764 Kohlenbergbau. Consolidirtes Braunkohlen-Bergwerk „Caroline“ bei Offleben, Akt.-Ges. zu Magdeburg, Verwaltung in Völpke. Gegründet: 11./3. 1873. Aus der Gewerkschafts-Vereinigung. Caroline bei Offleben hervorgegangen. Zweck: Gewinnung von Braunkohlen und deren Verwertung. Der Grubenbesitz umfasst sechs zum grössten Teil bereits abgebaute verliehene Braun. kohlenfelder in den Gemarkungen Völpke, Offleben und Barneberg mit einem noch gewinn- baren Kohlenquantum von rund 36 000 000 hl. Hingegen ist die Kohlenabbaugerechtigkeit über rund 660 Morgen im Bitterfelder Braunkohlen-Revier in der Gemarkung Roitzsch mit einem nach rechnungsmässiger Schätzung sich ergebenden Kohleninhalt von rund 320 000 000 hl gewinnbarer Kohle unverritzt. Die Ges. betreibt die 1899 erbaute Brikettfabrik, sie arbeitet mit 6 Pressen, 5 Dampftelleröfen, 10 Dampfkesseln u. besitzt eine Kühlanlage u. eine Anzahl Dampf- u. elektr. Maschinen mit etwa zusammen 600 PS. Gleisanschluss besteht an die Stationen Völpke u. Offleben der Strecke Eisleben-Schöningen. Zur Anlage gehören eine Anzahl Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser. Zurzeit 450 Beamte u. Arb. Der Grundbesitz der Ges. beträgt 2 111 476 qm, wovon 44 986 qm mit Schachtanlagen u. Wohnhäusern bebaut sind. In 1913 erwarb die Ges. im Bitterfelder Bezirk bei Roitzsch die Kohlenabbaugerech- tigkeit von ca. 660 preuss. Morgen. Die Oberflächen dieses Grubenfeldes wurden 1921 er- worben. Die Ges. hat 1918 für den Ausbau der Roitzscher Anlage ein 4 % Darlehen in Höhe von M. 4 000 000 gegen hypoth. Eintragung auf die Kohlenabbaugerechtigkeit aufgenommen. Davon wurden bisher M. 1 500 000 eingefordert. Die Ges. ist berechtigt, gegen dreimonatl. Kündig. Beträge in beliebiger Höhe, evtl. auch die ganze Anleihe zurückzuzahlen, während die Gläubigerin eine Rückzahl. nicht vor dem 31. Dez. 1935 fordern kann. Bei Aufnahme der Kohlenförderung ist eine Tilgungsrate von 1 Pf. je Hektoliter geförderte Kohle vereinbart. Rohkohlenförderung 1919–1921 4 332 054, 4 871 736, 5 246 386 hl. Brikettproduktion 1 979 260, 2 020 400, 1 956 600 Ztr. Kapital: M. 2 800 200 in 3334 Aktien (Nr. 1–3334) à Tlr. 100 = M. 300 bezw. Aktien von 1883 à M. 300 und 1500 Aktien (Nr. 3335–3634) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 1 200 000, 1879 Zus. legung von 2 Aktien à M. 300 zu einer à M. 300, blieben M. 600 000; erhöht 1883 um M. 400 200 und lt. G.-V.-B. v. 26. Mai 1897 um M. 360 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 20./12. 1920 um M. 1 440 000 (also auf M. 2 800 200) in 1200 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, übern. von einem Konsort. (Bankkommandite Simon Katz & Co. Berlin) zu 145 %, angeb. den bisher. Aktionären vom 23./12. 1920 bis 11./1. 1921 zu 145 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je M. 300 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 1–20 % an Disp.-F., bis dieser 15 % des A.-K. aufweist, bis 8 % Tant. an Vorst., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 24 000), Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grubenfelder 1 080 000, Grundstücke 1242 000, Wohn- häuser 100 000, Masch. 1, Schacht- u. Grubenanlagen 80 000, Ketten- u. Seilbahn 5000, Eisenbahnbau 1, Mobil. 1, Brikett-Fabrik inkl. sämtl. Gebäude und Masch. 700 000, Tage- bau- (Abraum-) K. 20 000, Pferde u. Wagen 1, Material. u. Reserveteilbest. 701 753, Kohlen- u. Brikett-Bestände 1, Effekten 2 525 902, Kaut. 646, Kaut.-Depot 3000, Beteilig. 136 500, Effekten d. Fürsorge- u. Unterstütz.-F. f. Arb. 1024, Debit. 2 993 485, Bankguth. 2 296 716, Kassa 74 737. – Passiva: A.-K. 2 800 200, Delkr.-Kto 10 000, R.-F. 534 056, Disp.-F. 240 000, Bau- u. Ern.-F. 110 000, Kriegsrücklage 205 200, Kriegsfürsorge-F. 18 302, Restlöhne aus Dez. 159 739, unerhob. Div. 12 825, Kaut. 3000, Rückstell. für Knappschaftsberufsgenossenschaft etc. 39 213, Hyp. 1 500 000, Fürsorge- u. Unterstütz.-F. 500 836 (Rückl. 175 000), do. für Be- amte u. Angestellte 216 602 (Rückl. 75 000), Effekten 18 180, Werkerhalt.-K. 400 000, Kredit. 3 227 282, Div. 840 060, Bonus 560 040, Tant. an A.-R., Vorst. u. Beamte 318 016, Vortrag 247 214. Sa. M. 11 960 770. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 692 477, Löhne u. Gehälter 7 558 123, Arb.- u. Angestellten-Versich. 166 861, Steuern u. Abgaben 377 927, Abschr. 1 351 84, Gewinn 2 215 331. – Kredit: Vortrag 76 438, verf. Div. 2352, Kursgewinn auf Effekten 4745, Pacht u. Miete 18 319, Zs. 183 808, Rohgewinn 12 076 899. Sa. M. 12 362 562. Kurs Ende 1912–1921: 415.25, 407, 379*, –, 415, 478, 280*, 465, 886, 2209 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1912–1921: 30, 30, 20, 22, 28, 30, 30, 30, 30, 30 £ 20 % Bonus. C.-V.: 4 J. (K) Direktion: Lor. Kammerer. Aufsichtsrat: (7–9) Vors. David Katz, Stellv. Hans Schlesinger, Berlin; Fabrikbes. Carl Untucht, Magdeburg: Rentier Sig. Sternberg, Charlottenburg: Stadtrat Ed. Grobe, Kalbe. Betriebsräte: Lokomotivführer Paul Jeddicke, Buchhalter Friedrich Bosse, Barneberg, Kreis Neuhaldensleben. Zahlstellen: Berlin: Bank- Commandite Simon, Katz & Co.; Völpke: Gesellschaftskasse Kohle Aktiengesellschaft in Magdeburg. Gegründet: 9./2. 1921; eingetr. 18./2. 1921. Gründer: Dir. Lorenz Kammerer, Dir. Alfred Merckell, Stassfurt; Dir. Richard Schrader, Halberstadt; Dir. Friedrich Schiedt, Wolmirsleben; Kaufm. Willy Weidner, Magdeburg.