Salz- und Kali-Bergwerke. 811 Kurs Ende 1912–1921: In Berlin: 189, 150.25, 155.75*, —–, 142, 181.50, 138*, 174, 435, 900 %. In Hannover: 189, –, –*, –, 142, –, 138* –, –, –0 Dividenden 1912–1921: 11, 11, 8, 8, 10, 12, 12, 12, 15 20 % Bonus, 20 30% Bonus. Vorz.-Akt. 1921: 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. H. Huesmann, Dr. Carl Fauvet. Prokuristen: Ad. Droste, Dr. K. Scheuer, H. Nolte, Paul Schirmer, Ad. Budde. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Emil L. Meyer, Hannover; Stellv. Bankier John Spiegelberg, Hannover; Baron Georg von Alten, Linden; Justizrat Dr. jur. Siegmund Meyer, Hannover; Bankier Ernst Kritzler, Dr. Fritz Oliven, Bankier Jac. Goldschmidt, Bankier Hagen, Berlin. Betriebsräte: Werkm. Walter Enke, Hannover; Karl Preuss, Hannover- Linden. Zahlstellen: Für Div.: Eig. Kasse; Berlin: S. Bleichröder, Nationalbank f. Deutschl., Hagen & Co.; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn. Alkaliwerke Ronnenberg, Act.-Ges. in Hannover. Gegründet: 22./9. 1897 durch Übernahme der Kalibohrges. Ronnenberg gegen M. 1 000 000 in Aktien der neuen Aktien-Ges.; eingetr. 14./10. 1897. Zweck: Bergbau auf Salze, insbesondere auf Kalisalze und sonstige Fossilien; Vor- nahme von Bohrungen auf Salze, insbesondere auf Kalisalze und sonstige Fossilien für eigene oder fremde Rechnung und der Verwertung der Funde durch eigenen Abbau oder durch Veräusserung; Betrieb von chemischen Fabriken zum Zwecke der Verarbeitung der durch eigenen oder fremden Bergbau gewonnenen Salze. Besitztum: Die Berechtsame umfassen zurzeit 1) Ronnenberg u. Erichshof 844 ha, 2) Mathildenhall 863 ha, 3) Schierenberg 629 ha, 4) Kniestedt 418 ha, also in Sa. 2754 ha. Der Kalibergbaubetrieb der Alkaliwerke Ronnenberg erfolgt auf Grund besonderer mit den Grundeigentümern abgeschlossener Salzgewinnungsverträge. Diese Verträge erstrecken sich auf die gesamte Feldmark Ronnenberg und Teile der angrenzenden Gemeinde Benthe und sind teils von der Ges. selbst abgeschlossen, teils von Rechtsvorgängern übernommen worden. Sie lauten ab 1907 noch auf ca. 69 Jahre, sind auf den belasteten Grundstücken in Ab- teilung II des Grundbuches zugunsten der Alkaliwerke Ronnenberg eingetragen und um- fassen ein Areal von ca. 844 ha. Die Feldmark Ronnenberg liegt etwa 8 km von Hannover entfernt und wird von der Eisenbahnlinie Hannover–Hameln durchschnitten. Die auf der Feldmark befindlichen Kalilager sind durch 2 Bohrungen erschlossen worden, von denen die erste Bohrung 3 Kalilager von guter Beschaffenheit und guten Lagerungs- und Abbau- verhältnissen in einer Gesamtmächtigkeit von 19 m, die zweite bis zu einer Teufe von ca. 550 m 7 hochprozentige abbauwürdige Sylvin-Lager von einer Gesamtmächtigkeit von 20.75 m nachwies. Die Lager sind sowohl im Süden wie im Westen im Streichen und querschlägig auf die Entfernung von ca. 5–6 km durch Bohrungen der Nachbargesellschaften wiederum angetroffen worden. Mit dem Schachtbau ist 1898 begonnen und dieser im Herbst 1905 fertiggestellt worden. Beim Abteufen des Schachtes haben sich besondere Schwierig- keiten infolge von Wasserzuffüssen und der Terraingestaltung ergeben, deren Überwindung eine starke Verzögerung in der Fertigstellung des Schachtbaues sowie Mehraufwendung für denselben zur Folge hatte. Der Schacht, urspr. nur 580 m tief, steht bis 209 m Teufe in eisernem Tübbings-Ausbau und von da ab bis zur Sohle, welche im Steinsalz steht, in Mauerung. Die Kalilager sind vom Schacht aus auf 3 Fördersohlen erschlossen. Im J. 1908 wurde der Schacht bis 653 m vertieft und in dieser Tiefe eine neue Sohle angelegt. Die Verbindungsstrecke nach Schacht Deutschland als zweiter fahrbarer Ausgang ist im Sept. 1911 zum Durchschlag gekommen. Der Ges. Ronnenberg ist die Konzession zur Erricht. u. Betrieb einer Chlorkaliumfabrik mit tägl. Verarbeitung von 300 dz Hartsalzen u. sylvi- nitischen Salzen u. 1250 dz Carnallit erteilt worden. Der Bau einer grossen Sulfatfabrik fand 1911 statt. Im Jahre 1917 erfolgte die Übernahme der Bergwerksges. Aller-Nordstern G. m. b. H., deren Schachtanlage als Ronnenberg II weitergeführt u. zwar lediglich mit der Herstellung von Chlorkalium u. Düngesalzen beschäftigt wird. Zwischen der Ges. u. der chemischen Fabrik Concordia ist eine Intaressengemeinschaft vereinbart worden durch Übernahme der im Besitz von Concordia befindlichen Kuxe der Gewerkschaften Iberstedt und Anhalt gegen Hergabe von Ronnenberg-Aktien. Die Ges. erwarb 1920 die Majorität der Aktien der Kaliwerke Benthe, mit deren Feldern Ronnenberg I markscheidet. 3 Neuerdings fanden Verhandlungen zwischen der Ges. u. der Steinkohlengewerkschaft Constanze zwecks Erwerb einer eigenen Brennstoffquelle statt, wozu ca. M. 12 000 000 erforderlich sind. Die Alkaliwerke Ronnenberg sind am 3./3. 1906 in das Kalisyndikat aufgenommen worden. Beteilig. nach dem Reichskaligesetz für 1921: Ronnenberg I 7.1308 %o, do. II 4.2257 0%, do. III 7.6591 %, Riedel 7.1308 %0, Hildesia 6.6026 %0, Deutschland 5.0180 %, Anhalt 4.2257 %o, llberstadt 5.0180 %, insges. 47.0107 %0. Die Beteil. erhöht sich durch Aller-Hammonia um 1.2439 %% auf 48.2546 %0. Absatz des gesamten Ronnenberg-Konzerns im J. 1916–1921: 246 104, 322 271, ?, 345 931, 387 483, 485.096 dz. Die für die Abbauberechtigungen vertraglich zu leistenden Förderzinsen von Ronnen- berg, Hildesia, Mathildenhall, Schierenberg u. Kniestedt bewegen sich zwischen 1 u. 4 Pfg.