Hypotheken- und Kommunal-Banken. 271 liehenen Grundstücks nur mit einstimmiger Genehmigung der Beleihungskommission über- steigen. Städtische Grundstücke dürfen bis zu drei Fünfteilen, landwirtschaftlich genutzte Grundstücke bis zu zwei Dritteilen des Wertes beliehen werden. Forstwirtschaftlich genutzte Grundstücke dürfen bis zur Hälfte des Bodenwertes und in geschlossener Fläche von mindestens einem ha, deren planmässige Bewirtschaftung als sichergestellt erscheint, ausserdem bis zu einem Viertel des Holzwertes beliehen werden. Darlehen bis zum Betrage von 10 000 Mark kann der Vorstand ohne Mitwirkung der Beleihungskommission und ohne die Beschränkung des $§ 22 Satz 1 bewilligen. Dabei sind die auf die gleichen Unterpfänder etwa schon gewährten Hypothekdarlehen oder die an denselben Schuldner etwa schon gewährten Kommunaldarlehen einzurechnen. Von der Beleihung sind aus- geschlossen: 1. Bauplätze und solche Neubauten, die in wesentlichen Teilen noch nicht fertiggestellt sind; 2. Gebäude, die nur für einen Industrie-, Hotel- oder Mühlenbetrieb verwendbar sind; 3. Theater; 4. Grundstücke, die keinen oder keinen regelmässigen und sicheren, oder wie Bergwerke, Gruben, Brüche, Torfstiche und Ziegeleien, keinen dauernden Ertrag gewähren. Mind. ¾ aller hypoth. gesicherten Darlehen müssen Amort.-Darlehen sein. Sämtliche Staats- und Gemeindebehörden und -Beamte sind auf Grund Art. 8 des Gesetzes v. 12./7. 1902 verpflichtet, dem Vorst. der Bank jede Auskunft zu erteilen über Beschaffenheit, Wert u. Belastung der zum Unterpfand angebotenen Grundstücke u. über sonstige den Geschäftskreis der Bank berührende Verhältnisse. Die Bank war 1920 an 12 Zwangsverwalt. u. 5 Zwangsversteig. beteiligt; Zinsrückstände Ende 1920: M. 30 197.02 Kapital: M. 14 000 000 in 65 Aktien à M. 100 000, 70 Aktien à M. 10 000, 125 Aktien à M. 5000, 775 Akt. à M. 1000, 800 Akt. à M. 500, sowie die Neu-Em. von 1914 in Akt. Lit. B (M. 5 000 000 in 35 Akt. à M. 100 000, 50 Akt. à M. 10 000, 75 Akt. à M. 5000, 425 Akt. à M. 1000, 400 Akt. à M. 500), wovon 50 % eingez. Urspr. M. 4 600 000. Die G.-V. v. 26./3. 1904 beschloss Erhöhung um M. 4 400 000 zu pari (auf M. 9 000 000). Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 20./12. 1913 um M. 5 000 000 zu pari. Der Bundesrat hat Befreiung vom Aktien-Em.-Stempel unter Aner- kennung der Bank als rein gemeinnützige Anstalt ausgesprochen. Die Aktien dürfen nur an den hessischen Staat, eine hessische Gemeinde oder einen weiteren Komm.-Verband oder an öffentl. (mit Kommunalgarantie versehene) hessische Sparkassen begeben werden; der hessische Staat besitzt ca. M. 13 000 000 Aktien. Die Aktien sind an keiner Börse eingeführt. Schuldverschreibungen: Dem Institute ist am 17./1. 1903 die staatl. Genehm. zur Ausgabe von Schuldverschreib. auf den Inhaber (Pfandbr. u. Kommunal-Oblig.) unter den in den 9§.6–9, 41 des Reichs-Hypoth.