3 Kohlenbeßergpan. 739 Zweck: Erwerb u. Mutung von Bergwerken u. deren Veräusser.; Erricht., Betrieb u. Veräusser. bergbaulicher u. industrieller Anlagen aller Art; Betrieb von Handelsgeschäften; Erwerb u. Veräusser. von Grundbesitz u. sonst. unbewegl. Dingen; Betrieb u. Beteilig. in beliebiger Form an allen Unternehmungen, die im Zus.hang mit dem Bergbau u. der industr. Verwert. der Erzeugnisse der Ges. stehen. Das Eigentum der Halleschen Pfännerschaft besteht zurzeit im wesentlichen aus folg. Werten: 1. Salinenanl. in Halle a. S. mit Gerechtsame auf 7 Solbergwerksfelder u. 1 Steinsalzfeld, Jahresprod. ungefähr 8000 t Siedesalz; 2. Braunkohlenwerk bei Halle (Saale) mit Tief- u. Tage- baubetrieb, Jahresförder. ca. 70 000 t Braunkohlen; 3. Teerschwelerei mit 36 Schwelöfen bei Halle, Teerproduktion ca. 2500 t, Grudekoksproduktion ca. 17 000 t pro Jahr; 4. 2 Dampfziegeleien bei' Halle, Jahresprod. ca. 8 000 000 Mauersteine, 5. Braunkohlen-Nasspresssteinfabrik in Halle, Jahresproduktion ca. 12 000 t Presssteine; 6. eigene Werkseisenbahn mit Lokomotiv- betrieb, ca. 8 km lang, zur Verbindung der vorgenannten Werke; 7. 56 Morgen für die städt. Bebauung reife Liegenschaften in der Stadt Halle a. S., ungefähr 125 Morgen Acker- u. Wiesenland in der Nachbarschaft der vorgenannten Betriebsanlagen; 8. Braunkohlen- bergwerk Friedrich Ernst bei Senftenberg mit ca. 1100 Morgen im Tagebau abzubauenden Braunkohlenfeldern, Jahresförder. ca. 500 000 t; 9. Brikettfabrik Senftenberg mit 7 Pressen, Jahresleistung ca. 130 000 t Briketts; 10. Glashütte in Senftenderg mit Dauer-Wannenofen- anlage u. einer Jahresproduktion von ca. 5 000 000 Flaschen; 11. Glasfabrik Magdalenenhütte, Gross-Räschen N.-L., mit 2 Dauer- u. 1 Tageswanne, Jahresproduktion ca. 6 000 000 Flaschen; 12. ein noch nicht aufgeschlossenes Braunkohlengrubenfeld von 533 Morgen bei Hohenbocka; 13. Braunkohlenbergwerk Pfännerhall bei Merseburg mit rund 900 Morgen Grubenfeld, Jahres- förderung 700 000 t Rohkohle ausschl. im Tagebau gewinnbar; 14. Brikettfabrik Pfännerhall mit 9 Doppelpressen u. einer Jahresleist. von etwa 320 000 t Briketts. Sämtl. Werke sind mit eigenen elektr. Kraft- u. Lichtzentralen versehen. Zu den vorgenannten Betriebsanlagen gehören ausser den erforderl. Verwaltungs-Gebäuden eine grössere Anzahl Beamten- u. Arb.- Wohnhäuser auf allen Werken; ausserdem eine geschlossene Arb.-Ansiedlung in Pfänner- hall u. zahlreiche Mietshäuser. Ausserdem werden durch Siedlungsgesellschaften, bei denen die Gesellschaft massgebend beteiligt ist, eine grössere Anzahl neuer Arbeiter-Wöhnhäuser gebaut. – Zugänge auf sämtl. Anlage-Kti erforderten 1914 rund M. 5 750 000, 1915 rund 1500 000, spez. zum Bau des Brikettwerkes Pfännerhall; 1916 M. 1541 918, 1917 M. 1 666 657, 1918 M. 2247 377, 1919 M. 605 591, 1920 M. 2 372 542, 1921 M. 697 269. Ca. 3000 Beamte u. Arb. Eigene Abraumbetriebe. Die Ges. ist an folgenden Syndikaten beteiligt: Bei der Deutschen Salinen-Vereinigung bezw. deren Unterverband, dem Mitteldeutschen Salinen-Verein, Salzungen, für die Saline Halle; bei dem Mitteldeutschen Braunkohlen-Syndikat G. m. b. H. in Leipzig; bei dem Ostelbischen Braunkohlen-Syndikat m. b. H. zu Berlin für die Brikettfabrik Senften- berg; bei dem Halleschen Verkaufsverein für Ziegelfabrikate A.