= 712 Kohlenbergbau. abgeschlossen, auf Grund dessen die Rheinische Metallwaren- und Maschinenfabrik in die Lage kommen einen grossen Teil ihrer Brennstoffversorgung durch Benutzung der Braun- kohle in eigener Regie vollziehen zu können. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der A.-R. erhält M. 2000 Tant. pro Mitgl. 5 Bilanz am 31. März 1922: Aktiva: Grubenfelder 120 000, Grundst. 240 000, Geb. 223 000, Masch. 10, Kettenbahn 18 000, Anschluss 34 000, Seilbahn 6400, Geräte 118 000, Fuhrpark 4000, Wege u. Einfried. 10, Mobil. 10, Eff. 44 668, Lucretia-Beteil. 1 020 000, Debit. 1 405 588. —– Passiva: A.-K. 2 500 000, R.-F. 225 000, Unterst.-F. 52 000, unerhob. Div. 5640, rückst. Steuern 163 740, Talonsteuer-Res. 8000, Kredit. 218 797, Gewinn 60 509. Sa. M. 3 233 686. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-K. 27 049, Abschr. 377 210, Gewinn 60 509. – Kredit: Vortrag 8559, Pacht u. Einnahmen 456 209. Sa. M. 464 768. Dividenden 1912/13–1921/22: 20, 25, 17½, 17½, 15, 15, 0, 15, 6, 7 %. Direktion: Dir. Heinr. Bünten. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Max Trinkaus, Gen.-Dir. a. D. Baurat Dr. Ing. h. c. Gustayv Müller, Gen.-Dir. a. D. Herm. Reitter sen., Düsseldorf; Gen.-Dir. Dr. Silverberg, Köln, Landesökonomierat Rittergutsbes. Th. Fühling, Horbell: Gen.-Dir. Dr. Franz Flecken, Brühl; Gen.-Dir. Herm. Potthoff, Düsseldorf; Gutsbes. Hch. Frenger, Fühlingen. Braunkohlen- und Briketwerke Roddergrube, Aktiengesellschaft in Brühl (Bez. Köln). Gegründet: 10./11. 1908; eingetr. 19./1. 1909 in Köln mit Wirkung ab 19./1. 1909; Statutenänd. 15./4. 1910. Gründer siehe Jahrgang 1913/14. Zur Deckung der Aktien, welche die Gründer sämtl. übernommen haben, brachten diese in die Akt.-Ges. ein: sämtl. 1000 Kuxe der Gew. Roddergrube zu Brühl zum Werte von M. 16 500 und sämtl. 1000 Kuxe der Gew. des Braunkohlenbergwerks Brühl zu Brühl zum Werte von M. 4 500 pro Stück. Zum billigen Ausgleich brachte die Gew. Brühl aus ihren flüssigen Mitteln, unabhängig von der regelmässigen Ausbeute, noch einen Betrag von M. 400 für den Kux in bar an ihre damaligen Gewerken zur Verteilung. Mit dem Eintausch der Kuxe Roddergrube erwarb die neue Akt.-Ges. zugleich sämtl. 1000 Kuxe der Gew. Vereinigte Ville, denn seit 1./7. 1903 waren sämtliche 1000 Kuxe Vereinigte Ville in das Eigentum der Gew. Roddergrube über- gegangen. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergwerken und Briketfabriken, insbesondere der Weiterbetrieb der Werke der Gewerkschaften Roddergrube und Brühl sowie der Erwerb von Bergwerken und Anteilen an Bergwerken. Die Akt.-Ges. Roddergrube besitzt die nachstehend aufgeführten, im Bergrevier Köln-Ost und Köln-West gelegenen Grubenfelder: Die zu den Abteilungen Roddergrube und Grube Brühl gehörigen, zus.hängenden Grubenfelder Roddergrube, Josephsberg, Brühl und Joseph in verliehener Gesamtgrösse von 427 ha 72 a; die zu den Abteilungen Vereinigte Ville u. Berren- rath gehörigen zus.hängenden Grubenfelder Vereinigte Ville (konsolid. am 1./7. 1900 aus den 7 Feldern Eduard, Heinrich, Philippine II, Hermann II, Engelbertus, Ludwig, Ville), Karl II, Gertrud, Gertrud I, Bardenberg, Gotteshülfe, Gerhard, Gerhard Iu. Lukas in ver- liehener Gesamtgrösse von 2008 ha 27 a; die von den vorgenannten Grubenfeldern getrennt liegenden Felder Hermann u. Alexander in Grösse von zus. 437 ha 46 a. Die Grösse der gesamten Grubenfelder beträgt somit 2873 ha 45 a. 4 Betriebs-Abteil. Roddergrube, Grube Brühl, Vereinigte Ville u. Berrenrath. 1. Abteilung Roddergrube: Auf dieser Abteilung werden die Braunkohlen in einem Tagebau aus dem Grubenfelde Josephsberg, gewonnen. Das Verhältnis der Mächtigkeit der Oberdecke zur Mächtigkeit der Kohle schwankt zwischen 1:2 bis 125. Bei dem z. Z. in Abbau begriffenen Teile beträgt die Mächtigkeit des Deckgebirges im Durchschnitt ca. 11 m, die Mächtigkeit der Kohle ca. 36 m. Die Kohlen werden maschinell gewonnen. Insgesamt sind in 4 Briketfabriken 19 Pressen vorhanden. Das für die Gruben- u. Werksanlagen erforderl. Terrain ist bis zur Grösse von rund 57 ha 4 a vom Forstfiskus gepachtet: weitere 36,28 ha sind von demselben erworben. Die Abteil. besitzt 2 Arb.-Heime für 180 Leute, 8 Beamten- u. 17 Arb.-Häuser. Der eigene Grundbesitz der Abteil. in der Stadt Brühl um- fasst 19 349 qm, die mit dem Verwalt.-Gebäude u. 10 Beamtenhäusern bebaut sind. 2. Abteilung Grube Brühl: Die Kohle wird hier in 2 Tagebauen gewonnen, von denen einer jedoch binnen kurzem ausser Betrieb gesetzt wird, sodass alsdann die gesamte Kohle aus einem Tagebau des Grubenfeldes Brühl gefördert wird. Die Mlächtigkeit der Kohle beträgt etwa 35 m. Es sind 3 Brikettfabriken vorhanden, von denen 2 mit Wind- öfen und die dritte mit Zeitzer Telleröfen ausgerüstet sind. An Pressen sind 18 Stück vorhanden. Auch auf dieser Abteilung ist das für die Gruben- und Werksanlagen erforderl. Terrain im Umfange von rund 64.75 ha vom Forstfiskus gepachtet, während weitere 55.90 ha von demselben erworben sind. Die Grube Brühl ist mit der Roddergrube durch einen gemeinsamen Bahnanschluss mit der Station Liblar (Strecke Cöln-Trier) verbunden. Die sämtl. Anlagen wurden 1909–1912 modernisiert, u. a. wurde ein Zentralnassdienst für alle Briketfabriken und eine gemeinsame Dampferzeugungsanlage und in den Jahren 1912/13 eine elektr. Zentrale errichtet, die die elektr. Energie sowohl für Abt. Grube Brühl als auch für Abt. Roddergrube erzeugt. Die Abt. ist mit der Einführ. maschinell. Kohlengewinnung