Salz- und Kali-Bergwerke. 803 nach bestem Ermessen vorübergehend stillzulegen und die dem Werk zugewiesene gesetz- liche Verteilungsziffer bestmöglichst zu verwerten, nachdem die bisherigen Bestände quoten- mässig verteilt sind. Weidtmanshall: Die Deutschen Kaliwerke bezw. die Bergw.-Ges. Westohm m. b. H. u. die A.-G. Kaliwerk Neubleicherode in Neustadt verkauften 1908 der A.-G. Bismarckshall 13½ Bergwerksfelder, gelegen in den Gemarkungen Bischofferode, Hauröden, Holungen, Brehme, Tastungen u. Wehnde, für M. 2 000 000. Aus diesem Bergwerksbesitz, umfassend 29 684 060 qm Grubenfelder, wurde 1909 die Gew. Weidtmanshall gegründet; Grundbesitz jetzt ca. 14 Ba. Die Konsolidierung der neu erworbenen Grubenfelder und die Bildung der 100 teiligen Gew. Weidtmanshall erfolgte am 27./7. 1909. Sämtl. Kuxe von Weidtmanshall wurden von Bismarckshall übernommen. Von den zu Mutungszwecken niedergebrachten Bohrungen sind 6 Bohrungen zum Aufschluss der Felder durch die Kalilager gestossen. Die Auf- schlussbohrungen haben 8–10 m starke, hochprozentige Hartsalz- und Sylvinitlager bei fast horizontaler Lagerung nachgewiesen. Mit dem Abteufen des Schachtes von Weidtmanshall ist in der Gemarkung Bischofferode am 4./1. 1909 begonnen worden. Ende April 1910 wurde in einer Teufe von 571½–576½ m ein Sylvinitlager augetroffen, Endteufe 599½ m. Der Chlorkaliumgehalt des Kalilagers beträgt im Durchschnitt 20.85 %, derjenige der mittleren 3 m des Lagers 24.30 %. Diese Beschaffenheit der Salze gestattet, dieselben direkt aus der Grube ohne Aufbesserung als marktfähige Ware abzusetzen. Über Tage sind die definitiven Anlagen, wie Mühle u. Fördermaschinenhaus, Kesselanlage mit Brunnen u. die Sielleitungen etc. vorhanden. Mit dem Schacht der Gew. Holungen wurde 1915 ein Durchschlag hergestellt. Die Förderung wurde ab 1910 sukzessive aufgenommen; die Aufnahme in das Kalisyndikat erfolgte Anfang 1911; jetzige Beteilig.-Ziffer ab 1./1. 1920 6.7926 %o. Der Anschluss der Gruben- bahn ist bei Bischofferode erfolgt. Ab 1./1. 1912 hat Bismarckshall den Betrieb von Weidt- manshall gepachtet, aber Ende 1917 die Gew. übernommen (s. unten). Schacht Holungen. Die Abteufarbeiten wurden 1915 zu Ende geführt. Im Schacht, dessen Endteufe 610 m beträgt, wurde das Kalilager in sehr guter Beschaffenheit von 578 bis 584 m Teufe durchfahren. Beteilig. ziffer im Kalisyndikat s. Seite 808. Gleichzeitig wurde in Gemeinschaft mit Weidtmanshall der Bau einer Chlorkalium-Fabrik in Angriff genommen, der im Frühjahr vollendet wurde. Anfang Dez. 1917 traten die Gew. „Weidtmanshall“ u. „Holungen', deren sämtl. Kuxe Bismarckshall besass, in Liqid. u. überliessen der Ges. das gesamte Vermögen mit der Ver- pflichtung, auch die eingegangenen Verbindl. zu erfüllen. Von da an führt die Ges. die Betriebe unter der gemeins. Bezeichnung Akt.-Ges. Bismarckshall, Werksanlagen Bischoffe- rode (Kreis Worbis) f. eigene Rechnung weiter. Die Beteil.-Ziffer im Kalisyndikat beträgt seit dem 1./3. 