Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 445 Arthur Müller Land- und Industriebauten Akt.-Ges. Sitz in Kolonie Berlin-Heerstrasse. (Bureau: Berlin SW. 68, Kochstr. 18.) (In Liquidation.) Gegründet: 19./8. 1908; eingetr. 23./9. 1908. Die Akt.-Ges. übernahm die Arthur Müller Feldscheunenbau Ges. m. b. H. Gründung s. dieses Handb. 1914/15. Die G.-V. v. 4./8. 1919 beschloss die Liquid. der Ges. Zweck: Übernahme von Bauausführungen jeder Art, insbes. Herstellung u. Vertrieb von landwirtschaftl. Bauten, spez. von Feldscheunen nach dem System Müller, sowie die Er- richtung aller zur Erreichung oder zur Förderung dieses Zweckes geeigneten Anlagen; früher auch Bau von Ballonhallen für die Luftschiffahrt. 1909 pachtete die Ges. Holzsägewerke in Puppen (Ostpreussen); Betriebsverluste bei den Sägemühlen, Abschreib. auf Staatspap. u. Debit., die ungünstige Lage auf dem Geld- u. Baumarkt etc. verursachten 1911/12 nach M. 63 066 Abschreib. einen Verlust-Saldo von zus. M. 149 641, der sich 1912/13 nur um M. 19 513 vermindern konnte, da weiter zus. M. 134 844 Verluste auf die Sägewerke zu ver- buchen waren. 1913/14 konnte der Bilanzverlust aus 1912/13 M. 130 128 ganz getilgt werden, obwohl die Abschreib. M. 301 348 betrugen. Die Geschäftsj. 1915–1918 standen unter d. Einfl. des Krieges. Verlust 1917 M. 153 134, vermindert 1918 auf M. 108 134, 1919 auf M. 58 134. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 30./4. 1914 vom 1./10.–30./9.) Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundst. 532 608, Geb. 158 000, Beteil. 300 001, Debit. 249 740, Sägemühle Bystrz-Puppen 1, Modelle 1, Baugeräte 1, Inv. 1, Patente 1. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 11 355, Rückst. II 75 000, Hyp. 90 000, Kredit. 3000, Talon- steuer-Res. 11 000, Gewinn 50 000. Sa. M. 1 240 355. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 6548, Gewinn 50 000. Sa. M. 56 548. – Kredit: Einnahmen M. 56 548. Dividenden: 1911/12–1913/14: 0, 0, 0 %; 1914 v. 1./10.–31./12.: 0 %; 1915 bis 1919: 0 %. Liquidatoren: Erich Wolff, B.-Schöneberg; Dr. Rud. Schröder, Charlottenburg. Aufsichtsrat: (mind. 3) Vors. Arthur Müller, Kolonie B.-Heerstr.; Justizrat Herm. Jacoby, B.-Friedenau; Prof. A. Berson, B.-Lichterfelde. Neu-Finkenkrug Terrain-Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin, Comptoir in Charlottenburg, Kurfürstendamm 17. Gegründet: 18./2. 1909; eingetr. 23./3. 1909. Gründer: Jacquier & Securius, Gebr. Arons, N. Helfft & Co., Bankier Eugen Panofsky, Deutsche Ansiedlungsbank, Berlin. Zweck: Erwerb, Verwaltung u. Verwertung von Grundstücken in Neu-Finkenkrug u. den angrenzenden Geländen. Die Deutsche Ansiedlungsbank in Berlin hatte der Ges. einen Kaufantrag auf den Teil des ihr gehörigen, im Kreise Osthavelland belegenen Grundbesitzes gemacht, der südlich vom Bahnhof Finkenkrug an der Vorortstrecke Berlin-Nauen gelegen ist und die von ihr angelegte Kolonie Neu-Finkenkrug bildet. Nach Annahme dieses Kauf- antrages am 26./3. 1909 ist die Auflassung am 30./3. 1909 erfolgt. Grösse des Terrains 157 ha 36 a 77 qm = 110 952 qR, davon gingen für Strassen, Wasserflächen und Gräben ab 42 ha 12 a 96 qm = 29 703.6 dR, so dass 115 ha 23 a 81 qm = 81 248,4 qR als Netto-Bauland verbleiben. Der Kaufpreis betrug M. 1 805 520, d. i. M. 22.22 pro qR einschl. der bisher angelegten u. gepflasterten Strassen u. Plätze, u. ist bar bezahlt worden. Zur Zeit sind ca. 4000 laufende Meter Strassenpflaster vorhanden. Die Kosten für noch ausstehende Regulierung u. Pflasterung der im Bebauungsplan festgelegten Strassen u. Plätze belaufen sich auf ca. M. 500 600, dabei sind die Kosten für Kanalisation u. Wasserleitung nicht vor- gesehen. Die Kolonie enthält zurzeit ca. 150 Villen u. Gebäude; Gasbeleuchtung, Wasser- leitung, sowie Post u. Güterladestelle sind vorhanden. 1909 veräusserte die Ges. 670.90 qR. Gesamterlös hierfür M. 40 252. 1910 Verkauf von 2039.07 qR mit durchschnittlich M. 66¾ pro qR; Gesamterlös M. 137 200; 1911 Verkauf von 1248.71 qR mit durchschnittlich M. 86.20 pro qR; Gesamterlös M. 103 425. 1912 u. 1913: Verkauf von 1205.46 bezw. 698.80 qR; Gesamt- erlös abz. Wertzuwachssteuer M. 94 556 bezw. 52 939. 1913 ein inzwischen bebautes Grund.- stück in der Zwangeversteiger. zurückerworben. 1914 Verkauf von 72.54 qR; 1915 Verkauf von 419,82 qR mit M. 30 325 Erlös abz. zurückgest. Wertzuwachssteuer; 1916 nichts ver- äussert; 1917–1920 rd. 500, 750, 2188, 1407 qR Bauland verkauft. 1921 verkaufte die Ges. an Grundst. 1952 qR, sodass dieselbe am Ende d. J. noch ca. 70 000 dR Netto Bauland besass. Von den bebauten Grundst. befindet sich nur noch das Geschäftshaus in Neu-Finkenkrug im Besitz der Ges. Die Bebauung darf nur durch Gebäude im Villenstil erfolgen. Im Jahre 1912 erfolgte die Einführ. der Baupolizeiverordn. für die Vororte Berlins v. 30./1. 1912 in den Bereich Gross-Berlins. Die Ges. ist berechtigt u. verpflichtet, sämtl. kommun. Abgaben zu erheben, u. hat davon 25 % als Beitrag zu den allg. Verwaltungskosten des Gutsbezirkes an die „Deutsche Ansiedlungsbank“ zu entrichten. Ferner hat die Neu-Finkenkrug-Ges. von allen ihren Terrainverkäufen an die Deutsche Ansiedlungsbank ½ % des Kaufpreises für den Grund u. Boden abzuführen als Entgelt für die Dotation, welche die Deutsche Ansiedlungsbank für kirchliche Zwecke gemacht hat, bezw. noch machen muss. Im