Schachtbau- u. Tiefbohr-Gesellschaften etc. 865 ― * 3 = = 7 2 ― = = 8 E. Bieske Akt.-Ges. in Königsberg i. Pr., Hintere Vorstadt 3. Gegründet: 10./6. 1922; eingetr. 23./6. 1922. Gründer: Pumpen- u. Brunnenbauges. m. b. H. vorm. E. Bieske & Co., Kommanditges., Stadtältester Emil Bieske, Frau Marie Bieske, geb. Richter, Hellmuth Bieske, Adolf Kempka, Dir. Wilh. Rost, Königsberg i. Pr. Zweck: Ausführung von Brunnen u. Bohrungen aller Art, Fertigung von Wasserhebe- maschinen mit Zubehör, Herstellung von Wasserversorgungs- u. Entwässerungsanlagen, Ausführung von in den Fabrikationsgang passenden Instandsetzungsarbeiten, Handel mit Gegenständen des Wasserversorgungsbedarfs. Erwerb u. Fortführung des Unternehmens der Pumpen- u. Brunnenbauges. m. b. H. vormals E. Bieske & Co., Kommanditges., Erwerb gleichartiger oder ähnlicher Unternehmungen, Beteiligung an solchen u. deren Vertretung, Einrichtung von Zweigniederlassungen auch im Auslande. Kapital: M. 3 300 000 in 3000 St.-A. à M. 1000 u. 300 Vorz.-Akt. à M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 bzw. 120 %. Geschäftsjahr: 9 Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Dr.-Ing. Erich Bieske. Aufsichtsrat: Stadtältester Emil Bieske, Gen.-Dir. Herm. Röder, Bankdir. u. Konsul Rob. Frech, Bankdir. Herm. Marx, Königsberg i. Pr.; Dr. jur. Friedr. Mühlbach, Berlin. Deutsche Schachtbau-Akt.-Ges. in Nordhausen. (Firma bis 1911: Celle-Wietze, Akt.-Ges. für Erdölgewinnung mit Sitz in Hornbostel b. Wietze [früher Sitz der Ges. bis 1910 in Hannoverl.) Gegründet: 8./3. bezw. 24./11. 1900; eingetr. 27./12. 1900. Die Firma Deutsche Schacht- bau-Akt.-Ges. wurde von der im J. 1900 errichteten Celle-Wietze Akt.-Ges. für Erdöl- gewinnung durch G.-V.-B. v. 21./11. 1911 angenommen, bei gleichzeitiger Verlegung des Sitzes nach Nordhausen. Die Ges. erwarb durch Vertrag v. 21./11. 1911 das gesamte Geschäft der Deutschen Schachtbau-Ges. m. b. H. zu Nordhausen mit Wirkung ab 1./1. 1911 (siehe dieses Handb. 1914/15). Die Anderung der Firma der Ges. Celle-Wietze in „Deutsche Schachtbau- A.-G.“ erfolgte durch Beschluss der G.-V. v. 21./11. 1911, nachdem die Ges. durch Verträge vom 21./11. 1911 ihre sämtl. Anlagen, Bestände, Gerechtsame etc. per 1./1. 1911 u. mit Nutzen u. Lasten von diesem Tage ab veräussert u. statt dessen das Geschäft der Deutschen Schachtbau- Ges. m. b. H. u. die Nordhäuser Masch.-Fabrik der Deutschen Erdöl-A.-G. erworben hatte. Zweck: 1. Ausführ. von Schacht- u. Tief bauten, 2. Herstell. von Bergwerksanlagen über u. unter Tage, 3. Ausführ. von Bohrungen einschl. Schachtbohrungen, 4. Herstell. u. Ver- wertung von Masch. u. Bohrgeräten, 5. Erwerb, Ausgestalt. u. Verwert. von Erfindungen u. Patenten, die sich auf die Unternehm. der Ges. beziehen, 6. Beteilig. bei Unternehm. der zu 1–5 aufgeführten Art u. Beteilig. bei bergbaul. Unternehm. Der Betrieb der Deutschen Schachtbau-A.-G. erstreckt sich in der Hauptsache auf das Niederbringen von Bergwerks- schächten für fremde Rechnung. Zur Durchführung dieser Aufgabe besitzt sie Förder- masch. u. Abteufgeräte, Gefrieranlagen, Kessel, Kompressoren, Dampf- u. elektr. Pumpen, Schachttürme etc. Die Herstell. der für ihre Arbeiten benötigten Masch., Apparate u. Geräte erfolgt grösstenteils in der Fabrikanlage der Ges. in Nordhausen. Diese hat einen Flächen- inhalt von 2.6 ha, wovon ca. 5000 qm überbaut sind. Ausser den Fabrikwerkstätten sind vorhanden ein Verwalt.-Gebäude, Magazin- u. Nebengebäude. Erzeugt werden in erster Linie Bergwerksmasch., Masch. u. Apparate zum Schachtabteufen u. zur Rohölgewinnung, Tiefbohreinrichtungen sowie kleinere Eisenkonstruktionen des angegebenen Verwendungs- gebietes. 1919 u. 1920 Umstellung des Betriebes in der Maschinenfabrik auf Friedensarbeit; spez. wurde die Reparat. von Staatsbahnlokomotiven ausgeführt. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 31./10. 1903 um M. 250 000 zu 140 % u. lt. G.-V. v. 5./5. 1905 um weitere M. 500 000, über- nommen von der Nationalbank für Deutschl. in Berlin zu 150 %, angeb. den Aktionären zu dem gleichen Kurse. Zum Zwecke der Vermögensübertragungen im Nov. 1911 nochmals erhöht lt. G.-V. v. 21./11. 1911 um M. 750 000 (auf M. 2 500 000) in 750 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, begeben zu pari. Wegen des Umtausches der Aktien gegen Vorz.- Aktien der Vereinigten Norddeutschen Mineralölwerke im Jahre 1910, sowie in solche der Deutschen Erdöl-Akt.-Ges. in Berlin im Jahre 1911 siehe Jahrg. 1911/12 dieses Handbuches. Die Petroleum-Gerechtsame, Grundstücke, Anlagen aller Art u. Masch. in Wietze-Hornbostel gingen 1911 an die Deutsche Mineralöl-Industrie Akt.-Ges. über. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., hierauf 4 % Div., vom Übrigen zur Vertlg. kom. Gew. 10 % Tant. an A.-R. (garantiert M. 10 000), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstücke 67 397, Gebäude 198 045, Eisenbahn- anschluss 3880, Kraftzentrale 4210, Fabrik-Masch. 113 060, Schachtbau-Masch. u. Geräte 59 784, Seile 1, Mobil. 1, Modelle 1, Fuhrwerke 1, Materialienlager 386 577, Wertp. 4 158 886, Beteilig. 19 500, Kassa 12 842, vorausbez. Versich. 62 447, Bankguth. u. sonst. Debit. 3 880 342. —– Passiva: A.-K. 2 500 000, R.-F. I 250 000, do. II 750 000, Talonsteuer-Rückl. 8500, rückst. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1922/1923. I. 55