798 Salz- und Kali-Bergwerke. Zur Sicherstellung ihres Kohlenbedarfs haben die Deutschen Kaliwerke im J. 1906 die sämtl. Kuxe der Gew. Marie am Hirschberge in Rommerode (Reg.-Bez. Cassel) erworben. Die Förderung betrug im J. 1920: 84 643 t. Neuerdings beteiligt an dem Braun- kohlenwerk Ostheim (Förderung 1920 48 171 t.) Majorität der Kuxe. Ferner sind die Deutschen Kaliwerke beteiligt: an der A.-G. Vereinigte Norddeutsche Kaliwerke mit nom. M. 4 000 000 von M. 7 553 000 Aktien, an Euling & Mack, Gips- u. Gipsdielenfabrik Akt.-Ges. Ellrich a. H., mit nom. M. 375 000 von M. 1 500 000 Aktien, an Deutsche Claus-Schwefel-Ges. m. b. H., Bernburg, M. 100 000 von dem M. 200 000 betragenden St.-Kap. Die Vereinigte Norddeutsche Kaliwerke betreiben Handelsgeschäfte und sind an Handelsunternehmungen und verschie- denen Bergbauunternehmungen mit Kuxen- und Aktienbesitz beteiligt. b) Eigene Werke im Hannoverschen Kaligebiet; Eigene Werke in Hülsen a. Aller. Die Gerechtsame des Schachtes Wilhelmme in Hülsen a. d. Aller, Kreis Fallingbostel, umfasst 859 ha, für welche eine selbständige Salz- abbaugerechtigkeit bestellt ist. Der Schacht ist mit dem in 230 m Entfernung belegenen Schacht Carlsglück ober- und unterirdisch verbunden. Die Gerechtsame Carlsglück umfasst 869 ha, für welche eine persönliche Grunddienstbarkeit im Grundbuch eingetragen ist. Die Teufen beider Schächte betragen 630 m. Erschlossen sind Carnallitlager auf drei Sohlen in einer Teufenerstreckung von 120 m und einer Mächtigkeit bis zu 100 m. Die Förder- maschine des Schachtes Wilhelmine wird mittels Dampf, diejenige von Carlsglück mittels Elektrizität betrieben. Beide Schachtanlagen besitzen eine gemeinschaftliche Fabrik, in welcher Düngesalze, Chlorkalium, schwefelsaure Salze, Kieserit und Bittersalz hergestellt werden. Die Endlaugenkonzession beträgt 5000 dz Rohsalz arbeitstäglich. Zur Verbindung beider Schachtanlagen und der Fabrikanlage mit der Übergabestation ist eine 2 km lange Anschlussbahn nach der Station Hülsen der Strecke Verden-Schwarmstedt-Celle vorhanden. Für die Verfrachtung der Salze auf dem Wasserwege ist eine Verladestation in einer Ent- fernung von 350 m von der Aller errichtet. Zur Reserve für die eigene Kraftzentrale ist ein Anschluss an das Überlandwerk Fallingbostel hergestellt worden. Eigene Werke in Grethem. Die Gerechtsame umfasst die Gemarkungen Grethem, Büchten und Gilten mit einer Gesamtgrösse von ca. 25 000 000 qm. Das Recht zur Ge- winnung der Kalisalze ist auf Grund der mit den Grundeigentümern abgeschlossenen Ver- träge gegeben. Der Grundbesitz umfasst 15 ha 2 a 70 qm. Mittels eigener Anschlussbahn nach Station Gilten sind die Anlagen an die Staatsbahn Celle-Verden angeschlossen. Die Schächte Grethem-Büchten und Gilten sind 250 m von einander entfernt und mit einander durchschlägig. Die Schachtteufen betragen 700 bezw. 460 m. Erschlossen sind Carnallit- lager bis zu 70 m Mächtigkeit. Die Fördermaschinen werden elektrisch betrieben. Die elektrische Kraft wird in eigener Zentrale erzeugt. Eine Fabrik zur Herstellung von Chlor- kalium, Kalidüngesalzen un Chlormagnesium ist vorhanden. Auf Grund der erteilten Endlaugenkonzession dürfen arbeitstäglich 4000 dz Rohsalz verarbeitet werden. Zur An- lage gehören drei Beamtenhäuser. Infolge Kohlen- u. Arbeitermangel haben die Werke während des Krieges still liegen müssen. c) Eigene Werke im Anhaltischen Kaligebiet: Die Salzlager der anhal- tischen Werke der Ges. sind vollkommen regelmässig ausgebildet u. störungsfrei. Sie be- stehen aus Hartsalzen u. Carnalliten in einer Mächtigkeit von 4 bis 30 m. Die Gerecht- same der Schächte Bernburg und Gröna, die eine Doppelanlage bilden, umfasst 10 000 000 am u. liegt in den Gemarkungen Bernburg, Gröna, Roschwitz u. Zepzig im Kreise Bernburg. Die Teufen betragen 540 bzw. 448 m u. sind. miteinander verbunden. Die Schachtförderung geschieht elektrisch. Strom wird von der Überlandzentrale Anhalt in Dessau geliefert u. in eigener Zentrale auf die erforderlichen Betriebsspannungen umgewandelt. Die zur An- lage gehörige Chemische Fabrik (früher Chemische Fabriken Bernburg G. m. b. H.) dient gleichzeitig auch zur Verarbeitung der von den Schächten Erbprinz u. Coburg geförderten Salze und hat eine Endlaugenkonzession auf 22 000 dz Carnallit tägliche Verarbeitung. Die Schächte Erbprinz u. Coburg bilden ebenfalls eine Doppelanlage. Die Gerechtsame umfasst 10 934 511 qm u. liegt in den Gemarkungen Bernburg, Aderstedt, Gröna, Bullenstedt, Ilber. stedt u. Cölbigk im Kreise Bernburg. Die Teufen betragen 465 Pzw. 462 m. Die Gruben- felder Erbprinz und Coburg sind durch mehrere Strecken miteinander verbunden, beide Schächte haben Dampffördereinrichtungen. Die für den übrigen Betrieb benötigte elektrische Energie wird von der Überlandzentrale Anhalt in Dessau geliefert. Die geförderten Salze werden mittels der von beiden Werken errichteten 3 km langen Drahtseilbahn nach den mit der Doppelanlage Bernburg/ Gröna gemeinsam errichteten Mühlen-, Speicher- u. Fabrik- anlagen befördert. Zu den beiden Doppelanlagen gehören 7 Beamtenwohnhäuser für neun Familien, ferner 1 Kantine u. 1 Baracke für ledige Arbeiter. Beschäftigt werden 1351 Be- amte u. Arbeiter. 2,2 km langer Bahnanschluss nach Station Bernburg. Hafenanlage an der Saale geplant Grundbesitz 38 ha 68 a 61 am. d) Eigene Werke der Thüringischen Gruppe: Gew. Heldrungen I u. Gew. Heldrungen II. Oberheldrungen (Thür.). Die Gerechtsame der Gew. Heldrungen I liegt in den Gemark. Reinsdorf, Gehofen, Nausitz, Donndorf u. Kleinroda, die der Gew. Heldrungen II in den Gemark. Oberheldrungen, Schloss u. Staatl. Forst Heldrungen, Hauteroda, Harras, Hemleben, Schloss Beichlingen, Burgwenden, Gorsleben u. Gross-Monra. Die Salzführung besteht aus einem etwa 30 m mächtigen Lagel