„ Kohlenbergbau. Grube Auguste bei Bitterfeld Akt.-Ges., Grube Auguste bei Bitterfeld. Gegründet: 1879 unter der Firma Akt.-Ges. Braunkohlengruben & Dampfziegeleien Auguste bei Bitterfeld; Firma geändert wie oben lt. G.-V. v. 24./3. 1921. Zweck: Erwerb von Braunkohlengruben u. Ziegeleien, der dazu erforderlichen Grund.- stücke, der Betrieb dieser Gruben u. Ziegeleien u. anderweitiger mit denselben zusammen- hängender Geschäftszweige, sowie der Handel mit den aus dem Betriebe derselben ge- wonnenen Produkten. Die Ges. besitzt: 1. das Braunkohlenbergwerk Grube Auguste bei Bitterfeld mit Gleisanschluss zur Station Bitterfeld; die Kohlengewinnung erfolgt im Tage- bau. Die Anlage enthält 3 Dampfbagger zur Kohlengewinnung u. 2 Seilbahnen von je 1350 m Länge zum Abtransport der Kohlen nach dem Anschlussgleis bzw. der Brikettfabrik; 2. eine Brikettfabrik mit 7 Pressen, 5 Dampftelleröfen 1 Röhrentrockner u. 8 Dampfkesseln; eine weitere Presse sowie 1 Röhrentrockner werden zurzeit aufgestellt. Werkstatt mit allen sonstigen Hilfsanlagen ist vorhanden; 3. eine Ringofenziegelei mit Dampfbetrieb mit einer jährlichen Leistungsfähigkeit von etwa 6 Mill. Steinen. Der Grundbesitz der Ges. umfasst etwa 285 ha, davon noch etwa 173 ha zum Abbau geeignete Kohlenfelder. Es sind 40 Familien- wohnungen für Beamte u. Arbeiter, sowie mehrere Wohnbaracken für Ledige vorhanden. Die Belegschaft beträgt etwa 500 Mann; hierbei sind die Abraumarbeiter nicht berück- sichtigt, da die Abraumarbeiten zurzeit nicht in eigener Regie ausgeführt werden. Zwischen der Grube Auguste u. der Grube Leopold bei Edderitz, Akt.-Ges. zu Edderitz, besteht ein Vertrag, wonach sämtliche Einnahmen sowie die laufenden Ausgaben der Grube Auguste, insbesondere auch die Oblig.-Zs. u. die Abschreib. für Rechnung der Grube Leopold gehen. Die Grube Leopold gewährleistet der Grube Auguste einen Gewinnanteil von 6 % für ihre Aktionäre zuzüglich der ihrem Aufsichtsrate zustehenden Vergütung. Das Abkommen läuft zunächst bis 31. Dezember 1928; es verlängert sich jeweils um 3 Jahre wenn es nicht mit sechsmonatiger Frist gekündigt wird. Die Ges. gehört dem Mitteldeutschen Braun- kohlen-Syndikat G. m. b. H. in Leipzig an. Die Förderung und Produktion betrug 1916 bis 1921 Kohle: 3 580 062, 3 881 407, 4 247 402, 2 903 391, 5 124 450, 5 852 793 hl; Briketts: 26 647, 29 701, 47 048, 36 060, 56 174, 110 780 t. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sonst. Rückl., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (mind. aber M. 5000 pro Mitgl., der Vors. 10 000), Rest weitere Div. Kapital: M. 4 000 000 in 896 Aktien à M. 500 u. 3552 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 560 000, erhöht lt. G.-V. v. 22./12. 1919 um M. 3 440 000, begeben zu 106 %. Hypothek.-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Oblig. von 1910; Stücke à M. 500 u. 1000. Im Jahre 1912 wurde eine neue Oblig.-Anleihe im Betrage von M. 300 000 aufgenommen. Von beiden Anleihen Ende 1921 noch in Umlauf M. 595 000. Die Ges. ist nach § 4 des Statuts berechtigt, Schuldverschreibungen bis zum doppelten Betrage des Nennwerts des jeweiligen Aktienkapitals auszugeben. Hypothekar-Anleihe: M. 4 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 22./12. 1919 rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Nationalbank f. Deutschl Berlin u. sind durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1./7. 1926 durch jährl Ausl. von 2 % des urspr. Anleihebetrages nebst ersp. Zs. im I. Quartal (zuerst 1926) auf 1./7. ab 1926 verst. Tilgung oder Totalkünd. mit 6 monatl. Frist vorbehalten. Sicherheit: Siche- rungshypothek auf dem Grund- u. Grubenbesitz usw. der Ges. Nach Löschung von noch 2 Sicherungshypoth. im Betrage von zus. M. 595 000 tritt diese Anleihe von 1919 an erste Stelle. Coup.-Verj. 4 J (K.), der Stücke in 10 J. (F.). Zahlstellen: Berlin u. Bremen: Nationalbank f. Deutschl. Kurs Ende 1921: 102 %. Eingeführt in Berlin im Mai 1921. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundst. 35 369, Kohlenfelder 510 000, Anschlussgleis 1 236 000, Seilbahnen 1 120 000, Gruben-, Fabrik- u. Ziegeleigebäude 3 497 000, Gruben. Fa- brik- u. Ziegeleimaschinen 8 804 000, Wohnhäuser 1 260 000, Utensil. 1, Fahrpark 1, Kasse 176 475, Eff. u. Beteilig. 7260, Staatspap. des Unterstütz.-F. 11 625, Kaut. 6780, Versich. 1, Vorräte 1.886 608, Abraum 1 141 355, Bankguth. 208 180, versch. Schuldner 7 034 666. —– Passiva: A.-K. 4 000 000, Teilschuldverschreib.: Em. 1910 350 000, do. 1912 245 000, do. 1920 4 000 000, R.-F. 335 810, Unterst.-F. 29 304, Hyp. 23 000, Teilschuldverschreib.-Zs. 26 112, Kredit.:; Guth. nahest. Ges. 13 342 441, versch. Gläubiger 4 248 706, Reingewinn 314 948. Sa. M. 26 915 323. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 2 622 237, Teilschuldverschreib.-Zs. u. Auf. geld 207 884, Schuldverschreib.-Spesen u. Disagio 144 438. Abschreib. 2 518 154, Reingewinn 314 948. – Kredit: Vortrag 37 985, Betriebsgewinn 5 746 886, Zs. 22 791. Sa. M. 5 807 663. Dividenden 1912–1921: 10, 4, 6, 12, 12, 6, 6, 6, 6, 6 %. Direktion: Dipl.-Ing. Paul Völmicke, Bitterfeld; Franz Heinrich, Berlin-Steglitz. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Ludwig Born; Stellv. Komm.-Rat Dr. Mamroth) Berlin; Gen.-Dir. Karl Fertig, Cöthen; Dir. Dr. Egon von Rieben, Dir. Kurt Löbinger, Dir. Peierls, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse, Bitterfeld: Paul Schauseil & Co.; Berlin: Darmstädter u. Nationalbank.