Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 687 und Zinkhütte Birkengang u. Gruben bei Bensberg sowie die der früheren Gew. Holzappel gehörigen Gruben bei Laurenburg, die Anfang der 80 er Jahre von der Badischen Zink-Ges. erworbenen Gruben bei Wiesloch (Baden) u. die 1912/14 erbaute Zinkhütte bei Nievenheim a. Rh. Im einzelnen setzt sich der Besitz aus folgenden Objekten zusammen: A. Bergwerksgerechtsame: a) Abteil. Bensberg. Grube cons. Weiss bei Bensberg Bez. Köln mit anliegenden ausgedehnten Felderkomplex (Blücher, Leopold von Buch und Washington) in Gesamtgrösse von ca. 30 Mill. qm im Bergrevier Deutz-Ründeroth, verliehen auf Blei, Zink, Kupfer u. z. T. Eisen, nebst Aufbereitungsanlage. Während die Hauptgrube in Ausbeutung steht, ist beabsichtigt, die übrigen Vorkommen, wie Leopold von Buch, Blücher, Washington etc. wo in früheren Zeiten der Betrieb zum Erliegen gekommen ist, wieder zu erschliessen. Der Abteil. Bensberg wird ferner zugerechnet eine grössere Zahl in Fristen liegenden Gruben in den Bergrevieren Deutz-Ründeroth, Neuwied, sowie einige Braunkohlengerechtsamen bei Köln-Kalk. b) Abteil. Nassau. Grube Holzappel bei Lauren- burg a. Lahn nebst markscheidenden Nachbarfeldern, Leopoldine, Luise, Peter, Anna und Bernshahn im Bergrevier Diez, die zum grössten Teile auf alle Mineralien bei einer Feldes- grösse von ca. 40 Mill. qm verliehen sind. Ein Teil dieser Felder befindet sich im Auf- schlussstadium. Die auf Grube Holzappel gewonnenen Erze werden in der eigenen Wäsche in Laurenburg aufbereitet. Auch zur Abteil. Nassau gehören noch eine grössere Zahl in Fristen liegende Gruben in den Bergrevieren Coblenz, Wiesbaden, Diez u. Weilburg. c) Abteil. Wiesloch. Grube Segen Gottes u. Ernst und Nachbarfelder bei Wiesloch in Baden, verliehen auf Zink u. Blei in Grösse ven ca. 5½ Mill. qm. Die früher nach umfangreichem Abbau verlassene Grube wurde Ende 1914 zur Versorgung der der Ges. gehörenden Hütten mit Galmei wieder in Betrieb genommen; nach den bisherigen Aufschlussarbeiten scheint sie sich befriedigend zu entwickeln. Ein damit im Zus. hang stehendes Zinkblendelager wird z. Zt. noch ausgerichtet. Zur Vereinfachung der Förderung, Fahrung u. Wetterführung wurde ein die sämtlichen Betriebspunkte lösender Stollen (Friedrichsstollen) vor kurzem fertig gestellt. Der Bau einer Wäsche u. Calcinieranlage ist je nach Ausfall der vorge- nannten Arbeiten beabsichtigt. d) Die Gruben der Abteil. Stolberg, welche in einer Ge- samtgrösse von ca. 8 Mill. qm die Konzession Breinigerberg für Blei, Zink u. Eisen, sowie die Konzessionen Römerfeld, Hammerberg, Kirchfeld u. Heidgen für Kupfer, Schwefelkies u. Schwefel umfasst, wurden in den 70er u. 80er Jahren, zum Teil wegen Erschöpfung, zum grössten Teile wegen mit damaligen Maschinen unüberwindlicher Wasserschwierig- keiten ausser Betrieb gesetzt. An Breinigerberg ist die Ges. zu 96.5 % beteiligt, alle übrigen Konzessionen sind in ihrem Alleinbesitze. e) Die Ges. ist beteiligt an der A.-G. Ludwigs- hütte, die sich zum weiteren Ausbau der früher dem Märk. Westf. B. V. Letmathe gehörigen Gruben in Steiermark u. Kärnthen gebildet hat. B. Hüttenbetriebe: Die auf den Gruben gewonnenen Blei- u. Zinkerze werden zus. mit gekauften Erzen in den Hüttenwerken der Ges. verarbeitet. I. Zinkhütte Birkengang b. Stolberg, bestehend aus einer mit 12 Röstöfen versehenen Blenderösthütte, der Zink- schmelzanlage, der Stein- u. Retortenfabrik nebst Nebenanlagen. Die an die Rösthütte an stossende Schwefelsäurefabrik gehört der Chemischen Fabrik Rhenania, welche aus den Röstgasen auf ihre Kosten Schwefelsäure herstellt u. auf letztere der Ges. auf Grund eines bis 1921 lauf. Vertrages eine Abgabe zahlt. II. Die Bleihütte Binsfeldhammer b. Stolberg umfasst folg. Betriebsstätten: eine mit 5 mechan. Vorröstöfen, 5 mechan. Fertig-Röst-Rund- öfen u. 2 Herreshofföfen ausgestattete Röstanlage, 2 Hochöfen, Raffinier- u. Entsilberungs- anlage nebst Armblei-Entzinkung, Destillier- u. Treibanlage sowie schliesslich eine Kontakt- schwefelsäurefabrik. Die Ges. arbeitet nach dem von ihr ausgearbeiteten Schlippenbach- Schwefelsäure-Patent auf das sie ihrerseits Lizenzen gibt. Ausserdem verwertet sie durch Erteilung von Lizenzen das ihr gehörige Dwight-Schlippenbach-Röstherd-Patent. Die Patente laufen bis 1930, in Deutschland bis 1929. III. Die zur Verstärkung der Zinkherstellung u. zur Erweiterung der Geschäftsbasis 1912 u. 1913 neu errichtete Anlage bei Nievenheim (Kreis Neuss) umfasst folg. Betriebe: Rösthütte mit 5 Röstöfen, Schwefelsäurefabrik, Sulfat- fabrik, Salzsäurefabrik, Zinkhütte mit 16 Öfen à 54 Retorten, Retortenfabrik u. zugehörige Nebenanlagen. Der Grundbesitz der Ges. beträgt insges. ca. 238 ha, auf welchem sich ausser den Fabrikanlagen Gebäude mit Beamten- u. Arb.-Wohnungen befinden. Die Zahl der Be- amten u. Arbeiter rd. 2000. Produktion: 1913 1914 1915 1916 1917 1918 1919 1920 1921 Bleierz . . kg 3 719 3 824 3 447 2 797 2 554 2 202 2115 462 1 024 Zinkerz. . „ 21 125 18 395 18 511 21 433 23 474 19 194 8551 8592 11 885 Kupfererz .. „ 203 325 1 278 026 1 682 63 — „ — Rohzink u. Zinkstaub „ 12 209 11 935 6 815 429 % 1 280 5 785 3548 1469 4 477 Feinzink 6 505 6 650 591 2635 2010 3 084 Weichblei, Hürtblei. 21 002 19 154 13015 9 172 9104 9 219 6140 9898 16 413 Silber. 25 772 22 074 11 447 5 6 3. % Schwefelsäure „ 26799 24 625 17 169 12 269 15 769 12 873 2384 5792 10 209 Die Ges. gehört dem Zinkhüttenverband an. (Zahlen in 1000 kg). Kapital: M. 10 000 000 in 22 000 Aktien (Nr. 1–22 000) à Tlr. 100 = M. 300, 2265 Aktien (Nr. 22 001–24 265) à M. 1500, 1 Aktie à M. 2500. Urspr. A.-K. M. 6 600 000, erhöht 1889