762 Kohlenbergbau. oder sonstwie besitzen könnte. Das Grubenfeld hatte urspr. eine Grösse von ca. 30 000 000 qm u. wurde 1909 durch Ankauf um ca. 12 000 000 qm (M. 1 640 518) erhöht; es enthält, aus.- weislich zuverlässiger Bohrungen, Gas-, Fett- u. Magerkohlen in grossen Mengen, in mässiger Tiefe (ca. 300 –400 m) u. vorzügl. Ablagerung. Das für eine grosse Bergwerksanlage nebst zugehöriger Arbeiterkolonie erforderliche Terrain beträgt ca. 1600 Morgen. Die Bohrarbeiten für den ersten Schacht begannen im Sept. 1907, der Schachtbau im J. 1908. Schacht I er.- reichte das Steinkohlengebirge im Mai 1911 u. konnte nach erfolgter Auftauung der Frost- mauer am 8./12. 1911 abgenommen werden. Im Anschluss hieran wurde die Abteufung fort- gesetzt u. bis 1914 bis 530 m niedergebracht. Schacht II ist bis 440 m abgeteuft u. ausgebaut. Hierbei wurden 5 bauwürdige Kohlenflöze aufgeschlossen. Bei 350 m Teufe wurde die Wettersohle, bei 400 m Teufe die I. Bausohle ausgesetzt. Nach Herstell. der Füllörter wurde mit der Ausricht. der Gruben auf beiden Sohlen begonnen. Über Tage wurden die definitiven Fördermaschinengebäude für beide Schächte nebst Fundamenten fertiggestellt u. konnte mit der Aufstell. von zunächst 2 grossen Fördermasch. begonnen werden. Die definitive Förder- einricht. für Schacht II konnte dann Mitte 1912 in Betrieb genommen werden. Im J. 1913 wurden die umfangreichen Tagesanlagen der Hauptsache nach fertiggestellt. Die Förderung stieg von täglich 1100 t im Dez. 1912 auf 3561 t im Juli 1914. Die Gesamtproduktion betrug 1913–1916: 471 219, 814 564, 701 427, 771 317 t Kohlen. Am 1./3. 1913 konnte das erste System der Kohlenwäsche u. die erste Batterie von 60 Koksöfen mit Ammoniak- u. Benzolfabrik in Betrieb genommen werden. Eine zweite Koksofenbatterie von 60 Öfen folgte am 1./10. 1913. Das zweite System der Kohlenwäsche mit 140 weiteren Koksöfen wurde 1914 bezw. 1915 fertig- gestellt. Die Kokerei produzierte 1913–1916: 146 362, 268 255, 255 870, 301 204 t Koks, 6027, 11 679, 10 713 t Teer, 2124, 4579, 4868 t Ammoniak, 899, 2026, 2300 t Benzol. Die Anlage einer Zweiten Schachtanlage ist geplant. 1916 erhebliche Erhöhung der Kohlenförderung u. der Erzeug. von Koks u. Nebenprodukten. Die Ges. besitzt eine eigene Ringofenanlage. (Produktion 1915: 2 100 000 Steine.) Anschlussbahn nach Bahnhof Repelen ist vorhanden, ebenso 2232 Arb.- u. 95 Beamtenwohnungen. Behufs Erbauung eines gemeinsamen Rhein- hafens bei Orsoy nebst Hafenbahn mit Anschluss an den Bahnhof Repelen der Staats- bahn wurde mit der Akt.-Ges. Phönix in Hörde und den Rheinischen Stahlwerken in Duisburg-Meiderich ein Abkommen in Form einer G. m. b. H. getroffen. Alle drei Werke sind dabei zu gleichen Teilen interessiert. Um der Ges. einen Lager- u. Umschlageplatz in Süddeutschland zu sichern, hat die Ges. im Hafen der Rheinau bei Mannheim ein für diese Zwecke günstig gelegenes Terrain erworben. Die Zugänge auf Anlage-Kti betrugen 1915 noch M. 3 040 890, davon entfielen M. 1 228 020 auf Kokereien, M. 1 442 282 auf Arbeiter-Wohnungen. Die Ges. gehört dem Kohlensyndikat mit 1 250 000 t für Kohlen und mit 450 000 t für Koks an. Der restliche Bruttogewinn für 1915 M. 3 230 546 wurde zu Ab- schreib. verwendet. Der für 1916, verbliebene restl. Reingewinn von M. 1 054 828 wurde mit M. 1 020 000 zu Rückl. verwendet u. mit M. 34 828 vorgetragen. Das Konto „Berechtsame“ hat sich 1916 um M. 3 000 000 vermindert, weil durch behördlich genehmigten Teilungsakt v. 23./9. 