818 Salz- und Kali-Bergwerke. Saline Salzbronn vorm. de Thon u. Co., Actien-Gesellschaft in Liquidation. Sitz in Mannheim. 0 Gegründet: 1826 von J. G. Thon. Die Kommandit-Ges. wurde am 28./10. 1890 in eine A.-G. umgewandelt. Kapital: M. 360 000 in 90 Aktien à M. 4000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Ssem. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Immobil. u. Bauten 201 362, Mobil. 1, Waren u. Material. 42 412, Schuldner 259 455. – Passiva: A.-K. 360 000, R.-F. 45 891, Kredit. 75 391, Gewinn 21 948. Sa. M. 503 230. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verschied. Ausgaben u. Abschreib. 42 546, Rein- gewinn 21 948. – Kredit: Vortrag 25 184, Einnahmen 39 310. Sa. M. 64 494. Dividenden 1912–1920: 10, 10, 10, ?, ?, 2, ?, 9, 9 %. Liquidator: Rechtsanw. Dr. Maurer. Aufsichtsrat: Vors. Landgerichts-Dir. W. Benckiser, Mannheim; Stellv. Rittergutsbes. W. Thon, Reichenschwand; Geh. Hofrat Dr. A. Benckiser, Karlsruhe. Adler-Kaliwerke Akt.-Ges. in Oberröblingen am See bei Eisleben. Gegründet: 14./6. 1905; eingetr. 20./9. 1905. Sitz bis 1908 in Köln a. Rh. Gründer siehe Jahrg. 1905/06. Zweck: Gewinnung u. Verwertung von Bergbauprodukten in roher u. bearbeiteter Form insbes. die Gewinnung u. Verwertung von Kalisalzen. Besitztum: Die Ges. hat von der Firma Wulkow & Cornelsen in Hamburg ein umfangreiches durch 8 Salzmutungen gesichertes Gebiet von mind. 14 preuss. Normalfeldern über 30 000 000 dm gross im Oberbergamtsbezirk Halle a. S. erworben, welches bei Oberröblingen am See gelegen ist. Durch die Bohrungen wurde die Mächtigkeit des Kalilagers von 8–45 m Konstatiert. Mit der Abteufung des Schachtes wurde am 11./6. 1906 begonnen, doch machten sich bald Wasserzuflüsse mit Schwimmsand u. sonst. Schwierigkeiten bemerkbar, nach deren Bewältigung die weitere Abteufung vor sich ging. Der Schacht stand bei 545 m in dem ganz wasserfreien unteren Anhydrit. Mitte August 1908 wurde das Salzgebirge bei 422 m Teufe erreicht, u. das Kalilager am 2./12. 1908 bei 575 bis 583 m Teufe angefahren. Gesamtteüfe des Schachtes ca. 600 m. In der westlichen Hauptförderstrecke wurde ein quantitativ recht gutes Hartsalz- bezw. Sylvinitlager aufgefahren. Im Mai 1909 begann der Versand von Rohsalzen. Sämtl. Strecken wurden im Kalilager aufgefahren. Die hierbei gewonnenen Carnallite haben durch den gleichbleibenden Prozentgehalt an Chlorkalium die Bestätigung über die günstige Beschaffenheit des Lagers zum Ausdruck erbracht. Die Aufnahme in das Kali-Syndikat fand dann Ende 1909 statt. An Tagesanlagen sind errichtet: Zechenhaus mit Werkstättengebäude, Bahnanschluss, definitives Kesselhaus mit Schornstein, elektr. Zentrale, Betriebsgebäude, 2 Maschinen-Gebäude, Schachtturm, Arbeiterraum etc. Die Konz. zum Bau einer Chlorkalium- u. Bromfabrik zur Verarbeitung von 5000 d Kalisalzen wurde 1911 erteilt. Die G.-V. v. 20./1. 1906 beschloss den Verkauf der östlichen Feldeshälfte an die Internat. Bohr-Ges. in Erkelenz für M. 1 750 000. Nach Abstoss. der östlichen Feldeshälfte besitzt die Ges. noch 10 preuss. Normalfelder von zus. 21 890 000 am Flächeninhalt mit einem für Jahrhunderte ausreichenden Kalivorrat. Die Zweischachtfrage ist mit der Gew. Oberröblingen gelöst worden. Die Durchschlägigkeit beider Schächte ist vom Oberbergamt Halle genehmigt. Die Beiteil. beim Kalisyndikat betrug Ende 1921 4, 4173 %ö Die Gew. hat im Mai 1910 mit der Förderung ihrer vollen Quote begonnen, bis dahin erfolgte die Verarbeitung der Salze in einer fremden Fabrik. Versand einschliessl. der Zuäufe 1917–1921: 59 706, 52 620, ?, 43 341, 40 510 dz reines Kali. Seit Kriegsbeginn wurde der Betrieb nur in beschränktem Umfange aufrechterhalten; der Einnahmeausfall war erheblich, so dass die geldliche Lage der Ges. mit Rücksicht auf den Zs.-Dienst, Zubussen an die Beteil. etc. eine gespannte geworden war. Wegen Sanieriung lt. G.-V. v. 16./8. 1916 s. unten. Die Ges. ist im Besitz der Kuxenmajorität der Bergwerksges. Hope, sowie der Mehrheit des A.-K. der Kaliwerke Adolfs-Glück. * Gewerkschaft Hope: Laut G.-V. v. 28./6. 1906 beteiligte sich die Ges. mit 251 Kuxen bei der Gew. Hope (Prov. Hannover), erworben für M. 2200 pro Kux, weil in ihren Feldern nur Carnallit nachgewiesen wurde- der Besitz von Hartsalz, das in den Feldern von Hope erbohrt wurde, aber sehr nutzbringend ist. Zwischen dem Adler-Kaliwerke und Hope wurde eine Interessengemeinschaft hergestellt. Die tausendteilige Gew. Hope m Verwaltungssitz zu Lindwedel ist Eigentümerin sämtl. Geschäftsanteile (M. 300 000) der am 7./8. 1906 errichteten Bergwerks-Ges. Hope m. b.-H. mit dem Sitze in Köln. Der Schach der Gew. Hope, mit dessen Abteufen im Nov. 1909 begonnen wurde, hat Anfang 1912 die Endteufe von 631 im erreicht. Durch Horizontalbohrungen gind die nach den Tiefbohrungen zu erwartenden Hartsalz- und Sylvinitlager bereits in unmittelbarer Nähe des Schac 3 nachgewiesen. Quote im Kalisyndikat Ende 1921: 1.8872 %0. Der Schacht der A.-G. Adols Glück erreichte 1913 die Endteufe. Die Schächte beider Unternehm., ca. 1060 m von ander entfernt, wurden auf Grund behördl. Genehmigung durchschlägig. Bei Adolfsglüc wird der Betrieb aufrecht erhalten.