9, 10, 10, 10, 10, 10, 10 % Liquidator: Gerichtl. beeid. Bücherrevisor Felix Esser, Bonn. 0 0 ― Erzgebirgische Kreditbank Akt.-Ges. in Brand-Erbisdorf bei Freiberg in Sa. Gegründet: 1./6. 1891. Firma bis 2./5. 1921: Spar- & Vorschuss-Verein. Zweck: Betrieb eines Sparkasse- u. Bankgeschäfts. Kapital: M. 1 000 000, in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 60 000, Erhöh. um M. 60 000 lt. G.-V. v. 22./2. 1899. Weiter erhöht lt. G.-V. 2./3. 1921 um M. 380 000, begeben zu 120 %, über. nommen vom Chemnitzer Bankverein u. dem Freiberger Bankverein Lt. G-V. v. 28./6. 192? erhöht um M. 500 000 in 500 Akt. à M. 1000. Gesch jahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Febr.-März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31, Dez. 1921: Aktiva: Kassa 174 134, Sorten 6621, Zs. 58, Wechsel 374 220 Debit. 3 590 638, Guth. b. Banken 469 795, Grundbesitz abzügl. Hyp. 81 083, Hyp.-Forderungen 119 600, Inventar 3878. – Passiva: A.-K. 500 000, R.-F. I 44 000, do. II 40 714, Kreditoren 1065 642, Guth. von Banken 1 094 012, Kreditoren 17969 129, Talonsteuerrückl. 6400, Rein. gewinn 100 130. Sa. M. 4 820 030. . Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. (Gehälter, allgem. Spesen) 113 846, Steuern u. Versicher.-Beiträge 10 000, Reingewinn 100 130. – Kredit: Vortrag 15 801, Zs. 120 767, Provis. 60036, Gewinn an Wertp. 19 750, Zs. 40, Sorten 7580. Sa. M. 223 977/% Dividenden 1912–1921: 8, 5, 4, 4, 6, 8, 12, 20, 20, ? %. Direktion: P. J. Schoche, Max Streicher. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Wilh. Dannhof, Chemnitz; Stellv. Kaufm. Robert Helbig Glashüttendir. O. Pleuger, Brand-Erbisdorf; Gen.-Dir. Komm.-Rat Georg Günther, Freiberg. Braunschweigische Bank u. Kreditanstalt Akt.-Ges. in Braunschweig, Filialen bezw. Depositenkassen in Arendsee (Altmark), Blankenburg a. H., Einbecl Gandersheim, Goslar, Höxter, Holzminden, Northeim i. H., Osterode a. H, Quedlinburg, Salzwedel, Schöningen, Seesen, Wernigerode a. H., Bennecken. stein i. H., Brakel, Clausthal, Eschershausen, Gifhorn, Hessen i. B., Oschers- leben, Schöppenstedt, Stadtoldendorf. Gegründet: 1853. Herzogl. Braunschweig. Konz. v. 11./5. 1853 eingetr. 14./10. 1865. Die Firma erhielt anlässl. der Aufnahme der Braunschweig. Creditanstalt den Zusatz Kreditanstalt Zweck: Betrieb von Bankgeschäften aller Art; bis 31./12. 1905 auch Ausgabe von Bank. noten, doch hat die Bank ltt. G.-V. v. 14./12, 1905 ab 1./1, 1906 hierauf verzichtet. Die von der Bank ausgegebenen Noten à M. 100 wurden bis ult. 1908 eingelöst. Mit Wirkun ab 1./1. 19/06 erfolgte die Übernahme der Braunschw. Creditanstalt (A.-K. M. 6 750 000), wo rüber Näheres bei Kap. 1908 wurde die Kundschaft der in Liquid. getretenen Bankfirm Carl Uhl & Co. in Braunschweig übernommen. Die Bank ist beteiligt bei den Bankhäuserl Lehmann Oppenheimer & Sohn in Braunschweig, Carl Fried. Meineke & Sohn, G. m. b. E. in Wolfenbüttel, bei Herm. Schoof & Co. in Helmstedt u. Weferlingen. Die Bank hat mit der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt in Leipzig einen Interessengemeinschaftsvertr abgeschlossen, durch welchen die völlige Selbständigkeit beider Banken in ihrem Bestand und ihrer Geschäftsführung gewahrt bleibt. – Von den neuen M. 50 000 000 Braunschw Bank-Aktien wurden der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt M. 20 000 000 mit Dir-Bn v. 1./1.1922 überlass., wogeg. die Allgem. Deutsche Creditanstalt den gleich. Aktienbetrag I gleichen Rechten u. unter den gleichen Bedingungen der Braunschweig. Bank überliess