878 Metall-Industrie. Direktion: Erwin Falbe, Walter Falbe. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Paul Welt; Stellv.: Karl Haupt, Rob. Bläsing, Carl Hofmann Hans Warning, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Commerz- u. Privat-Bank. R. Frister Akt. Ges., Sitz in Berlin. Fabrik u. Direktion in Berlin-Oberschöneweide. Zweigniederlassung in Dresden. Gegründet: 13./5., 21./5. u. 23./6. 1906 mit Wirkung ab 1./1. 1906; eingetr. 30./6. 1906 Gründung siehe Jahrg. 1913/14 dieses Buches. Zweck: Erwerb u. Fortführung der bisher von der offenen Handelsgesellschaft in Firma R. Frister Inh. Engel & Heegewaldt in Oberschöneweide u. Berlin betrieb. Metallwarenfabrik. Die Fabriken befinden sich auf eigenen Grundstücken der Ges. u. zwar a) in Oberschöneweide bei Berlin, von welchen das in der Edisonstrasse gelegene eine Grösse von 85,35 a aufweist, davon 5105 qm bebaut. Das zweite zwischen der Rummelsburger Chaussee und der Fust- strasse gelegene Grundstück hat eine Grösse von 105 a. Der Flächeninhalt aller benutz- baren Räume beträgt 21 600 qm, von welchen 1600 qam zu Bürozwecken dienen. Das an der Rummelsburger Chaussee gelegene Werk besteht aus für Kriegszwecke errichteten Fachwerkgebäuden sowie Schuppen mit 2200 qm bebauter Fläche und 3000 qm benutz- baren Räumen. Letztere Anlagen sind zur Abschreibung gelangt. Die Fabrikanlage setzt sich zusammen aus: Gürtlerei, Gross- u. Kleinstanzerei, Drückerei, Schlosserei, Schmiede, Autogen- u. Elektroschweisserei, Klempnerei, Automaten- u. Fasson-, Revolver- u. sonst. Dreherei, sowie den erforderlichen mechan. Werkstätten, Schleiferei, Galvani- siererei, Grob- u. Feinbrenne, Glüh-, Beiz-, Trommel- u. Waschanlagen, Werkzeugbau, Montage-, Pack- u. Lagerräumen, Laboratorien, photograph. Atelier, mit zus. 1180 Maschinen bis zu den grössten Dimensionen sowie zahlreichen Hilfseinrichtungen. Zum Antrieb sind 69 meist Drehstrommotore mit zus/ 455 PS vorhanden, die ebenso wie die Beleuchtung aus einer eigenen, vom städtischen Elektrizitätswerk belieferten Hochspannungs-Trans- formatorenanlage von 27200 KVA, wie auch von der eigenen Turbinenzentrale mit 260 KW sowie Umformeranlage u. Akkumulatorenanlage gespeist werden können; b) in Dresden, Chemnitzer Str. 28 u. Nossener Str. 6 sowie auf gepachtetem Grundstück Nürnberger Str. 2 ein Holzlagerschuppen u. eine Lastauto-Garage. In der Chemnitzer Str. 28 befindet sich ausser den Fabrikgebäuden noch ein Wohnhaus, von dem das Erdgeschoss u. das erste Stockwerk zu Bürozwecken dienen, während der zweite u. dritte Stock vermietet sind. In den Fabrikräumen befinden sich die Schlosserei, Poliererei, Galvanik, Dreherei, Gürtlerei, Stanzerei, Giesserei, Formerei, Schleiferei, Bronziererei, Montage, Packerei, Klempnerei, Beizerei, Werkzeugbau, Lagerräume für rohe u. fertige Teile, Garderoberäume u. ein photo- graphisches Atelier. Es sind etwa 360 Werkzeug- u. Bearbeitungsmasch. aufgestellt. Die Betriebskraft wird durch eine Dampfmaschine von ca. 200 PS sowie durch zwei Elektro- motoren u. zwei Gasmotorenanlagen erzeugt. Der Strom wird zum Teil selbst durch zwei Dynamomaschinen erzeugt; ausserdem ist Anschluss an das Elektrizitätswerk Dresden vor- handen. In den Werkstätten werden elektr. u. Gasbeleuchtungskörper aller Art u. deren Zubeherteile sowie andere Apparate u. Gegenstände aus Metall u. Eisen, ausserdem in den Berliner Werkstätten noch elektrische Heiz- u. Kochapparate, in den Dresdner Werkstätten Klavierleuchter, Urnen, kunstgewerbl. Gegenstände usw. hergestellt. Beschäftigt werden zurzeit 1000 Beamte u. Arb. Laut G.-V. v. 5. bezw. 6./11. 1920 ist eine Fusion zwischen der R. Frister-A.-G. u. der K. M. Seifert & Co., A.-G. in Dresden beschlossen worden. Von letzterer Ges. ging das Vermögen ohne Liquid. als Ganzes an erstere Ges. über. (Siehe auch unter Kap.) Kapital: M. 20 000 000 in 20 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 23./7. 1910 um M. 300 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 10./11. 1917 um M. 1 200 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 7./7. 1920 um M. 3 000 000 (also auf M. 6 000 000) in 3000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 6./11. 1920 um M. 6 000 000 auf M. 12 000 000, in 6000 Aktien à M. 1000. Hiervon dienten M. 2 500 000 zum Umtausch von Seitert-Aktien derart, dass gegen je M. 6000 Seifert-Aktien M. 5000 Frister-Aktien gewährt wurden. Die weiteren M. 3 500 000 Aktien, dividendenberechtigt ab 1./1. 1921, über- nahm ein Konsort. unter Führung der Nationalbank f. Deutschl., davon M. 2 125 000 angebot. den bisher. Aktionären sowie den früheren Seifert-Aktionären im Verhält. 4:1 vom 2./2. bis 21./2. 1921 zu 130 %. Restl. M. 1 375 000 Frister-Aktien sind vom Konsort. für Rechnung der Ges. verwertet worden. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 29./10. 1921 3 M. 8 000 000 (also auf M. 20 000 000) in 8000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort. (Nationalbank f. Dtschl.) zu 172 %, davon M. 6 000 000 angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 2: 1 vom 8./12. bis 30./12. 1921 zu 80 % Hypothekar-Anleihen: I. M. 4 000 000 in 4½ % Oblig. von 1920, rückzahlbar zu 102 %„ Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Nationalbank für Deutschland zu Berlin oden deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1925 durch Ausl. oder freihänd. Rückkauf, im Januar auf Juli; ab 1930 verstärkte Tilg. oder künd. mit sechsmonatl. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypothek zur I. Stelle auf dem 715 samten Grundbesitz. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Berlin: Nationa