690 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. des ihr sonst gehäörigen oder noch zu erwerbenden beweglichen u. unbewegl. Vermögens. Erster Gegenstand der Tätigkeit der Ges. war der Weiterbetrieb des im Jahre 1884 für M. 10 000 000 erworb. gesamten Gruben- u. Hüttenbesitzes der Gebr. Buderus in Lollar. Zurzeit besitzt die Ges.: 1. Rot- u. Brauneisensteingruben in den Bergrevieren Wetzlar, Weilburg, Dillenburg, Diez, Wiesbaden, Schmalkalden, Kassel, Daaden u. in der Provinz Oberhessen im Gesamtumfange von 899 000 000 dm, die sich auf 1121 Grubenfelder ver- teilen. Von diesen gehören 67 gemeinschaftl. den Buderuswerken u. dem Hessen-Nassau- ischen Hüttenverein mit einem Flächeninhalt von 59 300 000 qm. Im ganzen sind 10 Kom- plexe durch Tiefbau u. 5 durch Stollen bzw. Tagesbauanlagen aufgeschlossen. 2. Die Sophienhütte in Wetzlar, bestehend aus einem Hochofenwerk mit drei Hochöfen, einer 1898 erbauten, 1913 erweiterten Eisenportland- u. Portland-Zementfabrik mit 3 Drehöfen, zwei Röhrengiessereien, in denen Röhren bis zu 1500 mm l1. W. hergestellt werden, einer Eisen- u. Stahlgiesserei zur Herstell. von Formstücken u. Mascbinenguss u. Schlacken- steinfabriken. Die Sophienhütte besitzt Hochofengasmaschienen von 10 000 PS Leistung, darunter 3300 KW Gleichstrom, eine Dampfturbinenzentrale mit Umformer-Zentrale von zus. 12 000 KW Leistung zur direkten Erzeugung von Drehstrom. 3. Die Georgshütte in Burg- solms mit 2 Hochöfen, einer Schlackensteinfabrik sowie einer Kalkofenanlage. 4. Die Main-Weser- Hütte zu Lollar, bestehend aus einer Radiatoren- u. einer Heizkesselfabrik, einer allg. Giesserei für Herstell. von Formstücken nebst Zubehör sowie einer elektr. Licht- u. Kraftanlage. 5. Die 1907 erworb. Karlshütte vorm. Carl Schlenk in Staffel bei Eimburg a. d. Lahn, die Abflussröhren nebst Zubehör sowie Kanalguss herstellt. Zwecks Weiterausbau der Hütte wurden in demselben Jahre sämtl. Geschäftsanteile der Geigerschen Fabrik G. m. b. H. in Karlsruhe, die haupsächlich Artikel der Städtekanalisation herstellt, erworben. 6. 3 ge- pachtete u. 3 eigene Kalksteinbrüche bei Wetzlar u. Burgsolms. Von 1922 ab wird nur noch aus einem eigenen Bruch gefördert werden, der durch Drahtseilbahn mit den einzelnen Bedarfsstellen des Werkes verbunden wird u. auf lange Jahre hinaus den Bedarf deckt. 7. Die Steinkohlenzeche Massen in Niedermassen die 1911 erworben wurde. Die Gerechtsame umfasst etwa 12 preuss. Maximalfelder u. markscheidet nördlich mit Courl (Harpener B. A. G.), östl. mit Königsborn, westl. mit Hörder Kohlenwerk (Phönix), südl. mit Caroline u. Alter Hellweg. Auf den Schachtanlagen 1/II u. III/IV befindet sich je eine Koksofen- anlage. Insgesamt sind 232 Öfen vorhanden, von denen 150 auf Schacht III Öfen mit Nebenproduktengewinnung sind. Auf Schachtanlage I/II befindet sich eine Brikettfabrik behufs Verwertung der im Südfelde der Gerechtsame anstehenden Magerkohlen; auf Schacht III/IV ist eine Benzolfabrik in Betrieb. 8. Eisenwerke Hirzenhain. 