102 Kredit-Banken und andere Geld-Institute. Aufstell. der Bilanz für 1914 in eine eingehende Nachprüfung der Unterlagen für die ge- währten Kredite einzutreten. Hierbei ergab sich, dass namentlich bei der Duisburger Niederlass. erhebliche Abschreib. notwendig waren. Besonders erwiesen sich die bisher als vollwertig angesehenen hypoth. Sicherheiten angesichts des weiteren Niederganges des Bau- u. Grundstücksmarktes stark entwertet. Insgesamt ergab sich eine Minderbewertung der Aussenstände um M. 9 750 000, sowie eine solche der eigenen Immobil. um M. 250 000. Das Effekten- u. Konsortial-Kto wies einen Verlust von M. 612 503 auf. Nach Verrechnung der Spez.-R.-F. in Höhe von M. 200 000 verblieb unter Berücksichtigung des Vortrages aus 1913 von M. 72 046 ein Verlust von M. 8 956 479, dem der ordentl. R.-F. in Höhe von M. 2 971 988 gegenüberstand, so dass sich eine Unterbilanz von M. 5 984 491 ergab. Unter diesen Umständen schlug der A.-R. der G.-V. die Liquid. der Bank vor, zu deren Durch- führung der A. Schaaffhaus. Bankverein in Cöln u. die Disconto-Ges. in Berlin ihre Dienste zur Verfüg. stellten. Der A. Schaaffhaus. Bankverein erklärte sich bereit, nach beschlossener Liquid. (am 16./8. 1915 erfolgt) den Aktionären sofort, bar zahlbar, 65 % zu bieten. Dieser Kurs entsprach ungefähr dem damals aus der Bilanz ersichtlichen Werte der Aktien von 70 %, unter Berücksichtigung der sofort erfolgten Barzahlung. – Die G.-V. v. 16./8. 1915 beschlose die Liquidation der Ges. u. die Verlegung des Sitzes der Ges. von Coblenz nach Duisburg. Von dem A.-K. von M. 20 000 000 wurden M. 10 054 496 als Verlust abgeschrieben, so dass M. 9 945 503 verblieben, reduziert per 31./12. 1915 auf M. 9 939 623, aber 1916 auf M. 9 958 897 u. 1917 auf M. 10 024 771 erhöht. Die Liquidation konnte 1916 u. 1917 erheblich gefördert werden. Im J. 1919 brachte das Devisen-Geschäft einen Verlust von M. 4 607 730 mit sich. KRapital: M. 20 000 000 in 2200 Aktien (Nr. 1–2200) à M. 300, 180 Titel über je 10 Aktien à M. 300 (Nr. 2201–4000), 15 665 Aktien (Nr. 4001–19 665) à M. 1200 u. 2 Aktien (Nr. 19 666 u. 67) à M. 1000. A.-K. urspr. M. 1 800 000; über die Wandlungen des A.-K. siehe dieses Handb., Jahrg. 1915/16. Die Aktien wurden v. 2.–21./8. 1915 gegen Barzahlung von 65 % vom A. Schaaffhaus. Bankverein erworben (s. oben). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 300 = 1 St., 1 Aktie à M. 1200 = 4 St., 1 Aktie à M. 1000 = 3 St. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Kassa 1648, Konsortial-K. 10 334, Eff. 29, Devis. 1556, dauernde Beteil. 1, Hyp.-Grundschuld 147 297, Immobil. 23 163, Debit. 5 710 229. – Passiva: A.-K. 462 728, Akzepte 420 000, Kredit. 5 011 531. Sa. M. 5 894 260. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Gehälter, Miete, Porto etc. 83 886, K ap.-K. Übertrag 12 728. Sa. M. 96 615. – Kredit: Liquidationskto M. 96 615. Dividenden 1912–1914: 6½, 6½, 0 %. 1921 wird eine Liquidationsrate von 45 % gezahlt. Liquidator: Otto Hofmann, Coblenz. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Carl Spaeter, Coblenz; Stellv. Geh. Komm.-Rat Dr. Peter Klöckner, Duisburg; Bergwerksdir. W. Liebrich, Bonn; Rittergutsbes. Arthur von Osterroth, Geh. Komm.-Rat W. von Oswald, Komm.-Rat Dr. Gerhard Küchen, Komm.-Rat Gustav Stinnes, Mülheim a. d. R. Thüringer Creditanstalt Akt.-Ges. in Eisenach, Karlsplatz. Gegründet: 5./5. 1909; eingetr. 8./5. 1909. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000; erhöht lt. G.-V. v. 30./9. 1911 um M. 500 000, begeben zu pari plus Aktienstemp. u. Talonsteuer. Die Ges. war 1914 in schwierige Verhältnisse gekommen durch die leichtsinnigen u. gewissenlosen Ver- fehlungen des damaligen Vorstandes W. Hintze. Im Juni 1914 wurde beim Amtsgericht Eisenach Konkursantrag über das Vermögen der Ges. beantragt. Die Ges. hätte trotzdem die schwierigen Verhältnisse überwunden, da ihr Mittel von potenter Seite zur Verfügung gestellt u. weiterhin zugesagt wurden. Das Konkursverfahren hat ganz erhebliche Kosten verursacht, ausserdem sind durch dasselbe grosse Werte der Ges., insbesondere Sachwerte, verloren gegangen. Gegen den früheren Vorst. u. A.-R. der Ges. sind Schadenersatzansprüche im Klagewege erhoben worden, die zum grösseren Teile durch Vergleiche Erledigung fanden. Nach G.-V.-B. wurde im J. 1921 die Fortführung der Ges. beschlossen. Das Konkurs- verfahren ist nach einem rechtsgültigen Zwangsvergleich vom 24./4. 1922 aufgehoben worden. Eine demnächst einzuberufende G.-V. soll über Neuwahl des A.-R. sowie über Erhöhung des Grundkapitals beschliessen. Dividenden: 1909 (7 Mon.): 7 %; 1910–1913: 7, 7, 7, 0 %. Direktion: Alfred Beckmann. Deutsch-Osteuropäische Wirtschaftsbank Akt.-Ges. in Elberfeld. Gegründet: 30./4. 1915; eingetragen 26./6. 1915. Gründer: 134 Firmen bzw. Industrielle des Deutschen Reiches. Firma bis 21./12. 1921: Deutsch-Osteuropäische Kreditbank A.-6, Elberfeld. Zweck: Erledigung aller bankmässigen Geschäfte im Verkehr zwischen Deutschland u. Osteuropa; Linderung des durch den Krieg geschaffenen Notstandes der mit Osteurop-