Kohlenbergbau. 705 Dir. Ludwig Katzenellenbogen, Berlin; Betriebsrat Registraturvorsteher Paul Schultze, Berlin; Hauer Franz Otte, Waldenburg-Altwasser. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Berliner Handels-Ges.; Breslau: Schles. Bankverein (Fil. d. D. Bk.), E. Heimann. Phonix Akt-Ges. für Braunkohlenverwertung in Berlin W. 8, Jägerstr. 9. Gegründet: 26./6. 1909 mit Wirkung ab 1./4. 1909; eingetr. 27./11. 1909. Gründung siehe Jahrg. 1912/13, weiteres Jahrg. 1920/21 dieses Handbuches. Zweck: Betrieb des Braunkohlenwerkes Phönix in Mumsdorf sowie das Betreiben aller damit im Zus. hange stehenden Geschäfte, ferner Erwerb u. Veräusser. von Grundst. u. Anlagen zu gleichen oder verwandten Zwecken. Die Ges. darf sich an Unternehm. gleicher oder ähnl. Art beteiligen, auch Aktien, Kuxe oder Geschäftsanteile anderer Ges. erwerben u. veräussern. Die von der Ges. betriebene Grube Phönix in Mumsdorf liegt im Meuselwitzer Revier. Die Kohle wird im Tagebau gewonnen u. zum grössten Teil in einer modernen Brikettfabrik von 1600 t Tagesleist. zu Briketts verarbeitet. Der Kohlenfelderbesitz umfasst 947.8 ha, die zum grössten Teil im Gebiet Sachsen-Altenburg u. zum kleineren Teil in der Prov. Sachsen liegen. Die Ablager. ist ziemlich regelmässig; das durch kein Mittel gestörte Kohlenflöz ist zwischen 7–18em mächtig. Das Abräumen des Deckgebirges geschieht in eig. Regie. Der Oberflächenbesitz der Ges. umfasst 491.3 ha, die teils durch den Bergwerks- betrieb in Anspruch genommen sind, teils in eig. Bewirtschaft. stehen u. teils verpachtet sind. Zahl der beschäft. Arb. u. Angestellten 1960. Die Ges. besitzt 998 Kuxe der 1000 teiligen Gew. Heureka, die mit ihren Kohlenfeldern sich an Phönix anschliesst, so dass beide Ges. einen geschlossenen Grubenkomplex besitzen. Die Gew. hat ihren Sitz in Elberfeld mit Zeigniederlass. in Prössdorf S.-A. u. betreibt ausschliessl. die Grube gleichen Namens. Grösse des Grubenfeldes 238.6 ha, Oberflächenbesitz 61.6 ha. Die Kohle wird im Tagebau gewonnen; der Abraum wird wie bei Phönix vom Werke selbst ausgeführt. Das Kohlen- flö6z ist gleichmässig abgelagert u. hat eine Mächtigkeit von 8–18 m. Die Kohle wird teils brikettiert in einer vollständig erneuerten Fabrik, teils als Rohkohle abgesetzt. Die bisher. Überschüsse wurden zu Abschr. verwandt. 1920 erlitt die Grube einen Grundwasserdurchbruch, dessen Folgen seit 1921 vollständig beseitigt sind. Der Grubenvorst. besteht aus den gleichen Herren wie der A.-R. der Phönix A.-G. u. dem Vorst.-Mitgl. derselben Ges. Die Gew. hat 1918/19 mit M. 1547.57 Reingew., 1919/20 mit M. 121 597.59 Verlust u. 1920/21 mit M. 7441.03 Reingew. abgeschlossen. Rohkohlenförderung 1918/19–1921/22: 389 474, 329 481, 336 669 t, 5 679 207 hl; Brikettproduktion 1918/19–1921/22: 79 430, 108 220, 117 710, 137 870 t. Z. Zt. werden rd. 760 Arb. u. Angestellte beschäftigt. – Die Phönix A.-G. sowie die Gew. Heureka gehören dem Mitteld Braunkohlensyndikat an, das zwecks Regelung von Absatz u. Preisbild. bis 31./3. 1925 abgeschlossen ist u. dem sämtl. Braunkohlenwerke in Mitteldeutschland an- geschlossen sind. Beide Ges. haben eine Lieferungsgemeinschaft abgeschlossen und haben insgesamt eine Jahresbeteiligung von 555 000 t Briketts u. 160 000 t Rohkohle. Die Rohkohlenförderung betrug 1918/19–1921/22: 967 530, 955 755, 1 085 770, 1 205 226 t. Briketts wurden fabriziert 1912/13–1921/22: 268 720, 387 877, 322 250, 306 697, 341 000, 368 000, 377 000, 381 000, 425 000, 443 000 t. Kapital: M. 25 000 000 in 17 000 St.-Akt. u. 8000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000. Die G.-V. v. 30./9. 1912 beschloss, zwecks Erwerbs der Kuxe der Gew. Heureka die Erhöh. des A.-K. um M. 3 000 000 (auf M. 7 500 000) in 3000 Aktien, davon M. 1 000 000 den Aktionären 9:2 zu 112 % angeboten. Restl. M. 2 000 000 Akt. dienten zum Erwerb der Heurekakuxe. Die G.-V. v. 18./3. 1913 beschloss weitere Erhöh. um M. 1 000 000. Diese neuen Akt. sind zu pari begeben u. den alten Aktion. 15: 2 angeboten worden. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 24./6. 1921 um M. 16 500 000 (also auf M. 25 000 000) in 8500 St.-Akt. u. 8000 Vorz.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1921, übern. von einem Konsort. (Dir. der Disconto-Ges. u. C. H. Kretzschmar, Berlin) zu 100 %, erstere angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 1:1 bis 18./8. 1921 zu 100 %. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. u. Nachzahl.-Anspruch ausgestattet u. werden bei Auflös. der Ges. mit 105 % vorab eingelöst. Hypoth.-Anleihe: M. 5 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 24./2. 1913, rückzahlbar zu 105 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Direction der Disconto-Ges. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1918 bis spät. 1937 durch jährl. Auslos. im Dez. (zuerst 1917) auf 1./4. (zuerst 1918). Sicherheit: Gesamtsicherungs-Hyp. auf den der Ges. gehörigen, zu Mumsdorf gelegenen Liegenschaften, Bergwerken u. Abbaugerechtigkeiten u. auf den der Gew. Heureka in Prössdorf S.-A. gehörigen, zu Meuselwitz, Prössdorf u. Schnauderhainichen belegenen Liegen- schaften, Bergwerken u. Abbaugerechtigkeiten eingetragen. Die Sicher.-Hypoth. sind zur Gesamthaft und an erster Stelle eingetragen. Zahlst. wie bei Div. u. Berlin ausserdem Jacquier & Securius, A. E. Wassermann. Noch in Umlauf Ende März 1922: M. 4 110 000. Kurs in Berlin Ende 1913–1921: 97.25, B= 99.50, 106 %. Hypotheken: M. 832 300, ausserdem M. estkaufgelder. Gelehäftsjahr; 1% . Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie —= 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Sonderrücklagen, 6 % ar Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom verbleibenden Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1922/1923. I. 45