1919 wurden sämtliche Anteile der Eisenwerke Hirzenhain, Hugo Buderus, G. m. b. H., Hirzenhain, er- worben u. zwar wurden für M. 1000 Hirzenhainer Anteile M. 1000 Buderus-Aktien gewährt. Die Hirzenhainer Hüttenanlage stellt als Besonderheit Zimmeröfen u. eiserne Einsätze für Kachelöfen u. Kamine, sowie porz. emaill. Gusswaren her. 9. Westdeutsches Eisenwerk in Kray bei Essen-Ruhr, dessen Verschmelzung 1919 mit den Buderusschen Eisenwerken A.-G. in Wetzlar erfolgte. Gegen die 2500 Aktien des erstgenannten Werkes wurde die gleiche Anzahl Buderus-Aktien in Umtausch gegeben. Das Westdeutsche Eisenwerk fertigt ledig- lich Eisengusse (Druckrohre, Tübbings, Maschinenguss) an. 10. Geigersche Fabrik in Karls- ruhe i. Baden. Spezialfabrik für Städtereinigung. Die Ges. besitzt sämtl. Geschäftsanteile der 1911 gegründeten Buderusschen Handels- gesellschaft m. b. H. mit M. 300 000. 1916 pachtete die Ges. das unmittelbar bei Wetzlar gelegene 1300 Morgen grosse Hofgut Altenberg im Interesse der Angestellten u. Arb. Die eigenen Beamten- u. Arb.-Wohn. waren Ende 1921 auf 881 Stück vermehrt worden. Im Juli 1920 gründete die Ges. in Gemeinschaft mit der Röchling Eisen- u. Stahlwerke G. m. b. H. zu Völkingen a. d. Saar die Buderus-Röchling A.-G. in Wetzlar mit einem A.-K. von M. 30 000 000, inzwischen auf M. 50 000 000 erhöht. Die Ges. ist Mitglied des Deutschen Gussröhren-Verbandes in Köln, der Deutschen Abflussrohr-Verkaufsstelle in Frankf. a. M. G. m. b. H., des Roheisen-Verbandes in Essen-Ruhr, des Rhein.-Westf. Kohlensyndikates in Essen-Ruhr, der Deutschen Ammoniak-Verkaufs- Vereinigung in Bochum, der Deutschen Teer-Verkaufs-Vereinigung in Bochum, des Deutschen Benzol-Verbandes in Bochum, der Süddeutschen Zement-Verkaufsstelle in Heidelberg. des Rhein.-Westf. Cement-Verbandes in Bochum u. des Nederlandsch Zement-Syndikates in Haag. Gesamtbelegschaft Ende 1921: 10 250 Angestellte u. Arb. Kapital: M. 106 000 000 in 2000 St.-Aktien Lit. A (Nr. 1–2000), 4000 St.-Aktien Lit. B (Nr. 1–4000), 6500 St.-Aktien Lit. C (Nr. 1–6500), 9500 St. Aktien D (Nr. 1–95000, 6500 St.-Aktien Lit. E (Nr. 1–6500) u. 14 250 St.-Aktien Lit. F (Nr. 1–14 250), 27 250 St-Aktien Lit. 6 (Nr. 1–27 250), 30 000 St.-Aktien Lit. H (Nr. 1–30 000), sämtl. à M. 1000 sowie 6000 5 % Vorz.-A. (Nr. 1–6000) à M. 1000. Urspr. M. 12 000 000 in 5000 Aktien Lit. A à M. 2000 u. 1000 Vorz.-Aktien Lit. B à M. 2000. Die G.-V. v. 7./3. 1896 beschloss zur Sanierung des Unternehmens Herabsetzung der St.-Aktien Lit. A von M. 10 000 000 auf M. 4 000 000, der Vorz.-Aktien Lit. P von M. 2 000 6000 auf M. 1 400 000. Hiernach wurde das A.-K. durch Ausgabe von M. 2 600 000 Vorz.-Aktien Lit. B auf M. 8 000 000 erhöht. G.-V. v. 5./7. 1898 beschloss die Herabsetz. des Kapitals der St.-Aktien Lit. A von M. 4 000 000 auf M. 2 000 000 unter Zuzahl. von M 175 pro Aktie und Gleichstellung der St.-Aktien mit den Vorz.-Aktien. Die G.-V. v. 19./4. 1900 be: schloss die Erhöh. des A.-K. um M. 1 500 000 (auf M. 7 500 000). Sodann beschloss die G.-V. v. 28./3. 1905 Erhöh. des A.-K. auf M. 10 500 000. Hiernach beschloss die a. o. G.-V. v. 10 /.