= 844 Petroleum-Industrie. * Aktien Serie B. Die Namensaktien dieser Serie sichern den an der Gründung beteiligten Gruppen dauernd die Führung der Geschäfte u. gewährleisten damit die Unabhängigkeit derselben. Andererseits ist den Aktien Serie A eine Besserstellung im Dividendenbezug eingeräumt u. zwar insofern, als den Aktien Serie B zunächst eine Div. von 6 % zusteht sodann die Aktionäre der Serie A 12 % erhalten, während ein etwa darüber hinaus aur Verteilung kommender Gewinn auf beide Aktienkategorien im Verhältnis der geleisteten Einzahlungen gleichmässig verteilt wird. Ausser der rd. 92 %igen Beteil. an der „Dea- verfügt die „Ipu“ in der Hauptsache noch über 75 % des nom. franz. frs. 150 000 000 be. tragenden Kapitals der Société des Pétroles de Dabrowa, Paris, die ihrerseits wiederum Inhaberin der Mehrheit des Kapitals der ,Galizischen Petroleum-Aktiengesellschaft“ u. der „Schodnica“-Akt.-Ges. für Petroleum-Industrie ist. Inzwischen hat die „Ipu“ in Argentinien durch eine Beteil. an der „Astra“ u. der ihr zugehörigen Unternehm., Fuss gefasst, ferner im Zus.gehen mit einer spanischen Gruppe u. durch Gründung einer „Terrain-Erwerbs. Gesellschaft“ sowie einer „Bohr-, Transport- u. Handels-Gesellschaft' unmittelbares Interesse an der mexikanischen Erdölindustrie genommen. Anleihen: M. 6 000 000 in 5 % Oblig. von 1912, rückzahlbar zu 103 %. Tilg. ab 1917 binnen 30 Jahren. Diese Anleihe hat keine hypoth. Sicherheit. Aufgenommen zur Deckung des durch den Erwerb der Olex-Aktien u. der Barbeteilig. an der Premier Oil and Pipe Line Comp. Ltd. zu London entstandenen Geldbedarfs. Die Zulassung der Anleihe zu Notiz an der Berliner Börse ist bisher nicht erfolgt. Noch in Umlauf 1921: M. 5 334 000. Hypotheken: M. 775 920 auf Grundstück Berlin-Schöneberg. Besitztum: 1. Deutsche Erdöl-Unternehmen: a) Wietzer Mineralölwerke in Wietze. Dieser Betrieb vereinigt in sich die früheren Rohölbetriebe der Ver. Norddeutschen Mineralölwerke u. der Celle-Wietze-A.-G., Ölgewinnung sowohl durch Bohrbetrieb als auch Abbau mittels Schachtes. b) Diverse Erdölraffinerien in Deutschland. 2. Deutsche Braunkohlenunternehmen: Seit 1916 betätigt sich die „Dea“ in erlieblichem Umfang auf dem Gebiete der Verarbeitung bitumenreicher Braunkohle u. hat zu diesem Zwecke verschiedene unten näher aufgeführte Braunkohlenwerke (vgl. Näheres Handbuch der Deutschen Aktienges. 1921) erworben. In Anlehnung an diese sind in Rositz, Fichten. hainichen u. Regis grosse Schwelgeneratoranlagen erbaut worden, welche im Laufe der Jahre 1917/18 in Betrieb kamen. Ausser Teer u. Heizgas wird durch die Verschwelung der Braunkohle im Generator als Nebenprodukt Ammonsulfat gewonnen. Zur Weiterverarbeitung der in den Generatoranlagen erzeugten Teermengen wurde gleichzeitig in Fichtenhainichen eine grosse Fabrikanlage (Raffinerie) errichtet, in welcher die gewonnenen Rohprodukte zu Mineralölen (Heiz-, Treib- u. Schmierölen) Paraffin, (zur Kerzenherstellung) sowie ver- schiedenen Nebenprodukten verarbeitet werden. Ausserdem wurde die Fabrikation von Montanwachs durch Extraktion bitumenreicher Kohle neuaufgenommen. In der Bilanz der Gesellschaft für 1921 standen die verschiedenen Beteil. an den deutschen Braunkohlen unternehmen mit zus. M. 67 760 985 zu Buche. Die Braunkohlenwerke sind nunmehr in 2 Blocks geteilt, welche sich wie folgt zusammensetzen: a) die Rositzer Braunkohlenwerke in Altenburg (erworben 1916, eigene Grubenfelder im Ausmasse von rd. 2700 ha, Gesamt- förderung (in 1000 t ausgedrückt) im Jahre 1920/21 2637 Rohkohle, 915 Briketts), welehe wiederum fast das gesamte Aktienkapital der Deutschen Mineralöl-Industrie A.-G. besitit, welch' letztere 902 Kuxe der Gewerkschaft Regiser Kohlenwerke u. das gesamte Aktien. kapital der Ramsdorfer Braunkohlenwerke im Portefeuille hat. (Beide Werke urspr. 1910 von der „Dea“ erworben, jetzt beide an die Rositzer Braunkohlenwerke A.-G. verpachtet b) Die Vereinigte Kohlen-Aktiengesellschaft in Borna, Bez. Leipzig, welche im Jahre 1920 von der „Dea“ erworben wurde (eigene Grubenfelder im Ausmasse von rd. 2100 ha, Gesamt förderung im Jahre 1921 (in 1000 t ausgedrückt) 2452 Rohkohle u. 816 Briketts). Die Ver. einigte Kohlen-Aktiengesellschaft erwarb vom Duxer Kohlenverein A.-G., Grosszössen, m Jahre 1921 deren in Grosszössen gelegene deutsche Werke im Tausch gegen eigene Aktien, ferner die gesamten Kuxe der Gewerkschaft Breunsdorf. Gemäss G.-V.-B. der Rositzer Braunkohlenwerke Aktiengesellschaft vom 7./11. 1921 u. G.-V.-B. Vereinigte Kohlen-Aktier gesellschaft vom 8./11. 1921 akzeptierten beide Gesellschaften ein Pachtangebot der „Dea', welche alsdann die Zweigniederlass. Altenburg unter dem Titel „Oberbergdirektion Altel. burgé u. in Borna eine Zweigniederlass. unter dem Titel „Oberbergdirektion Borna“ errichtebe 3. Unter den verschiedenen Verkaufs-, Transport- u. Lagerungsunternehmen ist die Beteil. an der „Olex“ Aktiengesellschaft für Mineralölprodukte, Wien, u. dem Deutschen Mineralöl-Verkaufsverein G. m. b. H., Berlin (Ölkontor) besonders zu erwähnen. 4. Die auswärtigen, im früheren feindlichen Auslande gelegenen Unternehmungen wurden gemäss Mitteilung in der G.-V. vom 24./6. 1921 an eine schweizerische Gruppe Ver äussert, um auf diese Weise den Wiederaufbau im Auslande vorzubereiten. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), etwaige Sonderrückl.; der A.-R. erhält einem Fixum von zus. M. 10 000 7½ % des über 4 % des A.-K. hinaus zur Verteilune gelangenden Reingewinnes. 706 Bllanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: I. Erdölunternehmen: Mineralölwerke in Wietze 7 607 00', Geschäftsanteile der Raffinerieges. m. b. H. 3 967 333, II. Braunkohlenunternehmen: Beteilig. 67 750 985, III. Verkaufs-, Transport- u. Lager.-Unternehmen: „Olex- Mineralölprodukte, Wien (Beteilig. nom. K 2 368 400) 162 709, Deutscher Mineralöl-Verkaul?