Wa Petroleum-Industrie. 855 Danubia-Akt.-Ges. für Mineralölindustrie in Regensburg. Büro in München, Landsbergerstr. 182. Gegründet: 26./9. 1917 mit Wirkung ab 1./1. 1917; eingetr. 27./10. 1917. Gründer: Danubia Ges. für Mineralöl-Ind. m. b. H. in Liqu. in Regensburg; Geheimrat Ernst Ritter von Fromm, München; Kgl. Hofrat Heinr. Osel, Pasing bei München; Dr.-Ing. Wilh. Ruckdeschel, Rechtsanw. Dr. Otto Kahn, München. In die Akt.-Ges. wurde von der Danubia Ges. für Mineralöl-Ind. m. b. H. in Liqu. in Regensburg das von dieser Ges. betriebene Unternehmen eingebracht auf Grund der für den 31. Dez. 1916 errichteten Vermögensaufstell. mit allen in dieser aufgeführten Aktiven u. den Passiven in beschränkter Höhe sowie dem Rechte der Firmenfortführung gegen voll einbez. Aktien im Betrage von M. 1 500 000 zum Nennwert. In der Eröffnungsbilanz v. 31./12. 1916 stehen die Immobilien mit M. 70 000, die Gebäude mit M. 362 000, die Fabrikeinricht. mit M. 750 000 u. die Kesselwagen mit M. 250 000 zu Buch, während die Schiffe, die Eisenfässer u. die Mobil. u. Utensil, mit je M. 1 eingesetzt sind. Die Warenvorräte sind mit M. 330 721 bewertet. Debit. betrugen M. 62 196 u. Kredit. M. 330 244. An Kassa u. Bankguth. waren M. 375 324 vorhanden. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb des Geschäftsunternehmens der Danubia Ges. für Mineralöl-Ind. m. b. H. in Regensburg; Fabrikation u. Handel mit Olen, Benzin Petroleum u. chemischen Produkten sowie ähnlichen Gegenständen jeder Art, Erricht. von Anlagen, die zur Erreich. u. Förder. dieses Zwecks dienen; die Beteiligung bei anderen industriellen und gewerbl. Unternehmungen des In- und Auslands jeder Art sowie der Betrieb solcher Unternehmungen. Die Werkanlagen wurden zum Teil von der Danubia G. m. b. H. übernommen (s. oben), zum Teil sind sie auf den von der Stadtgemeinde Regensburg käuflich erworbenen Grund- stücken neu erbaut und bedecken eine Grundfläche von 16.67 Tagwerk. Die Werkanlagen bestehen aus: Kokerei-Destillation, Hochvakuum-Destillationsanlage, Raffinationsanlage, Be- hälteranlage, Generatorenanlage. Sie wurden noch während des Krieges umgebaut, sowie die zum Teil veralteten Anlagen durch umfangreiche Neueinrichtungen ergänzt. Zur Auf- arbeitung kommen vor allem ausländische Rohstoffe u. Halbfabrikate der Petroleum- industrie, zu deren Heranschaffen ein eigener Park von Transportmitteln, 45 eigene Kessel- wagen, sowie 4 Donau-Tankschiffe zur Verfüg. stehen. Ausserdem sind zur Verstärkung des Parkes günstige Optionsverträge mit namhaften Schiffahrtsges. abgeschlossen. Bis nach Behebung der Transportschwierigkeiten auf der Donau werden Petroleumprodukte aus anderen Erzeugungsländern wie Galizien u. Amerika verarbeitet. Zur Schaffung von Bureauräumlichkeiten etc. sowie zur Arrondierung des Besitzes erwarb die Ges. i. J. 1919 das Anwesen Lehnerweg 1 in Regensburg. Im Jahre 1920 wurde ausserdem das Anwesen Bruderwöhrdstrasse 8 in Regensburg erworben. Der Gewinn von 1920 wurde bis auf M. 182 000, welche vorgetragen wurden, zu Abschr. verwandt. 1921 einschl. Vortrag M. 390 000 Gewinn. Kapital: M. 16 500 000 in 16 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000. Erhöht lt. G.-V. v. 27./3. 1920 um M. 3 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920 (davon M. 500 000 in Vorz.-Aktien), übernommen von einem Bankkonsort. zu 108 %, angeboten M. 1 900 000 neue St.-Aktien den alten Aktionären 5: 4 zu 118 % Ausser dem 6fachen Stimmrecht geniessen die Vorz.- Aktien keine Vorteile. Erhöht lt. G.-V. v. 4./2. 1921 um M. 9 000 000 St.-Aktien mit Div.- Ber. ab 1./1. 1921, davon M. 6 000 000 den alten Aktion. im Febr. 1921 zu 113 % angeb., restl. M. 3 000 000 zu 138 % begeben. Die G.-V. v. 17./9. 1921 beschloss, M. 13 500 000 St.- Aktien aus der Nummernreihe 1–14 500 im Verh. von 3:1 werden zusammengelegt. M. 1 000 000 St.-Aktien u. M. 500 000 Vorz.-Aktien wurden der Ges. zur Verfüg. gestellt. Die Inhaber der nach Einzieh. der 1000 Stück St.-Aktien gemäss Beschluss Ziffer II verbleib. 13 500 St.-Aktien wurden bis 15./12. 1921 aufgefordert, ihre Aktien zum Zwecke der Zus. legung. einzureichen u. erhalten für je drei Aktien eine mit dem Vermerk: ,Gültig geblieben ge- mäss Beschluss der G.-V. v. 17./9. 1921* zurück. Aktien, die nicht innerhalb der festgesetzten Frist eingereicht wurden, sind für kraftlos erklärt (24./1. 1922); an Stelle von je drei kraftlos erklärten Aktien wurde eine neue Aktie ausgegeben. Die neuen Aktien sind für Rechn. der Beteil. verkauft u. der Erlös den Beteil. im Verh. ihres Aktienbesitzes zur Verfüg. gestellt. Die gleiche G.-V. beschloss die Erhöh. des A.-K. auf M. 15 000 000 sowie weiterhin die Ausgabe von M. 1 500 000 Aktien, mithin beträgt d. A.-K. M. 16 500 000. Die neuen M. 1 500 000 Aktien sind von der Bayer. Disconto- u. Wechselbank A.-G., Nürnberg, zu 108 % übern. u. den Aktion. der zus. gelegten Aktien im Verh. von 3: 1 vom 223. 197 zu 115 % £ 6 % Geldzs. vom 13./10. 1921 angeb. Hypothekar-Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. v. 1920, rückzahlbar zu 103 %; Stücke zu M. 1000 u. 500, lautend auf den Namen der Bank f. Handel u. Ind. Fil. München. 1./1. u. 1./7. – Tilg. ab 1922, Verlos. im Jan. auf 1./7.; ab 1922 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. — Sicherheit: Hyp. zur I. Stelle auf die Fabrikanlagen der Ges. –Zahlst.: München: Ges.-Kasse, Bank f. Handel u. Ind. Fil. München u. die weit. Niederlass. dieser Bank. – Kurs Ende 1920–1921: 101.50, 85 %. Eingeführt in München im Sept. 1920. 5 Eine weitere Anleihe von M. 4 000 000 in 4½ % Schuldverschreib., rückz. zu 103 %, wurde Ende 1920 bei der Bayer. Disconto- u. Wechselbank A.-G. in Nürnberg aufgenommen. Hypotheken: M. 153 731.