346 Hypotheken- und Kommunal-Banken. Staats-Kommissar u. Treuhänder: Ministerial-Dir. Willibald Kromayer, Stellv. Geh Reg.-Rat u. vortrag. Rat Martin Krause. Direktion: Reg.-Rat a. D. Dr. Herm. Michael, Georg Bier, Berlin; Dr. Rich. Heim, Weimar, Dr. jur. Rob. Gorlitt, Köln; Geh. Finanzrat Fritz Hartmann, Walter Klamroth, Berlin; Min.-Dir. a. D. Dr. jur. Karl Nebe, Finanzrat Felix Paulsen, Meiningen. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Ludwig Fuld, Meiningen; Stellv. Rechtsanw. Dr. Friedr. Linde- mann, Halberstadt; Geh. Justizrat Carl Springsfeld, Aachen; Paul Schauseil, Halle a. S.; Komm.-Rat Moritz Wertheim, Cassel; Bankier Adolf Arnhold, Dresden; Minist.-Dir, a. P. Staatsrat Dr. Karl Slevogt, Dir. Carl Harter, Martin Schiff, Berlin; Dir. E. Wittenberg, Berlin; Bankier Dr. Frh. Imre von Palm, Berlin; Justizrat Dr. Albert Katzenellenbogen, Frank- furt a. M.; Bank-Dir. Carl Michalowsky, Berlin; Staatsminister z. D. Dr. jur. Ottomar Benz Meiningen. Zahlstellen: Weimar u. Berlin: Eigene Kassen; Meiningen: Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp; Berlin: von der Heydt & Co., Darmstädter u. Nationalbank, Commerz- und Privat- Bank, E. J. Meyer, sowie die Filialen genannter Banken. Bayerische Bodencredit-Anstalt in Würzburg. Gegründet: 21./8. bezw. 19./9. 1895. Zweck: Die Bank ist eine Hypoth.-Bank im Sinne des Reichs-Hyp.-Bank-Ges. v. 13./7. 1899; sie betreibt alle Geschäfte entsprechend $§ 5 dieses Gesetzes. (Darlehen an Kleinbahnen wurden noch nicht gewährt.) Hypothek. Darlehen werden nur auf solche Liegenschaften gegeben, die einen dauernden und sicheren Ertrags- oder Tauschwert haben. Im übrigen gelten die Bestimmungen der §95 6, 10, 11, 12 u. 14 des Hyp.-Bank-Ges. v. 13./7. 1899. Kapital: M. 7 500 000 in 7500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000. Die a. o. G.-V. v. 27./6. 1903 beschloss Erhöh. um M. 2 500 000 in 2500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1., 1904, übernommen von einem Konsort. zu 114 %, angeboten den alten Aktionären zu 117 %. Näheres über die Geschäftsj. 1906–1911 bezw. über die damaligen Differenzen in der Verwalt., Sanierung der Ges. siehe die früheren Jahrgänge dieses Handb. Eine Regressklage gegen frühere bei Ausführung der Zehlendorf-Kleinmachnower Terrainbeleihung mittätige Mitgl. des A.-R. ist vom Landgericht München abgewiesen worden, Berufung beim Ober- landesgericht München ist eingelegt. Die Bank war 1921 bei 17 Zwangsversteigerungen beteiligt; Ende 1921 bestanden 10 Zwangsverwaltungen. 1915 wurden an Zinsen M. 179 180, an Kap. M. 556 000, 1916 M. 213 352 Zs. u. M. 400 000 Kap., 1917 M. 148 181 Zs. u. M. 400 000 Kap., 1918 M. 84 220 Zs., 1919 M. 64 663 Zs., 1920 M. 98 638, 1921 M. 87 255 Zs. u. Kosten abgeschrieben. Pfandbriefe: Auf Grund der ihr zustehenden Hypoth.-Forderungen und in Höhe der- selben gibt die Anstalt Pfandbriefe aus, welche spät. innerhalb 60 Jahren nach Em. zu amortisjeren sind. Der Gesamtbetrag der jeweils begebenen Hypoth.-Pfandbr. u. Schuld- verschreib. darf den 15 fachen Betrag des eingezahlten Grundkapitals u. des ausschliesslich zur Deckung einer Unterbilanz oder zur Sicherung der Pfandbr.-Gläubiger bestimmten R.-F. nicht übersteigen. Die Pfandbr. lauten auf Inhaber oder auf Namen, können aber in ersterem Falle nach Antrag auch auf den Namen vinkuliert und auf neuerlichen Antrag devinkuliert werden u. zwar beides gebührenfrei. Sie werden in Abschnitten von M. 5000 als höchstem, bis M. 100 als kleinstem Betrage ausgegeben. 1907 bis Ende 1919 wurden Pfandbr. nicht neu ausgegeben. Die Pfandbr. sind innerhalb 60 Jahre von der Ausgabe an durch Verlos., Kündig. bezw. Rückkauf zu tilgen. Auf die bis zum Verfalltag nicht zur Einlös. gekommenen Stücke wird ein Depositalzins von 1½ % vergütet. Verj. der Coup. nach gesetzl. Frist, der Pfandbr. 30 J. (F.) Die Reichsbank, die Bayer. Staats- bank in Nürnberg u. deren Filialen sowie die Bayer. Notenbank in München u. ihre sämtl. Stellen, ferner die Badische Bank in Mannheim beleihen die Pfandbr. In Umlauf Ende 1921: M. 132 579 600 (Hypoth.-Bestand M. 125 731 934, wovon M. 123 219 434 zur Pfandbr.-Deckung bestimmt) u. zwar M. 46 573 100 zu 3½ % u. M. 85 985 600 zu 4 %, sowie M. 20 900 ausgeloste noch nicht präsentierte Pfandbriefe. 3½ % Pfandbr. Serie I von 1895 M. 10 000 000. Stücke à M. 2000, 1000, 500, 200, 100, Zs. 2./1. u. 1./7. Verl. im Dez. auf 1./4. Eingeführt im Jan. 1896. Kurs Ende 1912–1921: 82, 80, 82*, –, 75, –, 84*, 92.75, 86, 82 %. Notiert in Frankf. a. M. u. München, hier Kurs Ende 1912–1921: 82, 80, 82*, –, 75, –, 84*, 93, 87, 82 %. Auch notiert in Augsburg. 3½ % Pfandbr. Serie II von 1897 M. 5 000 000. Stücke à M. 2000, 1000, 500, 200, 100, Zs. 1./4. u. 1./10. Eingeführt Febr. 1897. Kurs Ende 1912–1921: 86.50, 82.80, 82*, –, 75, –, 84*, 78.20, 86, 82 %. Notiert in Frankfurt a. M.: seit Sept. 1898 auch in München, hier Kurs Ende 1912–1921: 82, 80, 82*, –, 75, –, 84*, 80.50, 87, 82 %. Auch notiert in Augsburg. 3½ % Pfandbr. Serie III von 1897 M. 5 000 000. Stücke à M. 2000, 1000, 500, 200, 100. Zs. 1./4. u. 1./10. Eingef. im Febr. 1897. Notiert in Frankf. a. M.; seit Sept. 1898 auch in München, seit Febr. 1906 in Augsburg. Kurs wie Serie E 3½ % Pfandbr. Serie IV von 1897 M. 10 000 000. Stücke à M. 1000, 500, 200, 100. Zs. 1./4. u. 1./10. Eingef. im Okt. 1897. Notiert in Frankf a. M.; seit Sept. 1898 auch in München, seit 1906 auch in Augsburg. Kurs wie Serie I.