Petroleum-Industrie. 847 deutschen Ausland-Unternehmungen schuf, veranlasste die Ges., ihre Beteiligungen an der Steaua Romana A.-G. für Petroleum-Industrie in Bukarest, ihren galizischen Gesell- schaften, und an der Ungarischen Erdgas-A.-G. im Laufe des Geschäftsjahres 1918/19 abzu- stossen. Anfang 1920 verkaufte sie ferner ihre Beteiligung an der Deutschen Mineralöl- Industrie-Akt.-Ges., Wietze. Es verblieben ihr die Beteiligungen an der Europäischen Petroleum-Union G. m. b. H., der Akt.-Ges. für Tiefbohrtechnik u. Maschinenbau vorm. Trauzl & Co., Wien (A.-K. K. 1 800 000) und anderen Unternehmungen. Angesichts der Einschränkung ihrer Tätigkeit im Auslande erwarb die Ges. im Jahre 1919 Gerechtsame für den bergmännischen Abbau eines aussichtsreichen Ölkreidevorkommens in Holstein und begann mit der Anlage eines Schachtes; in Heide i. Holstein wurde eine Zweignieder- lassung errichtet. Weiter ist die Ges. an der Bayer. Braunkohlen-Industrie-A.-G. bñneteiligt. Die auf Grund des San Remo-Abkommens mit einem engl.-französ.-rumän. Konsort. ge- führten Verhandlungen über den Verkaufspreis des Steaua Romana-Unternehmens wurden ungünstig durch die immer wieder angedrohte Zwangsliquidation u. die Mitte 1919 in den verschiedensten neutralen Ländern durchgeführte Abstempelung des nicht-deutschen Besitzes an Steaua Romana-Aktien beeinflusst. Der Übergang der Kontrolle auf das obige Konsort. war zudem erst möglich, nachdem die Abstempelung des die D. P. A. G. interessierenden Aktienpaketes durchgeführt war. Diese aber konnte erst im Oktober 1920 erreicht werden, obwohl der massgebende Einfluss auf das Aktienpaket bereits vor Jahren auf verschied- neutrale Banken übergegangen war, denen die Stücke als Deckung für grosse deutsche Schulden verpfändet waren. Infolge der vorstehend geschilderten Massnahmen notierte die Aktie der Steaua Romana Anfang August 1920 nur 670 Schweizer Franken Pro Stück; trotz- dem ist es gelungen, einen um etwa 10 % höheren Kurs zu erzielen. Im Zusammenhang mit dem Geschäft wurde abgemacht, dass ein Posten von über M. 3 000 000 Deutsche Erdöl- Aktien, mit dem sich die Steaua Romana seinerzeit an einem von der Ges. geführten Syndikat beteiligt hat, wiederum zurückerworben wurde, ebenso wie M. 12 400 000 Anteile der Euro- päischen Petroleum-Union aus einem Besitz von M. 18 600 000 nom. u. der grösste. Teil der Anteile der drei deutschen Verkaufsges. der Steaua Romana, nämlich der die gleiche Firma tragenden Ges. m. b. H. in Regensburg, Hamburg u. Berlin, während zum Zwecke der Interessenverbindung in der Donauschiffahrt ein Posten von Aktien des Bayerischen Lloyd im Portefeuille der Steaua Romana, Bukarest, verbleibt. Kapital: M. 100 000 000 in 100 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 20 000 000. Mit Rück- sicht auf die Ausdehnung der Geschäfte beschloss die G.-V. v. 12./3. 1914 Erhöh. des A.-K. um M. 15 000 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 31./12. 1921 um M. 65 000 000 in 65 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1920, übern. von einem Konsort. (Deutsche Bank, Berlin) zu 195 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verhält. 1:2 bis 10./2. 1921 zu 200 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Bis 1920: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinnverteilung: Bis 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div. an die Aktionäre, sodann besond. Rückl. u. Abschreib.; hiernach 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Beteilig. u. Betriebe 67 941 870, Schuldner 69 903 212, Bargeld 91 245, Bankguth. 125 195 880, Wertp. 1 748 118, hinterlegte Werte 4400, Betriebs- material. 6 937 662. – Passiva: A.-K. 100 000 000, ord. R.-F. 56 098 585, besond. R.-F. 400 000, Gläubiger 71 285 301, unerhob. Div. 26 240, Div. 1919/20 10 500 000, durchlauf. Posten 448 136, Div. 30 000 000, Tant. an A.-R. 2 888 888, Vortrag 175 238. Sa. M. 271 822 390. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 960 541, Steuern, Abgaben, Stempel u. Spenden 6 612 727, Abschreib. auf Möbel usw. 10 876, Gewinn 33 064 127. – Kredit: Vortrag 125 988, Gewinn a. Beteilig. u. Geschäftsbetrieb 40 516 883, Zs. 5401. Sa. M. 40 648 272. Dirvidenden: 1912/13–1919/20: 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 30 %. 1./10.–31./12. 1920: 30 % = M. 600, junge Aktien 300. Direktion: Gen.-Dir. Dr. Emil Georg von Stauss, Stellv. Dr. K. Weigelt; Dir. Dr. Ernst Lehner, Dir. Adolf Stauss. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. a. D. Arthur von Gwinner, Stellv.: Bank-Dir. E. Heinemann, Bank-Dir. Siegm. Bodenheimer, Berlin; Geh. Reg.-Rat Rich. Witting, Bank-Dir. C. Harter, Dr. Ernst Kliemke Berlin; Bank-Dir. B. von Popper-Artberg, Wien; Wirkl. Geh. Rat Dr. Eugen von Jagemann, Exz., Heidelberg; Dir. H. Janson, Bremen. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Deutsche Bank, Darmstädter u. Nationalbk., Mitteld. Creditbank, Commerz- u. Privat-Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Bank, Darmstädter u. Nationalbk., Mitteld. Creditbank, Jacob S. H. Stern, Commerz- u. Privatbank. Erdöl. u. Kohle-Verwertung Akt.-Ges. in Berlin W. §, Jägerstr. 6. Gegründet: 10./9. 1914 mit Ander. v. 2./11. 1914 u. 1./7. 1915; eingetr. 10./8. 1915. Die G.-V. v. 29./2. 1916 beschloss Verlegung des Sitzes von Dresden nach Charlottenburg, Sitz jetzt in Berlin. Gründung s. dieses Handb. 1917/18. Zweck: Gewinnung u. Verwertung von Erdölen, Kohle u. deren Derivaten, sowie der Betrieb der Fabrikations- u. Handelsgeschäfte auf den einschlägigen Gebieten.