1194 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Kassa 5405, Bankguth. 639 948, Postscheck 18 034, Debit. 119 202, Masch. u. Werkzeuge 823 061, Mob. 103 614, Patente u. Zeichnungen 155 344, Waren 1 028 676, Verlust durch Neueinricht. der Fabrik abzügl. Erträgnisse 295 028. —– Passiva: A.-K. 3 000 000, Kredit. 118 313, Steuerrücklage 70 000. Sa. M. 3 188 313. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. abzügl Erträgnisse 344 638. – Kredit: Erträgn. aus Aktien 49 610, Verlustsaldo 295 028. Sa. M. 344 638. Dividende 1921: 0 %. Direktion: Dir. Carl Nägele, Otto Hopf. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Viktor Laepple, Stuttgart; Stellv. Fabrikant Ernst Wagner, Reutlingen; Philipp Martin Becker, Stuttgart: Bankdir. Karl Schmidt, Ulm. Zahlstellen: Ges. Kasse; Ulm: Gewerbe-Bank Ulm G. m. b. H. Daimler Motoren Gesellschaft in Stuttgart-Untertürkheim mit Zweigniederlassung in Berlin-Marienfelde. Gegründet: 28./11. 1890 in Cannstatt; Sitz seit 1904 in Stuttgart-Untertürkheim. Zweck: Verwert. der von Gottlieb Daimler in Cannstatt gemachten Erfindungen, Her- stell. u. Vertrieb von Motoren aller Art sowie von Fahrzeugen u. Masch. aller Art, die durch Motoren angetrieben werden, u. überhaupt von Masch., Werkzeugen, Geräten u. sonst. Artikeln, die zu dem Gebiet der Verbrennungsmotoren gehören. Der Ges. ist auch der Handel in allen Rohstoffen, Halb- u. Ganzfabrikaten gestattet, die mit dem Gegenstand ihres Geschäftsbetriebes zus.hängen. Sie ist ferner berechtigt, andere industrielle Erzeug- nisse herzustellen u. zu verkaufen. Die Zentrale Untertürkheim befasst sich mit der Fabri- kation v. Personen-Kraftfahrzeugen, Krankenwagen, Nutzwagen, leichten Omnibussen, Spezial- wagen, Vierräderantriebwagen (Marke Mercedes) usw. Sie besitzt als vorbereitende Werk- stätten: Modellschreinerei, Aluminium- und Gelbgiesserei. Gesenkschlosserei, Schmiede, Rahmenpresserei, Werkzeugmacherei; als bearbeitende Werkstätten: Dreherei, Automaten- Abteil., Fräserei, Flaschnerei u. Kupferschmiede, Motoren- = Wagenschlosserei, Wagen- montierung; ausserdem Reparaturwerkstätten sowie ein Dampfsägewerk. In Sindelfingen O.-A. Böblingen befindet sich eine Zweigfabrik, die vorzugsweise für Karosseriebau einge- richtet ist. Unter der Firma „Daimler-Motoren-Ges., Zweigniederlassung Berlin-Marienfelde“ betreibt die Ges. seit 1902 die damals als Ganzes übern. „Motorfahrzeug- u. Motorenfabrik Berlin“ als Zweigniederlassung, die sich mit der Fabrikation von Lastwagen, Omnibussen, Spezialwagen, Feuerwehrfahrzeugen, Schiffsmotoren, Motorpflügen befasst. Die Zweignieder- lassung Berlin-Marienfelde besitzt ein Verwaltungsgebäude, drei Probierstationen, mehrere Hallen. u. Shedbauten, drei Montagehallen und eine eigene Reparaturwerkstätte; ferner Gesenkmacherei, Schmiede, Dreherei, Automatenabtlg., Fräserei, Flaschnerei, Kupferschmiede. Tischlerei