2= Kohlenbergbau. 713 beschäftigt. Auf dem Werke ist ein Arbeiterheim für 150 Leute, ferner sind 8 Beamten- u. 2 Arb.-Häuser vorhanden. Ausserdem besitzt die Abteil. in der Gemeinde Badorf auf eigenem Grundbesitz eine Arb.-Kolonie, bestehend aus 80 Häusern und in der Gemeinde Brühl 2 Beamtenwohnhäuser. Der gesamte, diesen Wohngebäuden zugehörige Grund- besitz umfasst 17.80 ha. 3. Abteilung Vereinigte Ville: Der bisher zur Abteil. Ver. Ville gehörige Gruben- komplex in Grösse von 2008 ha 27 a wird seit 1916 durch 2 getrennte Abteil. Ver. Ville und Berrenrath abgebaut. In dem bei der Abteil. Ver. Ville verbliebenen Kohlenfelde in Grösse von 1050 ha 10 ar schwankt das Verhältnis der Mächtigkeit des Deckgebirges zur Mächtig- keit der Kohle zwischen 1: 2.5 u. 1:6. In den jetzt im Betrieb befindlichen beiden Tage- bauen hat das Deckgebirge eine Mächtigkeit von durchschnittlich 12 m bei einer Kohlen- mächtigkeit von durchschnittlich 40 m. Die Kohle wird in 2 zusammenhängenden Tage- bauen A und B ausschliesslich maschinell gewonnen. Aus Tagebau A wird sie mittels 4 Kettenbahnen, den Fabriken I u. II und aus dem Tagebau B mittels 5 Ketten- bahnen den Fabriken III, IV. und V zugeführt. Fabrik I bis III sind mit je 10 Schultz'schen Röhren-Trockenapparaten und je 10 einfachen Pressen ausgestattet, während in Fabrik IV 10 Schultz'sche Röhren-Trockenapparate und 10 Doppelpressen und in der 1915 erbauten Fabrik V 12 Röhren-Trockenapparate und 12 Doppelpressen Aufstellung gefunden haben. Auch auf dieser Abteilung sind für Gruben-Werksanlagen, Arbeiter- und Beamtenwohnungen die erforderl. Flächen in Grösse von rund 91.1832 ha vom Forstfiskus gepachtet, während weitere 212.5423 ha von demselben erworben sind. Zur Unterbringung von Beamten u. Arbeitern sind ein Heim für 500 Leute, ein Ledigenheim für 23 Beamte u. 111 Beamten- u. Arb.-Häuser mit 290 Wohnungen vorhanden. 4. Abteilung Berrenrat h. In dem dieser Abteilung zugewiesenen Grubenfeld in Grösse von 958 ha 17 a schwankt das Verhältnis der Mächtigkeit des Deckgebirges zur Mächtigkeit der Kohle zwischen 1: 2 und 1: 4 Die aus dem Tagebau mittels zweier Kettenbahnen geförderte maschinéll gewonnene Kohle wird der Fabrik u. Kohlenverladung zugeführt. Die Fabrik ist mit 12 Schultz'schen Röhren-Trockenapparaten und 16 einfachen Pressen ausgerüstet. Weitere 2 Doppelpressen kamen 1919 in Betrieb. Das Grundeigentum dieser Abteil. umfasst 94.1027 ha, die vom Forstfiskus und verschiedenen Privatbesitzern erworben wurden, weitere 14.2842 ha wurden der Gesellschaft pachtweise überlassen. Es sind vorhanden: 1 Arbeiterheim für 110 Leute, 16 Beamten- u. Arb.-Häuser mit 74 Wohnungen, 2 Reihenhäuser mit 60 Wohnungen. – Belegschaften aller 4 Gruben 5575 Mann. Förderung etc. der Akt.-Ges.: 1918 1919 1920 1921 Förderung. . . 16003 815 627 hl 101 387 167 hl 8 688 617 t 9 622 159 t Rohlenabsatz. 