788 Salz- und Kali-Bergwerke. Salz- und Kali-Bergwerke. Kaliwerke Aschersleben in Aschersleben. Gegründet: 14./10. 1889 mit Wirkung ab 1./1. 1889. Die Mitbeteiligten der Gew. Kaliwerke Aschersleben und Gründer der Akt.-Ges. haben sämtl. Aktiva und Passiva der unter dem Namen „Schmidtmannshallé“ konsolidierten Steinsalz-Bergwerke I–XIII (jetzt IL-XX) nebst den dazu gehörigen Fabrikanlagen und Zubehör der A.-G. zum Buchwert überlassen, wogegen sie für je einen der 1000 Kuxe der Gew. 12 Aktien der A.-G., zus, 12 000 Stück, erhielten. Zweck: a) Betrieb der bei Aschersleben belegenen, im Eigentum der Gesellschaft stehenden, unter dem Namen „Schmidtmannshall“ konsolidierten Steinsalz- Bergwerke Schmidtmann IL=–XX nebst den dazugehörigen Fabrikanlagen und dem sonstigen Zubehör; b) Gewinnung u. Verwertung von Bergbau-Erzeugnissen u. daraus hergestellten Fabrikaten für Handel u. Verbrauch, einschliesslich Nutzbarmachung darauf bezüglicher Patente; c) Erwerb, Pachtung, Errichtung und Ausbeutung von Gruben und Anlagen, welche zur Erreichung des zu b) gedachten Zweckes dienen, sowie die Beteiligung an anderen Unter nehmungen, deren Geschäftsbetrieb mit dem vorgedachten Zwecke in Verbindung steht. Der durch G.-V.-B. v. 29./3. 1922 vollzogene Zusammenschluss mit den Konzernen Salz- detfurth, Westeregeln u. Leopoldshall zu einem neuen Grosskonzern erforderte die finanz. Massnahme auf Erhöh. des A.-K. auf M. 110 000 000 (s. u. Kap.). Ferner fand durch Beschluss der G.-V. v. 16./6. 1922 die Genehmigung des Vertrags statt, durch welchen das gesamte Ver. mögen der , Vereinigte Chemische Fabr. zu Leopoldshall A.-G.“ mit allen Beständen u. allen Verpflicht. als Ganzes mit Wirk. v. 1./7. 1921 ab übern. wird. Die Kaliwerke Aschersleben gewähren den Aktionären der „Vereinigte Chemische Fabriken zu Leopoldshall'' auf M. 600 Aktien der „Vereinigte Chemische Fabriken“ M. 1000 junge Aktien der Kaliwerke Aschers- leben mit Div. vom 1 /7. 1922 ab. Der Gesamtfeldesbesitz der Kaliwerke Aschersleben an verlfehenem Bergwerks- eigentum in den Gemarkungen Aschersleben, Winningen und Gr. Schierstedt beträgt rund 44 818 000 qm. Er umfasst die Bergwerke: Zornitz mit rund 7 416 000 qm, Gr. Schierstedt mit rund 7 319 000 am, Askania mit rund 10 805 000, Winningen mit rund 8 498 000 qm, Hattorf mit rund 10 780 000 qm. Der Gesamtgrundbesitz beträgt zurzeit 1 268 136 qm in den Gemarkungen Aschersleben, Gr. Schierstedt, Philippsthal, Röhrigshof, Harnrode u. Vacha. An Betriebsanlagen sind folgende vorhanden: Schacht IV (Zornitz) hat 455 m Tiefe, ist mit einer Dampffördermaschine für 100 t Stundenleistung sowie mit reichlicher elektr. Kraftübertrag. über und unter Tag versehen. Er besitzt ausreichende Tagesanlagen. Die geförderten Carnallite werden den Fabrikanlagen in Selbstentlader-Eisen. bahnwagen auf normalspurigem Anschlussgleise zugeführt. Schacht V (Gross Schierstedt) 357 im tief, ist mit elektr. Fördermasch. für 100 t Stundenleist. und ausgedehnten mech. Fördereinricht. unter Tag versehen. Zur Förder. kommen Hartsalze und Carnallite, welche durch eine 3,5 km lange Drahtseilbahn nach den Mühlen bezw. Fabriken auf der bei dem früheren Schacht I belegenen Hauptanlage befördert werden. Die Schachtanlage hat An. schlussgleise und ausgedehnte Tagesbauten. Die Schächte Zornitz und Gr. Schierstedt sind durch eine Strecke unter Tage verbunden. Schacht VI (Askania), 485 m tief, ist mit eletr. Förderanlagen für 100 t Stundenleist. ausgerüstet. Die bisher betriebenen Aus- und Vor- richtungsarbeiten haben Hartsalze mit einem durchschnittl. Gehalt von annähernd 12 % K0 ergeben. Bei weiterem Vortrieb werden reichere Hartsalze erwartet Schacht VII (Winningen), 457,3 m tief, ist mit Schacht Askania unter Tage verbunden und ebenfalls mit einer elektr. Fördereinricht. für 100 t Stundenleist. versehen. Die bisher betriebenen Aus und Vorrichtungsarbeiten haben Salze gleicher Beschaffenheit wie im Schacht Askani ergeben. Die in beiden Schächten gewonnenen Salze werden durch eine 2,5 km lange Drahtseilbahn dem Mahlwerk und der Fabrik auf der Hauptanlage zugeführt Für beide Schächte ist ein gemeinschaftliches Anschlussgleis vorhanden. Das auf der Hauptanlage belegene Rohsalz-Mahlwerk kann stündlich 150– 200 t Mahlgut liefern. Entspr. Verlade-Ein richt. sowie Speicher für ca 25 000 t Lagerung sind vorhanden. Eme ausgedehnte Eisen. bahn-Gleisanlage mit eignem Lokomotivbetrieb vermittelt den Verkehr zwischen Aschersleben, der Hauptanlage und dem Schacht Zornitz. Zur Versorgung der gesamten Schacht- und Fabrikanlagen mit elektr. Kraft- und Lichtstrom ist eine eigene elektr. Zentrale errichtet. Die ausgedehnten Fabrikanlagen dienen zur Verarbeitung der in den Schächten gewonnenen Rohsalze auf Chlorkalium, Sulfat, Düngesalze, Brom und andere chem. Produkte Die Fabrik ist in der Lage, jährlich über 500 000 dz Chlorkalium herzustellen. Bei de Fabrik befinden sich eine neuerrichtete grössere Zentralwerkstatt, das Verwaltungsgebäude, Laboratorien und 5 Beamtenwohnhäuser. % Die G.-V. v. 29./1. 1918 beschloss die Übernahme der A.-G. Kaliwerke Hattorf in Philipß- thal (einschl. der Gew. Heimboldshausen u. Ransbach) für M. 5 000 000 in neuen Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1918. 90 Die Gerechtsame von Hattorf umfasste urspr. rund 43 774 043 am und beträgt nach zwischen erfolgter Abtrennung der Felder der Gew. Heimboldshausen und der Gew Ran: