8 Kohlenbergbau. 783 Veräusserung des Ges.-Vermögens als Ganzes an die Stadtgemeinde Zwickau unter Ausschl. der Liquid. Die Ges. ist aufgelöst, die Firma erloschen. Der gesamte Betrieb des Werkes ist von dem Erzgebirgischen Steinkohlen-Aktienverein in Zwickau ab 1./10. 1921 pachtweise übernommen worden. Anleihe: M. 1 300 000 in 4 % Oblig. von 1896 (beschlossen in der G.-V. v. 29./4. 1895) zur Abstossung des damals noch ungetilgten Restes der beiden Anleihen von 1861 u. 1872. 140 Stücke Lit. A à M. 1500, 556 Lit. B à M. 1000 u. 1780 Lit. C à M. 300. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. im Dez. (zuerst 1900) auf 1./7. Zahlst. wie bei Div. Noch in Umlauf Ende 1920 M. 260 000. Kurs in Zwickau Ende 1913–1921: 95.50, 96*, –, 82, –, 94*, 93.50, 93 %. * Erzgebirgischer Steinkohlen-Actienverein in Zwickau. Gegründet: 3./2. 1840. Zweck: Abbau von Steinkohlenlagern, Betrieb von Kokerei mit Nebenproduktengewinnung, auch Sand- u. Tongewinnung u. anderen techn. Anlagen. Nachdem der Betrieb des aufgelösten Aktienvereins der Zwickauer Bürgergewerkschaft und des aufgelösten Zwickauer Steinkohlenbauvereins mit demjenigen des überschriebenen Vereins verschmolzen worden ist, umfasst der gesamte Betrieb 14 Schächte, darunter 13 Förder- schächte, und zwar: Vertrauen-Schacht, Hoffnung-Schacht, Tiefbau-Schächte I und II, Alt- gemeinde-Schächte I und II, Falckschacht, Bürgerschächte I und II, Bahnhof-Schacht, Hilfe. Gottes-Schacht, Vereinsglück-Schacht, Glückauf-Schacht u. Fortuna-Schacht. An wesent. lichen Betriebseinrichtungen sind vorhanden: 17 übertägige Fördermaschinen, 7 Juft- kompressoren, 3 elektrische Zentralen mit ca. 17 500 PS Gesamtleistung, 3 Kohlen- aufbereitungen, 6 Zechenbahnen, 1 Kokerei mit Nebenproduktengewinnung, 1 Sand- werk in Oberrothenbach u. 4 Spülversatzanlagen bei den Schächten. Die Ges. gehört dem Sächsischen Steinkohlen-Syndikat m. b. H. in Zwickau und dem Bergbaulichen Verein für Zwickau und Lugau-Ölsnitz in Zwickau an. Die Ges. übernahm pachtweise ab 1./10. 1921 den gesamten Betrieb des Aktienvereins der Zwickauer Bürgergewerkschaft, Zwickau . und des Zwickauer Steinkohlenbauvereins, Zwickau (Vereinsglück); diese beiden Ges. sind am 21./9. 1921 aufgelöst. Produktion: Kohlenförderug 1911–1920: 525 264, 513 757, 694 935, 581 391, 545 992, 590 277, 692 014, 702 791, 553 357, 562 058 t; 1921: von allen Konzern- werken 1 100 206 t; Produktion an Kokswaren 1911–1921: 5953, 4101, 4855, 4736, 38 647, 73 515, 66 308, 81 974, 61 194, 66 085, 87 042 t. An Nebenprodukten der Kokerei, und zwar Teer, schwefelsaures Ammoniak, Benzol etc. wurden 1918–1921 gewonnen: 7327, 4904, 5041, 6643 t. Durchschnittliche Belegschaft 1919–1921: 4500, 5053, 9338 Mann. Für Neuanlagen, Reparat. etc. wurden 1912–1920 M. 627 184, 1 281 306, 880 434, 1 998 476, 707 410, 1 768 628, 1513 773, 2 418 772, 110 807 127 ausgegeben, davon 1915 M. 1 372 956 für die neue Kokerei- anlage. Für Kohlenzehnten waren 1912–1921 M. 447 506, 523 833, 454 891, 452 421, 558 906, 857 848, 973 373, 1 839 060, 1 104 338, 2 074 031 zu zahlen. Kapital: M. 4 320 000 in 2400 Aktien I. Em. (Nr. 1–2400) à M. 300 u. 3600 Aktien II. Em. (r. 2401–6000) à M. 1000. Beide Aktienarten sind gleichwertig u. gewähren gleiches Stimm- recht. Das urspr. A.-K. von M. 720 000 ist lt. G.-V.-B. vom 26./6. 1876 behufs Beschaf- fung der Mittel zur Ausführung der Tiefbauschachtanlagen in Zwickauer Stadtflur um M. 2 400 000 erhöht worden. Die a. o. G.-V. v. 12./7. 1913 beschloss Erwerb. des Steinkohlen- werkes „Altgemeinde Bockwa“ u. zu diesem Zwecke Erhöh. des A.-K. durch Ausgabe von 1200 neuen Aktien à M. 1000. Im Dez. 1919 bzw. Jan. 1920 erwarb die Stadt Zwickau die Mehrzahl der Aktien des Erzgeb. Steinkohlen-Aktienvereins zu M. 2500 pro Aktie. Mit der Stadtgemeinde Zwickau hat der Verein im Juli 1912 einen Vertrag abgeschlossen nach dem er der Stadt v. 1./1. 1914 ab auf die Dauer von 15 Jahren elektr. Energie bis zu einer Höchstleistung von 2500 Kilo- voltampere liefert. Anleihen: M. 15 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 25./6. 1920. Die An- leihe ist auf dem Grundbesitze u. den Abbaurechten des Vereins hypothekar. sichergest. Die Aufn. der Anleihe ist erfolgt zum Zwecke der Erwerbg. der Aktienmehrheit der Zwickauer Bürgergewerkschaft u. des Zwickauer Steinkohlenbauvereins sowie zur Erweit. der Be- triebsanl. des Vereins, insbes. des elektr. Kraftwerks um eine erweit. Stromliefer. an die Stadt. Hypotheken: M. 272 250. 0 Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Halbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 5 % zum Disp.-F. bis zu M. 300 000, Rest, soweit nicht weitere Abzüge zu Spez.-F. abgehen, nach G.-V.-B. Der A.-R. erhält eine feste Vergütung von zus. M. 10 000, sowie einen Gewinnanteil in Höhe von 3 % desjenigen Teils des unter die Aktionäre verteilten Reingewinnes, der nach Abzug von 4 % des A.-K. verbleibt. Der Disp.-F. dient hauptsächlich zur Ausführung grösserer Bauten und Bestreitung unvorhergesehener Ausgaben. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Betriebsabt. Schedewitz 11 505 100, do. Bockwa 740 000, do. Zwickau 643 139, Sandwerk 300 000, Hauptverw.-Geb. Zwickau 810 000, Grundst. 613 874, Kohlenfeld 600 000, Haldenbeseitigungs-K. 40 000, Material., Geräte u. Waren 8 820 650, Hinter- leg. 42 900, Wertp. 1521 969, Hyp. 106 300, Barbest. 313 475, Aussenst. einschl. Bankguth. 51 946 400. =– Passiva: A.-K. 4 320 000, Anleihe 1896 208 000, do. 1920 15 000 000, do. 1921 3 000 000, R.F. 614 000, Rückl. II 624 755, Hyp. 78 500, Darlehn 350 000, unerh. Zs. 231 171, ausgel. noch