45 665 449 hl 35 978591 hl 3 733 216 t 4 221 065 t Brikettproduktioop.. 1 151 878 t 1 219 866 t 1526 391 t 1661 875 0 Brikettabsatz 1 123 319 t 1193 541 t 1 489 995 t 1 623 820 t Brikett-Selbstverbrauch. 29 933 t 32 453 t 36 696 t 36 777 t Brikett-Bestand Ende des Jahres 8 100 t 1 972 t 1 672 t 2 949 t Die Ges. Roddergrube ist Gesellschafterin des Rheinischen Braunkohlen-Brikett-Syndikat G. m. b. H. in Köln mit einer Beteil.-Ziffer von 1 650 000 t = 20.599 %. Auch beteiligt mit 33.346 % = M. 2 000 800 an der Vereinig.-Ges. Rhein. Braunkohlen-Bergwerke m. b. H., Köln. Die G.-V. v. 13./9. 1920 genehmigte die Interessengemeinschaft zwischen der Ges. u. dem Rhein.-Westfäl. Elektrizitätswerk A.-G. Essen-Ruhr mit nachstehenden Bedingungen: Die Braunkohlen- u. Briketwerke Roddergrube A.-G. in Brühl u. das Rhein.-Westfäl. Elektrizitäts- werk in Essen schliessen für die Dauer von 90 Jahren einen Betriebsgemeinschaftsvertrag, der nachstehendes festlegt: Die beiden Gesellschaften halten ihre Selbstständigkeit als juristische Person aufrecht, sie bleiben eine jede Eigentümerin ihres Vermögens, je 1 Mitgl. des Vorstandes wird in den Vorstand der anderen Ges. delegiert; die Geschäftsführung steht dem R. W. E. zu. Der reine Überschuss der Roddergrube wird zu Gunsten oder Lasten des R. W. E. so gekürzt oder ergänzt, dass der Roddergrube nach Berücksichtigung aller Unk., Steuern, Zs., Abschreibungen pp. alljährlich eine Summe zur freien Verfügung bleibt, welche der dreifachen Div. entspricht, die nach dem Beschluss der G.-V. des R. W. E. auf einen Betrag von nom. M. 45 000 000 (Höhe des A.-K. der Roddergrube) zur Verteilung kommt. Für die ersten 10 Jahre, also bis Schluss 1930, garantiert das R. W. E. seine Div. mit mindestens 8 %, d. i. 24 % für die Roddergrube. Aus dem Gewinn wird die am 1./7. 1921 fällige Restzahlung auf die vom 1./1. 1921 ab mit Gewinn beteiligten neuen Aktien ge- leistet (75 % von nom. M. 15 000 000 neue Aktien). Das R. W. E. erbietet sich nach Ablauf des 10. Geschäftsjahres, also zum 31./12. 1930, das gesamte Vermögen der Roddergrube, Aktiva u. Passiva, zu übernehmen u. zahlt hierfür an die Roddergrube, ausser den zu übernehmenden Passiven, den Betrag von M. 292 500 000 (650 % eines Aktienkapitals von M. 45 000 000). Will die Roddergrube diese Offerte annehmen, 80 hat sie frühestens 2 Jahre u. spät. 1 Jahr vor Ablauf des Termins die Annahme dieser Offerte in notarieller Form zu erklären, etwa entstehende Kosten gehen je zur Hälfte zu Lasten von beiden Teilen. Die Roddergrube räumt dem R. W. E. das Recht ein, nach Ablauf des 10. Geschäftsjahres, d. h. zuerst am 31./12. 1930 u. dann jederzeit, das gesamte Vermögen der Roddergrube, Aktiva u. Passiva zum Preise von M. 315 000 000 (700 % von M. 45 000 000 A.-K.) ausser den zu übernehmenden Passiven zu erwerben.