700 Kohlenbergbau. solche, sowie der Abbau, Betrieb oder die Weiterveräusserung solcher Unternehmungen oder solcher Rechte. Die Ges. beabsichtigt den Erwerb von Kohlenfeldern u. Kap.-Erhöh. zu diesem Zweck. Kapital: M. 100 000 in 100 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Kasse 1113, Debit. 13 691, Effekten 122 098. – Passiva: A.-K. 100 000, Kredit. 8000, R.-F. 2500, Gewinn 26 402. Sa. M. 136 902. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allgem. Unk. 11 988, Gewinn 26 402. – Kredit: Vortrag 26 303, Erträgnis 12 087 Sa. M. 38 391. Dividenden: 1917–1921: 0, 0, 5, 2, 2 % (Noch keinen Betrieb eröffnet). Direktion: Franz Theod. Tischendorf. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat u. Stadtrat Hugo Seifert, Justizrat Dr. Konrad Hagen, Leipzig. Niederlausitzer Kohlenwerke in Berlin, W 9, Potsdamerstr. 127/28. Gegründet: 23./5. 1882; eingetr. 26./6. 1882. Sitz der Ges. bis 17./7. 1902 in Fürstenberg a. 0. Um den Brikettvertrieb vorteilhafter zu gestalten, beschloss die G.-V. v. 12./5. 1902 Verlegung des Sitzes der Ges. nach Berlin. Zweck: Ausbeutung u. Betrieb von Braunkohlenwerken, Verarbeitung der Kohlen zu Briketts und sonstigen Brennmaterialien, sowie Betrieb von Ziegeleien. Der Besitz der Niederlausitzer Kohlenwerke umfasst: A. Im Senftenberger Revier: I. die Zschipkauer Werke, Grube Anna und Grube Alwine, an der Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn. II. Grube Unser Fritz bei Costebrau, Station Römerkeller derselben Eisenbahn. III. Die Gruben Victoria I u. Bertha, in der Nähe von Senftenberg mit der Station Gross-Räschen der Lübbenau-Kamenzer Eisenbahn, durch ein eigenes Anschlussgleis verbunden. IV. Grube Victoria II (früher Elzer Grubengewerkschaf, durch eigenen, normalspurigen Bahnanschluss mit der Station Senftenberg verbunden. V. Grube Victoria III (Gebiet des früheren Skyroteiches), 2 ischen Senftenberg und Ruh- land gelegen, durch eigenen, normalspurigen Bahnanschluss mit den Stationen Senftenberg u. Ruhland verbunden. VI. Grube Ferdinand bei Zschornegosda (früher Gew. Alwine), mit Bahnanschluss nach Station Lauchhammer i. Sa. VII. Grube Waidmansheil bei Särchen (früher Gew. Germania); Bahnanschluss nach Staton Annahütte N.-L. der Zschipkau- Finsterwalder Eisenbahn. VIII. Grube Drochow, die mit der Grube Waidmansheil mark- scheidet, hat eine Feldesgrösse von etwa 153 ha. Die Kohle wird-im Tagebau gewonnen u. dient zur Speisung der Grube wWaidmansheil u. als Res. anderer zugehöriger benach- barter Gruben. B. Im Spremberger Revier: I. Grube Consul bei Pulsberg, in der Nähe von Spremberg, mit dieser Stadt durch ein Gleis verbunden. II. 20 noch nicht aufgeschlossene verliehene Bergwerke in den Kreisen Kottbus und Spremberg. III. Das noch nicht aufgeschlossene Kohlenfeld bei Litschen im Kreise Hoyerswerda mit einer Feldesgrösse einschliesslich der von der Gesellschaft belegten Zusatzfelder von ca. 150 ha. 4 C. In der Provinz Posen: Zwei noch nicht aufgeschlossene verliehene Bergwerke bei Lilehne. D. In Sachsen und in Sachsen-Altenburg: I. Die Grube Kraft I bei Thräna S.-A., mit eigenem Eisenbahnanschlussgleis nach Borna, Bez. Leipzig. II. Die Grube Kraft II bei Deutzen im Freistaat Sachsen, mit eigenem Eisenbahnanschluss nach Kieritzsch der Leipzig-Altenburger Bahn. III. Die Grube Kraft III bei Blumroda i. Sa. mit Eisenbahn- anschluss nach Station Borna, Bez. Leipzig. Im Geschäftsjahr 1917/18 hat die Ges. von der Gewerkschaft Germania die im Senften- berger Revier gelegenen Gruben G. Waidmansheil in Särchen bei Annahütte u. Waidmans glück in Sauo bei Senftenberg (s. oben) erworben. 1919 Erwerb der Grube Drochow mit 153 ha Feldesgrösse (s. oben). Der Grundbesitz der Ges. einschl. der eigenen Kohlenfelder beträgt rund 2560 ha, die Abbaugerechtsame umfassen rund 1760 ha. Bei den Gruben Unser Fritz, Consul, Kraft III erfolgt die Gewinnung im unterirdischen Betriebe. Bei den Zschipkauer Werken, Grube Anna und Grube Alwine zu im Tagebau und ½ im unterirdischen Bau. Bei den übrigen Gruben Victoria T und Bertha, Grube Victoria II, Grube Victoria III, Grube Ferdinand sowie den Gruben Waidmansheil, Drochow, Kraft I u. Kraft II ausschliesslich im Tagebau. Zu vorstehenden Werksanlagen gehören u. a. 14 Brikettfabriken mit 63 einfachen, 26 Doppel- zusammen 89 Brikettpressen, 4 Ziegeleien und umfangreiche sonstige Gruben- und Fabrik- anlagen sowie Arbeiterkolonien. Die Ges. beschäftigt zus. etwa 7500 Beamte und Arbeiter. Die Niederlausitzer Kohlenwerke gehören mit den Bergwerkserzeugnissen ihrer Gruben Consul, Anna, Alwine, Unser Fritz, Victoria I, Bertha, Victoria II, Victoria III, Ferdinand, Waidmansheil dem am 20./9. 1919 gegründeten Ostelbischen Braunkohlensyndikat G. m. b. H. in Berlin an. Die Dauer dieses Syndikats ist vorläufig bis zum 31./3. 1928 festgesetzt. Die Beteilig. beträgt 500 000 t Rohbraunkohle u. 1 180 000 t Briketts. Ferner ist die Ges. für die Brikettproduktion u. die Rohkohlenversandmengen der in Mitteldeutschland liegenden Gruben Kraft I, Kraft II, Kraft III Mitgl. des am 28./9. 1919 gegründeten Mitteldeutschen