-G. für die Passendorfer Ziegeleien; der Vertrieb der Gesamt-Herstellung des Pfännerhall-Werkes sowie der Rohkohlen der übrigen Bergwerke erfolgt durch die Hallire-Brikett-Vertrieb G. m. b. H. zu Halle; ferner beteil. bei Niederlaus. Wasserwerks-Ges. m. b. H., Senftenberg, bei der Landges. Eigene Scholle G. m. b. H., Frankf. a. O., bei der Siedelungs-Ges. Sachsenland in Magdeburg bei der Siedlungs-Ges. Thamm m. b. H., bei der Siedelung Braunsdorf G. m. b. H., beide in Halle a. S., sowie an der Pfännerschaft Wohlfahrt G. m. b. H., Halle a. S. Produktion der Werke 1914–1921: Rohkohlen 11 945 598, 15 483 641, 16 267 848, 16 249 206, 15 779 333 hl, 774 713, 941 869, 1 118 184 t; Briketts 225 714, 324 930, 345 825, 323 408, 321 435, 191 365, 251 594, 331 945 t; Teer 2956, 2780, 2743, 2454, 2256, 2100, 1978, 2010 t; Grudekoks 16 652, 16 103, 16 422, 15 437, 15 314, 14 400, 15 351, 13 214 t; Nasspresse: Steine 6 556 500, 4 596 200, 5 970 000, 5 540 500, 5 474 100 Stück, 4100, 4626, 3256 t; Siedesalz 7580, 7441, 7395, 6483, 6717, 5520, 6596, 3796 t; Flaschen 5 194 477, 3 579 492, 3 658 843, 5 513 377, 7 806 037, 0660 000, 11 848 000, 9 263 000 St.; Dampfziegelei: Ziegelsteine 2 231 082, 712 902, –, 1 256 500, 2 252 350, 2 943 000, 3 299 000, 4 376 000 Ste 1920: Aufnahme der Kohlenförderung in der Senftenberger Grube durch Grossraum-Förderwagen, dadurch Aufnahme des Rohkohlen- versandes in grossem Umfange. – Nach M. 1 398 518 Abschreib. ergab sich in 1919 ein * von M. 5 244 698, der vorgetragen wurde. 1920 Tilg. des Verlustes u. Gewinnsaldo M. 1 021 657. Kapital: M. 40 000 000 in 40 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000, davon 3000 Stück à M. 1150 ausgegeben, div.-ber. ab 1./1. 1912. Diese 3000 Aktien dienten zum Umtausch der 6000 Kuxe der Gew. (s. oben); die restl. 1000 Aktien, begeben zu M. 1100, sind ab 1./1. 1913 div.-ber. u. wurden den Besitzern der Aktien Nr. 1–3000 3: 1 vom 17./10.–15./11. 1912 zu 115 % angeboten. Erhöht dann lt. G.-V. v. 16./9. 1913 um M. 2 000 000 in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, übernommen von einem Bankenkonsort. zu 110 % mit der Verpflicht., davon M. 1 000 000 den alten Aktionären so anzubieten, dass auf je 4 alte Aktien 1 neue Aktie zu 115 % entfiel (geschehen Okt. 1913). Die a. o. G.-V. v. 26./1. 1916 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um I.. 3 000 000, also auf M. 9 000 000, in 3000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1916. Die dem Unternehmen dadurch zufliessenden Mittel dienten zur Abstossung des Bankkredites u. zum Ausbau des Braunkohlen- u. Brikettwerks Pfännerhall. Das Bezugs- recht auf die neuen Aktien war für die Aktionäre ausgeschlossen. Dieselben übernahm die Mansfeldsche Kupferschiefer bauende Gew. in Eisleben zu 110 %. Diese Gew. schloss mit der Pfännerschaft einen langjährigen Kohlen- u. Brikettlieferungsvertrag ab. Die a. o. G.-V. 47*