Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften, Schiffsausrüstungen. 1217 „Ostsee-Werft Schiffbau und Maschinenfabrik Akt.-Ges. Frauendorf bei Stettin“, Sitz in Frauendorf „Herrenwieserstr. 6. Gegründet: 19./5. 1917; eingetr. 9./8. 1917. Gründer: Schiffsreeder Emil R. Retz- laff, Stettin; Hartmann Freih. von Richthofen, Charlottenburg; Amtsgerichtsrat Jul. Fricke, Dir. Viktor Schellong, Kaufm. Carl Maass, Stettin. Zweck: Errichtung u. Betrieb einer Schiffswerft für den Neubau u. die Reparatur von Schiffen u. Fahrzeugen aller Art sowie für alle damit verwandten Industrie- 1. Handels- zweige, als: Maschinenbau, Kesselschmiede u. dergleichen, sowie Schiffahrtsbetrieb, auch Beteilig. an anderen diesem Zwecke dienenden Unternehmungen. Im ersten Geschäftsjahr, das die Zeit vom 19./5. bis 31./12. 1917 umfasst, wurden lediglich M. 4439 an Zinsen und M. 1430 an Mieten vereinnahmt. Demgegenüber erforderten Einrichtungs- und Verwaltungs- kosten M. 123 322, so dass sich ein Verlust von M. 117 453 ergibt, der vorgetragen wird. 1918 Erhöh. der Unterbilanz auf M. 478 578. Im J. 1919 wurde die Leistungsfähigkeit des Unternehmens dadurcli gekräftigt, dass die Ges. noch ein grosses Schwimmdock, welches Schiffe bis 8000 Tons aufnehmen kann, von der Reichswerft erhielt; damit erhöht sich die Zahl der Schwimmdocks auf drei. Mit Reparaturen von Kauffahrteischiffen ist die Ges. hinreichend versehen; an Neubauten wurden 3 in Angriff genommen. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Hypotheken: M. 10 859. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 1 416 200, Werksanlage 2 928 500, Hallen u Werkstätten 2 765 600, Masch. u. Werksinventar 2 632 600, Material. u. Arbeiter-K. 6 788 023, Kassa u. Effekten 230 782. – Passiva: A.-K. 6000 000, Hypoth. 10 859, Schuldbuch-K. 10 158 235, Gewinn 592 610. Sa. M. 16 761 705. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 2 005 146, Betriebs-Unk. 10 719 413, Gebäude-Betrieb 125 924, Zs. 400 105, Abschreib. 3 619 688, Reingewinn 592 610. – Kredit: Vortrag 64, Fabrikations K. 17 454 413, Mieten 8412. Sa. M. 17 462 890. Dividenden 1917– 1921: 0, 0, 0, 0, 7 %. (1917–1918 Baujahr.) Direktion: Contreadmiral z. D. Otto Philipp, Kaufm. Karl Maass, Ing. für Maschinenbau Franz Drees, Stettin. Aufsichtsrat: Vors. Schiffsreeder Emil R. Retzlaff, Stellv. Dir. Emil Siemers, Konsul Willy Ahrens, Stettin; Geh. Legationsrat Major von Hartmann, Wendenhof b. Schwerin; Gen.-Dir. Johs. W. Duncker, Alex. Joly, Hamburg; Wilh. Blödorn, Zasenitz, Otto Eggert, Züllchow Zahlstellen: Ges.-Kasse; Stettin: Commerz- u. Privat-Bank. Deutsche Werft Akt.-Ges., Hamburg, Sitz der Verwaltung: Kleinflottbeck 7. Gegründet: 6./6. 1918; eingetr. 28 /6. 1918. Gründer: Gutehoffnungshütte Actienverein für Bergbau u. Hüttenbetrieb, Oberhausen; Allg. Elektrizitäts-Ges., Berlin; Hamburg- Amerika-Linie, Hamburg. Zweck: Bau u. Betrieb von Schiffswerften, besonders in Hamburg-Finkenwärder. Die Ges. ist jedoch auch berechtigt, alle zur Erreichung u. Förderung dieses Zweckes ihr ge- eignet erscheinenden Geschäfte zu betreiben, namentlich sich auch an anderen Unternehm. in jeder Form zu beteiligen. Das Gelände wurde vom Hamburger Staat der Ges. zunächst verpachtet. Der Betrieb der im J. 1916 gegründeten Hamburger Werft wurde von der Deutschen Werft am 1./1. 1920 pachtweise übernommen und unter dem Namen „Deutsche Werft, Betrieb Tollerort“ fortgeführt. Abgeliefert wurden 1921: 85 780 to Tragfähigkeit, darunter 10 Frachtdampfer mit 63 580 to. Die Aufträge Ende 1921, worunter allein Motorschiffe (sämtl. mit Dieselmaschinen) von zus. 65 400 to Tragfähigkeit, sichern der Ges. Beschäftigung bis Frühjahr 1923. Es sind dabei Aufträge der Reederei Wilhelm Wilhelmsen in Kristiania u. der Rotterdamer Reederei van Nievelt Goudriaan & Co. Diese Aufträge sind die ersten grossen Neubestellungen, die eine deutsche Schiffswerft nach dem Kriege vom neutralen Ausland erhalten hat. Kapital: M. 60 000 000 in 60 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 10 000 000, übernommen von den Gründern. Erhöht lt. G.-V. v. 17./12. 1919 um M. 20 000 000, begeben zu 100 %. Die a. o. G.-V. v. 18./10. 1921 beschloss weitere Erhöh. um M. 30 000 000 (also auf M. 60 000 000) in 30 000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1922 von den Gründern (s. oben) unter Aus- schluss des Bezugsrechts zu 150 % übern. Anleihe: M. 30 000 000 in 4½ % Oblig. von 1919, rückzahlbar zu 100 %, die zu 98.50 % freihändig zum Verkauf gelangte Zahlstellen: Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank, Disconto-Ges., Dresdner Bank, Hardy & Co. G. m. b. H.; Hamburg: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Norddeutsche Bank, Joh. Berenberg, Gossler & Co. Zugelassen in Hamburg u. Berlin im Jan. 1922. Hyyotheken: M. 315 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1922/1923. I. 0 77