814 Salz- und Kali-Bergwerke. beseitigen, sodass es bisher zu einem regel- u. betriebsmässigen Auslaugen der Kalisalze in Benthe noch nicht gekommen ist. Von seiten benachbarter Kaliwerke u. der Vereinigung der Kaliwerke in Magdeburg u. Hannover wurde bei den Behörden ein Verbot des Aussolens der Kalilagerstätten herbeigeführt u. es erfolgte 1906 vom Oberbergamt Clausthal eine Bergpolizei-Verordnung, welche ab 29./8. 1906 die Gewinnung von Kalisalzen in Bohrlöchern und Schächten durch planmässiges Auslaugen der Lagerstätte untersagte. Da auch der Handelsminister das Verbot bestätigte, so hat die Ges. die zwei benachbarten Kaliwerke, Ronnenberg u. Hansa-Silberberg in deren Interesse das Verbot erfolgt ist, wegen Schaden- ersatz verklagt, doch hat auch das Oberlandesgericht Celle als Berufungsinstanz die Klage im Okt. 1908, ebenso 1909 das Reichsgericht abgewiesen. – Die Ges. Benthe besitzt auch die Genehmigung zum Bau einer Chlorkaliumfabrik, die aber infolge der geschilderten Verhältnisse bisher nicht errichtet wurde. In den letzten Jahren war nur Salinenbetrieb im Gange; Anfang 1911 wurde die Lieferungsquote in Siedesalz auf 5 Jahre gegen eine Mindestvergütung von jährl. M. 125 000 an den Norddeutschen Salinen-Verband übertragen. Infolge dieses Abschlusses hat die Ges. den Betrieb ihrer Saline stillgelegt. Ab 1./1. 1916 trat eine neue Vereinbarung mit der Salinenvereinigung auf 4 Jahre in Kraft, beendet ult. Juni 1920. Neuerdings plant die Ges. die Ausnützung u. Verwert. ihrer Kalifelder. Eine 1200 m vom alten Schacht an gesetzte Schachtvorbohr. wies bei 173–300 m Steinsalz auf. Es ist die Er- richtung einer neuen Gew. in Aussicht genommen, die an erwähnter Schachtvorbohrung einen neuen Schacht abteufen u. mit dem Nachbarwerk verbinden will. Die Ges. betreibt auch Warenhandel, spez. mit Getreide. 1917 u. 1918 war ein Teil der Werksanlagen für kriegswirtschaftl. Zwecke verpachtet. Seit 1919 Handel mit landwirtschaftl. Erzeugnissen u. Bedarfsartikeln, landwirtschaftl. Masch. u. Geräten u. im Anschluss daran Einricht. eines Eisen- u. Holzbearbeitungsbetriebes in den vorhandenen Baulichkeiten. Im Jahre 1921 sind die Werkstattanlagen weiter ausgebaut. Da ein Teil der Anlagenwerte zu Bergwerkszwecken nicht mehr nutzbar gemacht werden kann, ist der Überschuss von M. 268 571 zu Abschr. verwendet. Kapital: M. 2 000 000 in abgest. 2000 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. 3 004 000, voll eingez. seit 5./2. 1905. Zur Tilg. der 1904 auf M. 561 541 angewachsenen Unterbilanz u. zur Vornahme von Abschreib. beschloss die G.-V. v. 15./3. 1905 Herabsetzung des A.-K. um M. 1 004 000 auf M. 2 000 000 durch Ankauf von 4 Aktien u. Zus. legung der übrigen im Verhältnis 3:2. Die Dreiviertelmehrheit der Aktien ging Ende 1920 zu 200 % in den Besitz der Alkaliwerke Ro nnenberg über. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis zu 5 % zu Sonder-Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf bis 4 % Div., vom Ubrigen 5 %-Tant. (mind. zus. M. 10 000) an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundst. 84 000, Wohnhäuser 26 000, Wegebau Brunnen 1, Kanalisation 1, elektr. Anlage 1000, Fabrik-Anlage 299 433, Masch. 80 000, Kaligerechtsame 200 000, Eisenbahn 74 000, Eisenbahn-Grundstücke 46 000, Schacht-, Tief- u. Tagesbauten 30 000, Soolleitung 6000, Lagerschuppen 2000, Sieb- u. Transportvorricht. 500, Mobil. u. Utensil. 1, Pferde 1, Waren 935 284, Debit. u. Bankguth. 866 191, Beteil. 21 500, Eff. 37 200, Kaution u. Kaut.-Eff. 49 615, Kassa 10 589. — Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 70 000, Rückst. für etwaige Ausfälle 15 000, Kredit. 651 670, Zinsbogensteuer 10 000, Rückst. für Bauten 18 000, unerhob. Div. 4650. Sa. M. 2 769 329. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. etc. 231 866, Steuern 172 302, Abschr. 268 571 (davon Grundst. 1000, Wohnhäuser 500, elektr. Anl. 1000, Fabrikanl. 68 668, Masch. 31 574, Kaligerechtsame 114 000, Eisenbahn 8500, do. -Grundst. 1000, Schacht-, Tief- u. Tages- bauten 39 830, Solleitung 1000, Lagerschuppen 500, Pferde 499, Sieb- u. Transportversich. 500). Sa. M. 672 741. – Kredit: Gewinn aus Fabrikation, Handel, Zs., Pacht, Miete etc. M. 672 741. Kurs: Die Aktien werden an keiner Börse notiert. Dividenden 1912–1921: 3, 3, 3, 5, 4, 5, 5, 5, 0, 0 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Herm. Neumann, Otto Motschenbach, Dr. Carl Seiler. Aufsichtsrat: (3–9) Vors, Bankier Selly Meyerstein, Stellv. Bergassessor Paul Behrendt, Direktor Walter Titsch, Direktor Max Meyerstein, Hannover. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hannover: Max Meyerstein. Kaliwerke Prinz Adalbert Akt.-Ges. in Liquid. Sitz in Hannover, Verwaltung in Oldau, Post Oldau b. Celle. KAuf Grund des Beschlusses der G.-V. vom 8./6. 1912 wurde das Vermögen der Ges. als Ganzes an eine durch die Gew. Einigkeit zu Ehmen bei Fallersleben u. die Gew. Einigkeit II in Düsseldorf gebildete Bergwerksges. in der Weise übertragen, dass für je 7 Aktien der Ges. ein Kux der Gew. Einigkeit II gewährt wurde. (Frist zum Umtausch 28./1. 1913. Durch Verträge ist festgelegt, dass die Kuxe der Gew. Einigkeit II in jeder Hinsicht gleich- wertig mit denjenigen der Gew. Einigkeit I sind. An der Ausbeute des Gesamtunternehmens nehmen die Kuxe von Einigkeit II v. 1./4. 1912 ab teil. Die G.-V. v. 14./2. 1913 genehmigte die Liquidationseröffnungsbilanz vom 31./10. 1912; darnach ergab sich ein Verlust Yvon