Kohlenbergbau. 771 Oberbayerische Akt.-Ges. für Kohlenbergbau in München. Gegründet: 13./9. 1870. Zweck: Erwerb von Bergwerken und Bergwerkseigentum sowie Beteilig. an bergmänn. Unternehmungen; Betrieb von Bergwerken u. die Durchführung sämtl. auf die Verleihung von Bergwerkseigentum abzielenden Arbeiten; Verarbeit. u. Verwertung der gewonnenen Produkte u. Nebenprodukte, sowie Handel mit derartigen Erzeugnissen; Erwerbung, Er- richtung und Ausübung von Nebenbetrieben aller Art. Die Werke der Ges. in Hausham u. Penzberg sind durch Geleisanlagen mit den gleichnamigen Eisenbahnstationen ver- bunden. Ausserdem besitzt die Ges. Gerechtsame in Tölz u. Au sowie Waldterrain. In Hausham 3 Förderschächte mit 250, 514, 715 m, in Penzberg 3 Schächte mit 200, 400 u. 500 m Tiefe; auf beiden Gruben Kohlenwäschen sowie elektr. Zentralen mit 4000 u. 1700 PS. Kesselfläche in Hausham 2340 qm, in Penzberg 1710 qm. Die Ges. besitzt 125 Alrb.- u. Beamten-Wohnhäuser. Für Neuanlagen werden alljährlich erhebliche Summen, aufgewandt, so 1911–1921 M. 206 338, 311 812, 609 450, 494 733, 181 558, 271 612, 367 625, rin4d. 530 000. 532 018, 740 704, 5 105 850. Pechkohlenförderung 1917–1921: 10 174 000, 10 012000, 9798 000, 10 556 000, 10 740 000 Ztr. Belegschaft in 1921 etwa 4400 Mann. Die Ges. wurde im Januar 1921 von einem schweren Grubenunglück heimgesucht. Kapital: M. 7 500 000 in 8000 St.-Aktien à M. 600, 2000 St.-Aktien à M. 1200 u. 250 Namens- Vorz.-Aktien à M. 1200. Ursprüngl. M. 4 800 000. Erhöht lt. G.-V. v. 25./11. 1920 um M. 2 700 000 (auf M. 7 500 000) in 2000 St.-Aktien u. 250 Namens-Vorz.-Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber ab 1 /1. 1921 (letztere mit 5 % (Max.) Vorz.-Div. sowie Nachzahl.-Anspruch und 20fach Stimm- recht) übernommen von einem Konsort. zu 202 % bzw. 107 %. Die Vorz.-Aktien können ab 1931 unter Wegfall des 20 fachen St.-Rechts nach G.-V.-B. mit 107 % zur Rückzahlung gelangen. Anleihe: M. 6 000 000 in 4½ % Oblig. von 1920. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: Je M. 600 St.-Aktien = 1 St. 1 Vorz.-Akt. = 20 St. 8„ Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F (ist erfüllt), 5 % Div. an Vorz.-Aktien, an A.-R. M. 5000 pro Mitgl. u. 1½ % Gewinnbeteilig., der Vors. das Doppelte, Rest zur Verf. der G.-V. Der gesetzl. R.-F. wird besonders angelegt. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Debit. 12 033 867, Bankguth. 1 334 246, Effekten 2 992 382, Kassa 183 220, Kaut.-Effekten 112 300, Material 12 990 697, Waldbesitz 365 546, Betriebsinventar 4, Masch.- do. 1 439 378, Schachtanlagen, Grubengebäude, Seil- u. Pressluftförderanlagen u. elektr. Grubenbahnen in Hausham 320 919, do. in Penzberg 944 658, Direktions- u. Wohngebäude u. Konsumanstaltsgebäude 139 592, Arb.-Häuser (111 Stück) 330 120, Grundbesitz 608 435, Halden 2, Neubauten 991 987, Bergwerksber. in Hausham, Penzberg, Miesbach, Au u. Tölz 1. – Passiva: A.-K. 7 500 000, Oblig. 6 000 000, Kredit. 14 521 481, Kaut. 112 300, Spar- kassen 895 261, unerhob. Div. 13 464, do. Obl.-Zs. 92 902, R.-F. 2 898 510, Aktien-Div.-Res. 114 000, allg. R.-F. 576 361, Ern.- u. Xmort.-F. 1 976 498, Gewinn 86 591. Sa M. 34 787 361. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 4 455 192, Geschäfts-Unk. 1 010 996, Abschreib. 3 450 544, Zs. 191 779, Gewinn 86 581 (davon Talonsteuer 15 000, Vortrag 71 581). — Kredit: Erträgn. aus Grundst., Häusern u. Wäldern 85 755, Reviere Hausham u. Penzberg 9 109 339. Sa. M. 9 195 095. 3 Kurs Ende 1912–1921: 203, 218, 201*, –, 240, 264, 185*, 170.50, 400, 800 %. Notiert in ünchen. Dividenden 1912–1921: 14, 14, 10, 14, 14, 14, 10, 5, 0, 0 %. Am 2./1. wird in der Regel eine Abschlags-Div. von 4–5 % bezahlt. C.-V.: 4 J. (K.) Vorstand: Dr. Ant. Weithofer, Gg. Lamprecht. Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Exz. Staatsminister a. D. Dr. Krafft Graf von Crailsheim, München; Stellv. Ed. Brinz, Max von Klenze, Geh. Komm.-Rat Ernst von Fromm, München; Gustay Phil. Ritter von Schoeller, Leva; Alex. von Schreiber, Wien; Komm.-R. Wilh Stiegeler, Konstanz. Betfiebsräte: Hauer Ludwig Roith, Penzberg; Steiger Alois. Larcher, Hausham. Zahlstellen: München: Hauptkasse, Bayer. Vereinsbank; Wien: Schoeller & Co. „Eintracht“', Braunkohlenwerke und Briketfabriken in Neu-Welzow (N./I.). Gegründet: 23./2. 1887, früher Gew. Eintracht I; eingetr. 23./4. 1887. Sitz der Ges. bis 11./11. 1905 in Berlin. Zweck: Erwerb, Einrichtung und Betrieb von Bergwerken und sich an Bergwerke an- lehnenden industriellen Unternehmungen. Die Ges. erwarb die Bergwerke, Abbauberech- tigung und Grundstücke der Gew. Eintracht I für M. 811 666 in Hypoth., M. 141 262 in Buchschulden u. M. 1 392 000 in Aktien. Die Ges. besitzt gegenwärtig: 1) die Grube Louise in Domsdorf, Kreis Liebenwerda; 2) die Grube Henriette bei Sallgast, Kreis Luckau; 3) die Grube Clara bei Neu-Welzow, Kreis Spremberg, erworben 1891 für M. 685 000 in Aktien; 0) Grube Clara II, bei Gosda; 5) Grube Clara III bei Zeissholz O.-L., Kreis Hoyerswerda, mit dem gesamten Besitz der früheren Aktiengesellschaft „Saxonia“; 6) Grube Werminghoff in Werminghoff O.-L., Kreis Hoyerswerda. 49* W * *