Kohlenbergbau. 723 u. Anlagen des Kölner Bergwerksvereins u. wurden 1871 von einem Konsort. für M. 1 875 000 angekauft. Die neue Gew. wandelte sich sodann in eine A.-G. um. 1889 wurden die Nachbar- zechen Wolfsbank und Neu-Wesel bei Borbeck mit je 3 alten Geviertfeldern u. 3 Schacht- anlagen für M. 1 000 000 in Grundschulden u. M. 3 000 000 in Aktien erworben. Die Verkäufer gewährten auf die Aktien ein Agio von 15 % = M. 450 000 zu gunsten des R.-F. Der alte hölzerne Förderschacht von Wolfsbank (der zum Luftschacht umgebaut ist) ist 1904 durch einen neuen gemauerten von 588 m Tiefe ersetzt. Die Kosten haben ca. M. 2 000 000 betragen. 1892 Anlage eines Ziegel-Ringofens, 1893 einer Separation u. Wäsche auf Neu-Cöln. 1897 Erwerb eines Besitztums von 60 Morgen und 2 kleinerer Grundstücke, um die Zahlung von Bergschäden möglichst einzuschränken. Die Anlagekonten erhöhten sich 1912–1921 um M. 1 674 429, 1 471 988, 3 743 691, 1 541 118, 1 813 814, 1709 558, 3 434 204, 1 061 204, 3 725 610, 5 163 900. Die Berechtsame König Wilhelm, Wolfsbank u. Neuwesel haben eine Aus- dehnung von 12 260 700 qm. In den Borbecker Feldern stehen noch für ca. 100 Jahre abbauwürdige Kohlen an. Auf den Schächten Neu-Cöln u. Wolfsbank sind Kokereien mit Gewinnung von Nebenprodukten errichtet, sodass die Ges. im ganzen über 220 Öfen mit Ge- winnung von Nebenprodukten verfügt. 1908/09 Bau einer neuen Kohlenwäsche u. Separation auf Schacht Wolfsbank. Im Juli 1915 Aufnahme des Hafenbetriebes. Die G.-V. v. 24./2. 1900 stimmte dem Ankauf der Grubenfelder Wilhelmine Katharina IL=X für nom. M. 900 000 in 900 St.-Aktien zu. Diese Felder liegen bei Werne, nördlich von der der Gelsenkirchener Bergwerks-Ges. gehörigen Zeche Monopol, grenzen westlich an die Grubenfelder Freih. von Stein der Georgs-Marienhütte zu Osnabrück u. haben 19 984 484 qm Ausdehnung. Die Schätzungen des Kohlenreichtums bewegen sich zwischen 265 000 000 u. 350 000 000 t. Der Aufschluss der Katharinafelder ist einstweilen noch nicht nötig. Der Felderbesitz Wilhelmine-Katharina wurde 1916 in eine selbständige Gew. überführt, über deren Kuxe die Ges. verfügt. Lt Bestätigungsurkunde des Oberbergamtes Dortmund v. 29./4. 1919 erfolgte die Teilung der genannten Gewerkschaft in 2 Felder u. zwar Gewerkschaft Wilhelmine Catharina mit 11 229 784 u. Gewerkschaft König Wilhelm mit 8 754 700, zus. 19 984 484 qm. Der Grundbesitz der Ges. beträgt einschl. Wilhelmine-Katharina insgesamt 2772 Morgen. Die Ges. beteiligte sich mit Wirkung ab 1./4. 1914 an der Reederei u. Kohlen- handlung Jul. de Gruyter und hat mit den Vorbesitzern zus. eine G. m. b. H. gegründet, in der König Wilhelm den massgebenden Einfluss besitzt. Beteilig. beim Kohlenkontor M. 320 000. Zur weiteren Stärkung des Einflusses beim Kohlenkontor ist ferner die Ruhrorter Firma Hennen- bruch & Haumann mit einer Beteiligung von 100 600 t erworben worden. Die G. V. v. 12./11. 