u. Motoren- u. Wagenschlosserei. Das Werk Untertürkheim wurde im August 1920 wegen grober Ausschreitungen der Arbeitnehmer geschlossen u. ist erst wieder im Sept. mit stark verringerter Belegschaft neu eröffnet worden. Dadurch ist der Betrieb auf eine Basis gestellt worden, die eine gesunde Entwicklung erhoffen lässt. Der Untertürkheimer Arbeiterstand beträgt zurzeit etwas mehr als im letzten Friedensjahr, nämlich 3700 (vor der Schliessung 8121 Arb. u. 1048 Beamte), insgesamt werden zurzeit auf den drei Haupt- werken der Ges. rund 850 Beamte u. rund 5740 Arb. beschäftigt. Ausser diesen Fabrik- anlagen besitzt die Ges. Verkaufsstellen u. Reparaturwerkstätten in Baden-Baden, Berlin, Breslau, Danzig, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Kaiserslautern, Köln, Königsberg, Leipzig, Magdeburg, Stuttgart u. Zürich. Der Grund- besitz umfasst in Untertürkheim 52 ha 74 a 35 qm, in Marienfelde 7 ha 37 a 55 qm u. in Sindelfingen 72 ha 50 a 59 qm. Bebaut sind in Untertürkheim 14 ha 41 a 39 qm, Marienfelde 5 ha 60 qm u. in Sindelfingen 8 ha 51 a 93 am Ausserdem gehören der Ges. die Grundst.: Baden-Oos, Badener Str. 20; Berlin, Unter den Linden 50/51 u. Jagowstr. 32-34; Breslau, Kaiser- Wilhelm-Str. 22; Dresden, Christianstr. 39, Arnoldstr. 15 u. Blumenstr. 56; Düsseldorf, Schlossstr. 47; Hamburg, Claus- Groth-Str. 74/80 u. 55; Köln-Ehrenfeld, Jägerstr. 111; Königsberg i. Pr.-Rosenau, Aweider Allee u. Steindamm 52.53; Stuttgart, Königstr. 16. Auf den Grundlst. Berlin, Unter den Linden 50,51, Breslau, Kaiser-Wilhelm-Str. 22, Dresden, Christianstr. 39 u. Stuttgart Königstr. 16 befinden sich Verkaufsstellen, auf den Grundst. Baden-Oos, Berlin, Jagowstr. 32-34, Breslau, Dresden, Blumenstr. 56, Arnoldstr. 15, Düsseldorf, Hamburg, Claus-Groth-Str. 74-80, Köln-Ehrenfeld, Jägerstr. 111 u. Königsberg Reparatur- werkstätten der Ges. – Die Ges. besitzt M. 1 750 000 Aktien der Stuttgarter Strassenbahnen, die zum Erwerbspreise von M. 3 150 000 verbucht sind; sie hat mit der Stadt Stuttgart einen Vertrag, auf Grund dessen ihr aus dieser Beteil. weder ein Verlust noch ein Gewinn erwachsen kann. Ausser diesem Besitz sind unter Beteil. verbucht einige kleinere Beteil. sowie die Beteil. an folgenden Vertriebsunternehm., deren Kap. sich ganz im Besitze der Ges. befinden: Mercédes Société Francaise d'Automobiles, Paris, mit einem Kap. von Frs. 1 250 000. Die Ges. ist nach Ausbruch des Krieges unter Sequester gestellt u. späterhin seitens der franz. Regiegung liquidiert worden. Mercedes-Aufo-Palast G. m. b. H. Wien, mit einem Stammkap. von Kr. 200 000; Auto-Palace-Haag mit einem Kap. von fl. 125 000. Von dem Kaufpreise sind noch fl. 33 750 am 31./12. 1922 zu zahlen. Deutsche Mercedes Verkaufsges. m. b. H. in Frankf. a. M. mit M. 135 000 St.-Kap. Die Ges. gehört einer, von den meisten Firmen der deutschen Automobilindustrie für den Absatz von 3–5 t Lastwagen geschloss. *