-Bankgesetzes bezeichneten Bedingungen mit der Massgabe erteilt, dass die Ausgabe der einzelnen Serien jeweils der Genehm. des Hessischen Minist. der Finanzen als Aufsichtsbehörde bedarf. Der hessische Staat hat die Garantie für die Verzinsung der Pfandbr.- u. Komm.-Schuldverschreib. bis zu deren völligen Rückzahlung übernommen (Gesetz v. 19./12. 1903). Dieselben besitzen somit nach § 1807, Ziffer 3 B. G.-B. die Mündelsicherheit in sämtlichen Bundes- staaten des Deutschen Reiches. Die Hypoth.-Pfandbr. u. Kommunal-Oblig. werden von der Reichsbank in I. Klasse beliehen, ebenso von den übrigen deutschen Notenbanken und der Bayer. Staatsbank in Nürnberg etc. Ende 1921 waren in Umlauf: 3½ % Pfandbr. M. 37 770 100, do. 4 % M. 80 472 800; 3½ % Kommunal-Oblig. M. 13 995 300, do. 4 % 73 435 700; do. 4½ % M. 12 710 500. 3½ % Hypoth.-Pfandbr. I. u. II. Serie von 1903, je M. 5 000 000, Stücke à M. B 2000, C 1000, D 500, E 200, F 100. Zs. 2./1. u. 1./7. Verlos. u. Künd. war bis 1909 ausgeschlossen, seitens der Bank tilgbar innerh. 60 J. von der Ausgabe an durch freihänd. Rückkauf, Verl. oder Künd. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F). Die Zulass. der Serie I u. II zur Notiz an der Berliner u. Frankfurter Börse wurde Anfang Juni 1903 genehmigt. Notiert in Berlin, Frankfurt a. M., München u. Leipzig. – Kurse siehe unten. 3½ % Hypoth.-Pfandbr. III., IV. u. V. Serie von 1904, je M. 5 000 000, Serie III u. IV, Stücke à M. 5000, 2000, 1000, 500, 200 u. 100, Serie V Stücke à M. 5000, 2000 u. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Verl. u. Künd. war bis 1910 ausgeschlossen. Notiert an der Berl., Frankf., Leipziger u. Münchner Börse. 3½ % Hypoth.-Pfandbr. VI., VII. u. VIII. Serie von 1905, rückzahlbar binnen 60 Jahren, von der Ausgabe an gerechnet, durch Rückkauf, Verlos. oder Kündig., je M. 5 000 000, Stücke à M. 5000, 2000, 1000, 500, 200 u. 100. Zs. 2./1. u. 1./7. Notiert in Berlin, Frankf. a. M., Leipzig u. München erfolgte im März 1905. 3½ % Hypoth.-Pfandbr. IX., X. u. XI. Serie von 1905, je M. 5 000 000 (aus Serie X nur M. 690 000), Stücke à M. 5000, 2000, 1000, 500, 200, 100. Zs. 2./1. u. 1./7. Rückzahlbar wie die Serie VI=VIII, jedoch war Künd. bis 1915 ausgeschlossen. Notiert in Berlin, Frankf. a. M., Leipzig u. München. Kurs 3½ % Hypoth.-Pfandbr. Ende 1912–1916: In Berlin: Serie I–XI: 87.20, 84.10, 84.60*, –, 76 %. – In Frankf. a. M.: Serie I, II, VI, VII, VIII: 87.30, 84.20, 84.90*. –, 76 %; Serie III. IV, V: 87.10, 84, 84.50*, –, 76 %; Serie IX=–XI: 87.20, 84.10, 84.90*, –, 76 %. – In München: Serie I, II, VI, VII, VIII: 87.30, 84.20, 84.70, –, 76 %; Serie III, IV, V: 87.10, 84, 84.50*,–, 76 %; Serie IX, X, XI: 87.20, 84.10, 84.60*, –, 76 %. – In Leipzig: Serie I=VIII. 87.30, 84.10, 84.60*, –, 76 %; Serie IX–XI: 87.20, 84.10, 84.60*, –, 76 %. Steuerkurs aller 3½ % Pfandbr. Ende 1918: 78* %. Kurs Ende 1919–1921: In Berlin: 82, 90 3730 – In Frankf. a. M.: 82, 87, 83 %. – In München: –, –, 81 %. – In Leipzig: 7 7 0-