1920 genehmigte den Betriebs- u. Interessengemeinschafts-Vertrag mit der Gew. Minister Achenbach bezw. der mit dieser verbundenen Gebr. Stumm G. m. b. H. beginnend ab 1./1. 1921 auf die Dauer von 25 Jahren, auf folgender Basis: Die Ges. „König Wilhelm“' wird auf Gefahr u. für Rechn. der Gew. geführt, wobei die bisherige Gesellschaftsform u. Organisation unverändert erhalten bleibt. Gewährleistet wird den Aktionären auf die Vertragsdauer eine Mindestdividende von 15 % auf die Aktien u. von 20 % auf die Vorz.-Akt. Die Gew. hat sich ferner verpflichtet, nach Ablauf von 10 Jahren auf Verlangen der Ges. käuflich deren gesamtes Vermögen (Aktiva u. Passiva) nach dem jeweiligen Stand in der Zeit vom 1./1. 1931 bis 31./12. 1945 zu erwerben, u. zwar zu einem Preise, der in dem 25fachen Betrage der in den letzten fünf Jahren vor der Übertragung gezahlten Durchschnittsdiv., mindestens aber in einem Betrage besteht, der die Ausschüttung von wenigstens M. 6000, auf die Aktien u. M. 7250, auf die Vorz.-Akt. ermöglicht. Jeder einzelne Aktionär ist nach Ablauf von 10 Jahren jederzeit berechtigt, seinen Aktienbesitz an die Gew. Minister Achenbach zu übertragen nebst entsprechendem Div.-Anteil des laufenden Jahres. Die Gew. Minister Achenbach verpflichtet sich, die bei „König Wilhelm für Betriebserweiter. notwendig werdenden Mittel während der 25jähr. Vertragsdauer als Darlehen unkündbar zur Verfügung zu stellen. Neuanlagen bleiben Eigentum von „König Wilhelmé. Sollte eine völlige Ver- schmelzung später nicht zustande kommen, so zahlt „König Wilhelm“ diese Beträge in Jahreszahl. von 5 % zurück. Für „König Wilhelm“ bestehen die Hauptvorteile des Ver- trages darin, dass die Ges. in Zeiten schlechter Konjunktur für einen Teil der Kohlen u. des erzeugten Koks regelmässigen Absatz findet. Produktion: 1915 1916 1917 1918 1919 1920 1921 Steinkohlen . . . t 888 850 1 078 273 1 107 731 1 029 907 756 575 992 059 1 028 692 Koks . . . „319 484 455 270 452 220 431 451 226 677 280 205 310 810 Schw.-Ammoniak 3577 4 601 4 517 4 563 2 427 3 213 Benzolerzeugnisse . . „ 1 146 1 925 1 809 1 734 883 1 181 Teererzeugnisse . . „ 10 092 14 588 13 730 12 987 7 468 8082 = Belegschaft 1918–1920 durchschnittlich 4824, 4108, 5045 Mann. Ende 1921 rund 5700 Mann. Beteiligungsziffer im Kohlen-Syndikat für Kohlen 1 138 100 t, für Koks 543 367 t. Die Ringofenziegelei lieferte 1914–1921: 4 644 985, 3 111 550, 4 594 650, 4 701 350, 4 785 725, 4237 070, 6 558 675, 7 175 040 Steine. Kapital: M. 8 500 000, u. zwar M. 7 300 000 in 3000 konvert. St.-Aktien (Nr. 1–3000) à Tlr. 200 = M. 600, 5500 St.-Aktien (Nr. 3001–8500) à M. 1000 u. M. 1 200 000 in 1200 Prior.- Aktien (Nr. 1–1200) à M. 1000; letztere mit Vorrecht auf 5 % Div. mit Nachzahl.-Verpflicht. u. Vorbefriedig. bei Liquid. der Ges., in welchem Falle aber eine Nachzahl. etwa rückst. 46*