Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 639 Gegend von Eisemroth bei Dillenburg, der in der Aufschliessung begriffen ist. Ende 1917 beschäftigte die Niederrhein. Hütte 3346 Arb. u. 174 Beamte. Das Kraftwerk, in Stolzenhagen-Kratzwieck bei Stettin (1920 zum grössten Teil ver- kauft) umfasste folgende Anlagen: Eine Hochofenlage, 2 Dampfkesselhäusern, Gebläse- Maschinen-Haus, Dampfmaschinen-Haus, Pumpenhaus u. zugehörigen sonst. Anlagen u. Baulichkeiten sowie einer 500 m langen festen Kaianlage an der Oder sowie eine Zement- fabrik u. eine Schlackensteinfabrik, bestehend aus mehreren Gebäuden. Die Wohn- u. Geschäftshäuser des Kraftwerks: Verwaltungsgebäude, Laboratorium, Be- amten- u. Meisterwohnhäuser, Schlafhaus, Schlafsaal-Gebäude, Arb.-Wohnhäuser etc. be- decken 4830 qm bebaute Fläche. Die Ges. hat während des Krieges bei schwedischen Banken einen Kredit von Kr. 8 000 000 aufgenommen. Da die schwedische Valuta bis zum Schluss des Geschäftsjahres 1919 auf M. 1075 für Kr. 100 stieg, musste die Ges. diesen Kredit mit M. 86 000 000 in die Bilanz einstellen. Die Valutasteigerung ging im Jahre 1920 weiter auf M. 2000. Im Dez. 1919 kaufte eine holländische Firma die Majorität der Aktien. Mit Hilfe dieses neuen Grossaktionärs konnte die Ges. Anfang 1920 ihre schwedischen Gruben verkaufen, u. mit dem Erlöse mehr als die Hälfte des Kredits ab- tragen; der Restbetrag ist erst von Mitte 1921 ab in Quartalsraten bis Ende 1922 fällig. Ende 1920 wurde ⅓ des früheren schwed. Grubenbesitzes zurückerworben; Übernahme u. Bezahl. erfolgte 1921. Aus dem Verkauf von ¾ des schwed. Grubenbesitzes erhielten die Akt. das Eisenwerk Kraft einen Bonus von M. 250 pro Aktie. Im Febr. 1921 bot das Hochofenwerk Lübeck dem Eisenwerk Kraft für die Abteil. Kratzwieck M. 48 000 000, dav. M. 24 000 000 bar u. M. 24 000 000 in Stamm-Akt., für welche bereits ein Kaufangebot zum Kurse von 1000 % vorliegt. Ferner ist in dem Angebot der Abschluss einer Interessenge- meinsch. zwischen Kraft. und Lübeck vorgesehen. Ferner übern. Lübeck ½ des schwed. Besitzes von Kraft. Endlich bietet Lübeck dem Kraftwerk an, von den M. 10 000 000 Vorz.- Akt. M. 1 000 000 zu übernehmen. Die a. o. G.-V. v. 28./2. 1921 ermächtigte die Verwalt. dieses Angebot anzunehmen. Die Ges. Kraft gehört für beide Werke dem Roheisenverband mit einer Beteilig. von insgesamt 320 000 t jährl. an. Auch beteiligt an anderen Verbänden. Die Ges. hat die gesamten M. 250 000 Anteile der Krieg u. Tigler G. m. b. H., Draht- zieherei, in Wesel. mit der ein vom 1./1. 1913 bis 31./12. 1917 laufender Pachtvertrag be- stand, erworben u. hat das Werk, das eine Leistungsfähigkeit von 15 –18 000 t hat, am 1./1. 1918 übernommen. Hier wird der gezogene Draht in der Hauptsache in den Handel gebracht, ein geringerer Teil zu Drahtstiften, Stacheldraht u. Haarnadeln verarbeitet. Kapital: M. 62 500 000 in 62 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, beschloss die G.-V. v. 24./5. 1899 Erhöhung um M. 2 000 000. Die G.-V. v. 29./4. 1911 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 11 000 000 (auf M. 18 000 000) in 11 000 Akt. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911 (siehe dieses Handb. 1921/22 I). Nochmalige Erhöh. des A.-K. lt. G.-V. v. 28./4. 1914 um M. 4 500 000 (auf M. 22 500 000) in 4500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, überlassen M. 3 000 000 zu 135 % an Fürst von Donnersmarck zur Begleichung eines Kredits, restl. M. 1 500 000 wurden von einem Bankenkonsort. zu 130 % übernommen, angeboten den alten Aktionären zu 135 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 20./3. 1922 um M. 40 000 000 (also auf M. 62 500 000) in 40 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort. M. 22 500 000 zu 250 %, angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 1: 1 vom 5./5. bis 24./5. 1922 zu 275 %. Die restl. M. 17 500 000 Aktien übernahm das Konsort. zu 280 % u. hat dieselben zu 310 % zur Verfüg. der Ges. zu halten. Anfang 1921 ging die Mehrheit der Aktien an Gebr. Stumm G. m. b. H. in Neunkirchen (Saar) über. Hypoth.-Anleihe: M. 12 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. v. 1914, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 5000, 2000, 1000 u. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Auslos. von M. 500 000 ab 1./10. 1918; Gesamtrückzahl. vom 1./10. 1924 ab zulässig. Sicherheit: Hypoth. Sicherheit zur I. Stelle auf den Grund- u. Werksbesitz in Kratzwieck u. Duisburg. Zahlst.: Berlin: Dresdner Bank, A. Schaaffhaus. Bankverein, Bank für Handel u. Ind. u. die sämtl. Niederlass. dieser Banken. Noch in Umlauf Ende 1921 M. 10 000 000. Kurs Ende 1914–1921: 101.30*, –, 98, –, 1007*, 101.50, 102.25, 106.25 %. Eingef, in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem, Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 5 % Div., vom Ubrigen 5 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstücke 1 777 000, Immobil. 13 500 000, Inventar 2000, Kassa 1 646 383, Wechsel 97 000, Bankguth. 3 402 179, sonst. Aussenstände 135 280 633, Effekten u. Bet. 10 449 589, Material. 24 375 474, Produktenbestände 19 115 771, Assekuranz 156 408. – Passiva: A.-K. 22 500 000, Oblig. 10 000 000, R.-F. 2 345 605, Sonderrückstell. 2000 000, Rückstell. zur Hergabe von Hypoth. f. Wohnhausbauten 2 250 000, Hochofen-Ern. 75 000, Delkr. 75 070, Talonsteuer-Res. 290 000, Schulden 154 612 066, Oblig.-Tilg. 172 890, do. Zs. 150 700, unerhob. Div. 31 460, Reingewinn 15 299 649. Sa. M. 209 802 440. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. u. Steuern 12 253 980, Zs. 1. Anleihe 518 750, Aufgeld f. ausgel. Oblig. 10 000, Gewinn 19 840 269 (davon Abschreib. 4 540 620, Div. 4 500 000, Akt.-Entschäd. 4 500 000, Tant. 414 473, Rückstell. f. Wohnhausbauten-Hyp. 5 000 000, Talon- steuer-Res. 250 000, Fonds f. Wohltätigkeit 300 000, Vortrag 335 175). – Kredit: Vortrag 200 700, Betriebsgewinn 25 985 389, Debit.-Zs. 1 583 179, aus verk. Anlagen 4 763 731. Sa. M. 32 623 000.