1914 das Grubenfeld in vier selbständige Felder zerlegt worden ist und aus dreien dieser Felder die tausendteiligen Gewerkschaften Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich I., II. u. III. gebildet sind. Das Konto Beteiligungen erhöht sich um ungefähr den gleichen Beitrag Kapital: M. 22 000 000 in 22 000 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 14 000 000, volleingez seit Juli 1909. Das A.-K. wurde sukzessive, je nach Fortschreiten der Schachtbauten ein- gezogen. Die G.-V. v. 13./5. 1910 beschloss Erhöhung um M. 4 000 000 (also auf M. 18 000 000) in 4000, ab 1./7. 1910 div.-ber. Aktien, angeboten den alten Aktionären 7: 2 zu pari plus 3 % für Aktienstemp. Die G.-V. v. 24. 5. 1913 beschloss weitere Erhöh. um M. 4 000 000 (auf M. 22 000 000) in 4000 Aktien, begeben zu 100 % plus 3 % für Stempel u. Unk. Anleihe: Die G.-V. v. 13./5. 1910 des Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich in Lintfort ermächtigte den A.-R. eine Oblig.-Anleihe bis zum Höchstbetrage von M. 16 000 000 zu be. geben, wovon bis Ende 1918 vorerst M. 12 000 000 zu 5 % verzinsliéh, emittiert wurden. Der Erlös dieser Emission diente zum weiteren Ausbau der Zechenanl., speziell für eine zweite Schachtanl. u. zur Bezahl. der neuerworb. Grubenfelder. Tilg. ab 1919 in 40 Jahren. Dingliche Sicherheiten sind für die Anlagen nicht bestellt. Gläubiger- einschl. Restschuld auf Grundstücke: M. 3 249 498. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1St. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Berechtsame 3 730 000, Grundstücke 2 645 000, Gebäude 5 290 100, Kokereianlage 3 580 235, Arbeiterkolonie 9 241 500, Masch., Werkseinricht. u. Geräte 3 459 288, Bahnanlage, Wegebau u. Anschüttungen 1 483 284, Wasserversorg.- u. Entwässer. 304 409, Schacht u. Grubenausbau 10 021 604, Schachtanlage III (Grundstücke) 988 000, Ring- ofenziegelei 79 277, Lagerplatz Rheinau 244 500, Material. 121 224, Erzeugnisse 283 208, Kassa 66 845, Bankguth. 4 639 427, Beteilig. 3 358 033. Wertp. 300 599, Debit. einschl. Anzahl. a. Neu- anlage 2 302 832. – Passiva: A.-K. 22 000 000, Teilschuldverschreib. 11 182 000, Grundschulden u. Bankdarlehen 14 363 042, Kredit. einschl. Restschuld auf Grundstücke, Dez.-Löhne, nicht eingel. Zinsscheine, Berufsgenossenschaftsbeiträge 3 249 498, R.-F. 200 000, Verfüg.-E; 400 000. Bergschäden-Rückl.-F. 200 000, Kriegssteuer u. Sonder- do. 220 000, Rückl. für den Übergang in die Friedenswirtschaft 200 000, Nationalstiftung für Hinterbliebene 100 000, Vortrag 34 828. Sa. M. 52 149 369. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 356 348, allg. Unk. 448 913, Zs. 1 334 814. zergschäden 91 713, Kriegswohlfahrt 723 016, Abschreib. 2 471 953, Rücklagen 1 020 000, Rein