1921 6.5963 %o. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Inh.-Aktien à M. 1000, dazu die Zuzahl. v. 40 % = M. 1 984 600 zur Beschaff. der für den Ausbau der neuen Bergwerksanlage Weidtmanshall bei Bischofferode benötigten ca. M. 2 000 000 Mittel. Die G.-V. v. 22./3. 1909 beschloss eine Zuzahl. von 40 % = M.400 auf jede Aktie einzuziehen. Dieser Beschluss sollte hinfällig werden, wenn nichtfür mind. M. 3 750 000 Aktien die Zuzahl. erklären würden; bis 14./6. 1909 waren die Zustimmungserklär. auf M. 3 924 000 Aktien eingelaufen, sodass der G.-V.-B. v. 7./6. 1909 wegen Zus. legung der Aktien 5: 1 sowie die Ausgabe von M. 2 000 000 neuer Aktien nicht durchgeführt wurde. A.-K. somit M. 5 000 000 in 3924 Vorz.-Aktien u. 1076 St.-Aktien. Nach G.-V. v. 11./2. 1910 wurden die Inhaber der restl. 1076 St.-Aktien aufgefordert, die Zuzahl. von 40 % bis 1./5. 1915 zu leisten, was auf 1036 Stück geschah. Die verbliebenen 40 St.-Aktien wurden dann lt. G.-V. v. 3./5. 1910 5:3 zus. gelegt; es wurden je 5 St.-Aktien in 3 Vorz.-Aktien verwandelt: ausserdem wurde das A.-K. um M. 16 000, also wieder auf M. 5 000 000 erhöht. A.-K. somit lt. Eintrag. v. 6./9. 1910 M. 5 000 000 in 5000 (Vorz.-)Aktien zu M. 1000, gleichberechtigt. M. 2 581 000 Vorz.-Aktien gingen im Mai 1910 aus dem Besitz eines Bankenkonsort. in den Besitz der Gew. Wintershall zum Kurse von ca. 145 % über. St.-Aktien sind seit 1910 nicht mehr vorhanden. 1919 er- folgte eine Zuzahl. von 40 % auf 4960 Aktien mit zus. M. 1 984 000. Die G.-V. v. 8./4. 1922 sollte Kap.-Erhöh. bis auf M. 60 000 000 beschliessen. Anleihe der früheren Gew. Weidtmanshall: Davon Ende 1921, noch M. 1 416 500 in Umlauf in 5 % Oblig., rückzahlbar zu 103 % ab 1914 innerh. 20 J. Anleihe: M. 10 000 000 in 5 % Oblig. von 1920. Zs. 2./1. u. 1./7. Zahlst.: Berlin: Mtionalbank f. Deutschl.; Hildesheim: Albert Hornthal; Bochum: Herm. Schüler. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der A.-R. erhält 5 % Tant. (ausser zus. M. 15 000 fester Jahresvergüt.). egen Div. siehe oben. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Bergwerksgerechtsame 3 899 000, Grundbesitz 291 000, Bergwerksanlagen: Schacht I: Schacht u. Grubenbaue 113 400, Betriebsgebäude 169 400, Masch., Apparate u. Inventar 179 200, sonst. Anlagen 158 304; Schacht II: Schacht u. Gruben- baue 396 400, Betriebsgebäude 332 907, Masch., Apparate u. Inventar 521 101, sonst. Anlagen 20100; Schacht III: Schacht- u. Grubenbaue 2 784 100, Betriebsgebäude 1 247 000, Masch., Apparate u. Iuventar 893 600, sonst. Anlagen 53 800; Fabrikanlagen: Anlage I: Betriebs- gebäude 109 000, Masch., Apparate u. Inventar 55 500; Anlage II: Betriebsgebäude 1 922 000, Masch., Apparate u. Inventar 3 002 100; Hilfsanlagen: Anschlussbahnen 427 400, Kraft- erzeugungsanlagen 432 300, Be- u. Entwässerungs-do. 185 900, Platz- u. Wegebau 277 400, spülversatzanlage 1 791 200, Kettenbahn-do. 500 200; Wohnhäuser 4 278 112, Betriebsstoffe 51*