Metall-Industrie. 8 951 Lüdenscheider Metallwerke, Aktien-Gesellschaft, vormals Jul. Fischer & Basse in Lüdenscheid. Gegründet: 24./3. 1900 mit Wirkung ab 30./4. 1899; eingetr. 30./3. 1900. Zweck: Fortführung der von der Firma Jul. Fischer & Basse, Lüdenscheid betriebenen Fabrikgeschäfte in Lüdenscheid, die auf jede Art der Metallbearbeit. ausgedehnt werden können; Betrieb von gleichart. Unternehm. 1904/1905 fand eine Vergrösser. sowohl der Walzwerksanlagen als auch des Lüdenscheider Werkes statt. Erweiterungsbauten u. Anschaff. erforderten 1907/08–1921/22 M. 103 033, 351 747, ca. 100 000, ca. 100 000, 423 926, 513 400, 168 099, 35 175, 19 191, 48 490, 64 280, –, ?, 146 174, 1704 659. Ca. 1200 Arbeiter. 1914/15 bis 1917/18 Aufträge für die Heeresverwalt. Das in der Stadt Lüdenscheid gelegene Werk hat eine Grundstücksfläche von 2 ha 73 a 24 qm, auf der Fabrikgebäude, Direktorwohnung u. Beamtenwohnhäuser stehen. Vorhanden sing 6 Arb.-Wohn. Fabriziert werden hauptsächl. Apparate für elektr. Beleucht., ausserdem Metallwaren verschied. Art. Bearbeitet werden in erster Linie Messing- u. Kupferbleche, Messingstangen u. Drähte, Rohre (Neusilber, Blei, Zinn). Die Kraftzentrale wurde 1906 er- richtet. Das Messing- u. Kupferwalzwerk Schafsbrücke liegt in der Landgemeinde Ludenscheid u. ist durch Bahnanschlussgleise mit der Kreis Altenaer Schmalspurbahn u. durch sie mit dem Staatsbahnhof Lüdenscheid verbunden. Die Grundstücke dieses Werks haben eine Grösse von 2 ha 96 a 53 qm u. sind mit 3 Fabrikgebäuden nebst 2 Beamtenwohnhäusern bebaut. Erzeugt werden hier Messingbleche, Messingstangen, Messing- u. Kupferdrähte, sowie Neusilber, wofür ausreichende Anlagen zur Verfüg. stehen. Die Masch.-Kraft für beide Werke liefern das Kommunale Elektr.-Werk „Mark“ Hagen sowie mehrere Dampfmasch., die eine Kraft von 450 PS. beanspruchen. Arbeitskräfte einschl. Beamte ca. 900. 0 Kapital: M. 12 000 000 in 10 900 St.-Akt. u. 1100 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 12./10. 1906 um M. 600 000 in 600 Akt. mit Div.-Ber. ab 1./11. 1906, begeben zu pari. Nochm. Erhöh. lt. G.-V. v. 14./7. 1911 um M. 900 000 (auf M. 2 700 000) in 900 Aktien mit Div.-Ber, ab 1./5. 1911, übernommen von einer Gruppe (Zahlstellen) zu 120 %, davon angeboten M. 600 000 den alten Aktionären v. 18./7.–3./8. 1911 zu 120 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 11./6. 1920 um M. 1 450 000 in St.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./5. 1919, übern. von einem Konsort. zu 110 %, angeb. den alten Aktionären v. 15./8.–3./9. 1920 zu 120 %, gleich- zeitig erhöht um M. 350 000 in 350 7 % Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./5. 1919, mit 10jähriger Sperrpflicht u. 6fachem Stimmrecht. begeben zu 100 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 16./7. 1921 um M. 2 700 000 (also auf M. 7 200 000) in 2500 St.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./5. 1921, diese übernommen von einem Konsort. (Bank f. Handel u. Industrie, Essener Creditanstalt, Baruch Strauss u. C. Basse) zu 125 %, angeb. den bisher. Aktion. 2:1 vom 26./8. bis 12./9. 1921 zu 135 % u. 200 Vorz.-Akt. à M. 1000, ausgestattet mit 7 % (Max.) Vorz.-Div. sowie Nachzahl.-Anspruch u. sechsfachem Stimmrecht, begeben zu 100 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 11./4. 1922 um M. 4 800 000 (also auf M. 12 000 000) in 4250 St.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./5. 1921, übern. von einem Konsort. zu 150 %, davon M. 1 900 000 angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 7: 2 vom 10./5. bis 24./5. 1922 zu 160 % plus Stempel. Die gleiche G.-V. beschloss die Ausgabe von M. 550 000 in Vorz.-Akt. à M. 1000, ausgestattet wie die bisherigen Vorz.-Aktien. Anleihe: M. 900 000 in 4½ % hypoth. Oblig. à M. 1000, rückzahlbar zu 103 %. Tilg. ab 1903 mit mind. 3 % des urspr. Anleihebetrages. Auslos. in der G.-V. auf 1./5. Noch in Umlauf Ende April 1921 M. 432 000. Zahlstellen: Lüdenscheid u. Dortmund: Essener Credit- Anstalt. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: In den ersten 6 Mon. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 6 St., bei Abstimm, über Abänderung des Gesellschaftsvertrages u. bei Wahlen des A.-R., sonst 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., event, bes. Abschreib. u. Rückl., 7 % Div. an Vorz.- Aktien (Max.), dann 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen 12½ % Tant. an A.-R. (ausserd. jedes Mitgl. eine feste Vergüt. von M. 3750), Rest weitere Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. April 1922: Aktiva: Grundst. 272 000. Geb. 1 984 714, Masch. 1, Werkz. u. Geräte 1, Formen 1, Mobil. u. Einricht. 1, Beleucht. 1, elektr. Kraftübertrag. 1, Fuhr- park 1, Bahnanschluss 1, fertige Waren 485 583, unfert. do. 1 077673, Rohstoffe 2 546 578 Wertp. 109 050, Kassa 66 233, Guth. bei Reichsbank u. Postscheckamt 677 245, do. bei Banken 8.226 590, Debit. 17 671 879. – Passiva: A.-K. 12 000 000, Anleihe 432 000, R.-F. 2 300 000, Spez.-R.-F. 360 000, Rückl. für Aussenstände 120 000, do. Selbstversich. 400 000, do. Werks- erhaltung 1 800 000, unerhob. Div. 25 500, Kredit. 11 545 296, Vortrag 99 890, Reingewinn 4 034 868. Sa. M. 33 117 555. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 32 028 927, Abschreib. auf Gebäude 100 000, do. Masch. 180 850, do. Werkzeuge u. Geräte 7831, do. Formen 228 264, Gewinn 4 134 758, (davon Unterst.-F. für Beamte u. Arb. 225 000, Div. auf Vorz.-Aktien 77 000, do. St.-Aktien 3 270 000, Tant. 442 812, Vortrag 119 946). – Kredit: Vortrag 99 890, Fabrikat.-Gewinn 36 580 741. Sa. M. 36 680 631, Kurs Ende 1912–1921: 127, 125.30, 129*, –, 148, 172.75, 180*, 181, 439, 821 %. Notiert in Berlin. In Frankf. a. M. Ende 1921: 800 %. Dividenden 1910/11–1921/22: St.-Akt. 9, 9, 9, 5, 9, 11, 14, 20, 12, 20 – (Bonus) 10, 30, 30 %; Vorz.-Akt. 1920/21–1921/22: 7, 7 %. Coup.-V.: 4 J. (F. 30./4.) *