Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 511 Gebrüder Goedhart Akt.-Ges. in Düsseldorf. Gegründet: 3./3. u. 28./4. 1906 mit Wirkung ab 1./1. 1906; eingetr. 30./4. 1906. Bei der Gründung der Ges. wurde die Firma Bauunternehmung Gebrüder Goedhart G. m. b. H. in Düsseldorf mit Zweigniederl. in Wilhelmshaven, Danzig, Kiel eingebracht. Gründung siehe dieses Handb. 1914/15. 7 Zweck: UÜbernahme und Ausführung von Bauarbeiten aller Art, insbesondere Aus- führung der verschiedenartigsten Baggerarbeiten auf See, in Flüssen und Häfen, Kanal- bauten, Hafenanlagen und Eisenbahnbauten in allen Ländern der Erde sowie Abschluss aller damit zus.hängenden Geschäfte. Das Grundstück in Wilhelmshaven, das die Ges. errichtet hatte, ist verkauft. Die mit Dampfkesseln betriebenen Masch. u. Gerätschaften der Ges. umfassen Nass- u. Trockenbaggerapparate moderner u. grösster Konstruktion nebst Zubehör, Pressrohr- leit. etc.; Schlepp- u. Seedampfer, Motor-Leichter u. Boote, Klapp- u. Elevatorschuten, Werkstatt-, Wohn- u. Kranschiffe, Lokomotiven nebst den für den Trockenbetrieb erforderlichen Wagen, Schienen etc., diverse sonst. für Bauunternehm. erforderl. Masch. wie Dampfkräne, Dampf- rammen, Dampfpumpen etc. Die Zugänge auf Geräte etc. erford. 1913–1921 M. 530 023, 750 569, 709 584, 176 226, 943 377, 27 242, 2 880 261, 2787845, ?. Die Zahl der während der Bausaison beschäftigten Arb. u. Beamten beträgt 1000–1200. Die Ges. ist beteiligt bei der Firma Compania General de Obras Publicas u. bei der Compania de Terrenos en Avellaneda, beide in Buenos Aires. Infolge des Kriegsausbruches war die Ges. gezwungen, die Arbeiten zeitweise einzuschränken. 1915 u. 1916 besserte sich der Geschäftsgang, auch war das Aus- landsgeschäft bezw. dasjenige der ausländ. Beteil. nicht unbefriedigend; auf diese 1914, 1915 u. 1916 je M. 500 000 Abschreib. vorgenommen. 1918 Ankauf eines 65 000 qm grossen Geländes an der Trave zur Errichtung einer Schiffswerft in Siems b. Lübeck für M. 153 619, deren Betrieb bereits im folg. Jahre aufgenommen werden konnte. 1918 konnte nur ein Reingew. von M. 18 834 erzielt werden, da Löhne, Materialpreise dauernd in die Höhe gingen, auch erforderte der Rückgang der deutschen Valuta eine erhebliche Rückstellung. Das Geschäftsj. 1919 ergab einen Verlust von M. 231 681. In der Ausführ. von Bagger- arbeiten auf See u. Flussmünd., der fast ausschliessl. Betätig. der Ges. seit einer Reihe von Jahren, durch die Ausliefer. aller grösseren Schiffe auf Grund des Friedensvertrages be- schränkt, veräusserte sie einen grossen Teil ihres Geräteparks u. war bemüht, ihr Arbeits- feld zu erweitern. So nahm sie die Herstell. u den Vertrieb von Torf auf u. sicherte sich zu diesem Zwecke ein geeignetes Gelände in Pommern. 1920 Abwickelung überseeischer, Arbeiten aus der Vorkriegszeit, sodass ein Reingewinn von M. 3 160 831 resultierte. Kapital: M. 18 000 000 in 12 000 St.-Aktien, 6000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 500 000, erhöht zur Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 4./5. 1908 um M. 1 000 000, begeben an Bergisch Märkische Bank zu 115 %. Nochmalige Erhöh. zur Verstärk. der Betriebsmittel u. zur Vergrösserung des Geräteparks lt. G.-V. v. 10./3. 1911 um M. 1 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, übernommen von einem Konsort. (Bergisch Märkische Bank etc.) zu 142 %, angeboten den alten Aktionären zu 150 %. Agio mit M. 562 516 in R.-F. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 9./12. 1920 um M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern. von einem Konsort. zu 172 %, angeb. den bisher. Aktionären 1: 1 vom 21./12. 1920 bis 12./1. 1921 zu 180 %. Die G.-V. v. 17./6. 1921 beschloss dann die Ausgabe von M. 6 000 000 in 6000 Vorz.-Aktien à M. 1000, ausgestattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch, dieselben haben aber nur einfaches Stimmrecht. Bei evtl. Liquid. der Ges. werden sie mit 112 % zuerst befriedigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St. u. Vorz.-Aktie je = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann etwaige Extra-Res., 6 % Div. (Max.) an Vorz.- Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen vertragsm. Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen jährl. Vergüt. von zus. M. 24 000), Rest weitere Div. an St.- Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Hausgrundstücke 44 000, Geräte 1 922 005, Bestände 22 557, Beteil. 4 102 847, Kassa u. Reichsbank 7366, Schuldner 9 686 848, Kaut. 8400, Hyp. 445 200, Torfbetrieb 2 498 902; Travewerk Siems: Grundst. u. Geb. 2 447 181, Werksanlagen 5 151 399, Neuanlagen 1 512 650, Vorräte 4 481 290, Kaut. 25 200, Beteil. 24 000, Kassa, Devisen, Bank u. Postscheck 1 350 328, halbfertige Arbeiten 3 731 165, (Bürgschaften 14 477 400). – Passiva: A.-K. 18 000 000, R.-F. 4 611 800, Delkr.-F. 1 000 000, Rückstell. für Zinsbogen- steuer 9000, unerhob. Div. 54 890, Hyp. 133 000, Gläubiger 11 843 845, (Bürgschaften 14 477 400), Gewinn einschl. Vortrag aus 1920 1 808 805. Sa. M. 37 461 340. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Steuern der Zentrale 1 668 135, Abschr. 1 412 331, Reingew. einschl. Vortrag a. 1920 1 808 805 (davon Talonsteuer 60 000, Div. 1 425 000, Tant. an A.-R. 93 333, Vortrag 230 472). – Kredit: Vortrag 708 832, Gewinn an Zs. 156 761, Bruttoüberschuss 4 023 678. Sa. M. 4 889 271. Kurs Ende 1912–1921: 175, 164.50, 138.25*, –, 168, 170, 115*, 355, 458, 2012 %. Aktien am 2./5. 1910 in Berlin zum ersten Kurs von 178 % eingeführt. Auch in Düsseldorf notiert. Dividenden 1912–1921: 11, 11, 6, 11, 11, 11, 0, 0, 11 (TW 11 % Bonus), 11 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Marinus Pieter Goedhart, L. J. Goedhart, Düsseldorf; Stellv. Ing. Karl Hoff- mann, Lübeck. *