1248 Musikwerke-, Musik-Instrumenten- u. Grammophon-Fabriken etc. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Bauterrain 269 010, Fabrikgrundstück 221 827, Fabrik- gebäude 598 123, betriebstechn. Anlagen 1, Holz 503 438, Fabrikat.-K. 1 242 367, Kassa 40 915, Schuldner 2 601 302, Bankguthaben 643 777, Versich. 53 582. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 580 000, Delkr. 100 000, Talonsteuer 40 000, Hypoth. 731 634, Gläubiger 837 808, unerhob. Div. 3150, Avale 10 000, Siedlungsbau 150 000, Interims-K. 607 598, Div. 390 000, Vortrag 124 154. Sa. M. 6 174 346. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 138 982, Reingewinn 514 154. – Kredit: Vortrag 58 532, Gewinn abzügl. sämtl. Unk. 594 604. Sa. M. 653 137. Dividenden 1912–1921: 5, 2, 0, 0, 0, 0, 0, ?, 15, 15 %. Direktion: Georg Wege, Hans Horn. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Fritz Butzke, Stellv. Bankier Ernst Wallach, Dr. von Behr, Berlin; Heinr. H. Kock, Hamburg. Zahlstellen: Berlin: Commerz- u. Privatbank; von Goldschmidt-Rothschild & Co. Carl Lindström Akt-Ges. in Berlin S.. 33, Schlesische Strasse 26/27. Zweigniederlass. in Wien. Gegründet: 26./4. 1908 mit Wirkung ab 1./1. 1908; eingetr. 23./6. 1908. Gründung siehe Jahrg. 1913/14 ds. Buches. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Erzeugnissen der Feinmechanik, insbes. Phonographen, Sprechmaschinen, Automaten, Schallplatten u. Kinematographen, sowie Import- u. Export- geschäfte aller Art. Die Carl Lindström A.-G. betreibt ihr Unternehmen in der eigenen Fabrik, Berlin, Schlesische Str. 26 (ca. 13 850 qm gross), sowie in den gemieteten Räumen Heidelberger Strasse 75/76 in Neukölln (ca. 2900 qm) u. Lehder Strasse 20/25 in Weissensee (ca. 8850 qm). Das Fabrikgrundstück Schlesische Strasse 26 umfasst ein Bürohaus u. zwei Fabrikgebäude. 1922 wurde das Nebengrundstück Schlesische Strasse 27 in einer Grösse von 10 144 qm hinzugekauft. Die Fabrikat. erstreckt sich hauptsächl. auf die Herstell. von Erzeugnissen der Feinmechanik, insbes. von Sprechmasch., Diktiermasch. (Parlograph) Rechenmasch., Optik, sowie von Schallplatten. Das der Ges. gehörende Fabrikgebäude Berlin-Treptow, Bouchéstr. 35/36, wird von der Beka-Rekord G. m. b. H., die im Auftrage der Lindström-Ges. Sprechmasch. u. Schallplatten vertreibt, benutzt. Das ersterwähnte Grundst. ist 25 a 57 qm gross. Die Ges. ist bei der Universum-Film-A.-G., Berlin, beteiligt. Sie besitzt ausserdem sämtl. Anteile der Odeon-Werke G. m. b. H., das auf M. 1 abgeschrieb. St.-Kap. der in Liquid. befindl. Dacapo-Record G. m. b. H. u. der Lyréphonwerke G. m. b. H. sowie das M. 500 000 betragende St.-Kap. der Beka-Rekord G. m. b. H. Von der Universum-Film- A.-G. übernahm Lindström M. 600 000 Aktien zum Nennwert. Die Ges. ist ferner an dem Roneo-Konzern beteiligt, zu dem die Deutsche Roneo-Ges. m. b. H. zu Frankf. a. M. u. die Nero-Ges. m. b. H. zu Berlin gehören. Die Lindström-Ges. erwarb die Hälfte des St.-Kap. dieser Ges. für einen Kaufpreis von M. 700 000. Die Ges. hat eine Zweigniederlass. in Wien, eine Niederlass. in Hamburg sowie Agenturen in Amsterdam u. Kopenhagen. Ausserdem besass sie bei Kriegsausbruch eine Fabrik in Clichy bei Paris u. Hartford bei LIondon, und es bestanden Agenturen in London, Brüssel, Mailand, Bukarest, Lissabon, in den Hauptplätzen Russlands sowie in Barcelona, Buenos Aires, Rio de Janeiro, New York u. in Canada. Die Forder. der Ges. an diese Agenturen sind abgeschrieben, ebenso alle Aktiven der Ges. im früher feindl. Auslande, Polen u. Russland, insbes. Fabrik- anlagen, Waren, Beteil. u. Forder. an Tochterges. in diesen Ländern. Eine der grössten amerikanischen Grammophon-Unternehm. hat mit der Lindström-A.-G. einen mehrjährigen Lizenzvertrag abgeschlossen, der der amerik. Ges. das ausschliessl. Recht zur Verwert. des umlassenden Lindströmschen Repertoirs für die Vereinigten Staaten u. Kanada sichert. Die Lindström-A.-G. erhält für jede verkaufte Platte eine feste Lizenzgebühr mit einer garantierten Jahressumme. Die Nachfrage nach den Erzeugn. der Ges. war 1921 sehr stark u. hält auch 1922 an. Kapital: M. 35 000 000 in 35 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 750 000, erhöht lt. G.-V. v. 12./1. 1909 um M. 250 000, dazu lt. G.-V. v. 24./6. 1909 M. 250 000, lt. a. o. G.-V. v. 6./8.1910 M. 750 000. Die G.-V. v. 15./8. 1911 beschloss nochmalige Erhöh. um M. 1 500 000. Die 4. 0. v. 29./10. 1913 beschloss weitere Erhöh. um M. 1 500 000 (also auf M. 5 000 000). Weiter er- höht lt. G.-V. v. 28./2. 1920 um M. 7 500 000 in 7500 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, Nochmalige Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 8./12. 1920 um M. 12 500 000 in 12 500 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, übern. von einem Konsort. zu 132 %, angeb. den bish. Aktionären 1:1 vom 7.–28./1. 1921 zu 140 %. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 30./9. 1921 um M. 10 000 000 (also auf M. 35 000 000) in 10 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort. (Darmstädter u. Nationalbank, Schwarz, Goldschmidt & Co., Deutsche Bank, Dresdner Bank, S. Marx & Co., Berlin) zu 182 %, davon M. 8 334 000 angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 3:1 vom 2./12. bis 23./12. 1921 zu 190 %. Von den restl. Aktien der Em. sind M. 1 000 000 dem Vorst. der Ges. überlassen, u. M. 666 000 wurden vom Konsort. u. der Ges. bestens verwertet; an dem erzielten Gewinn über 190 % ist die Ges. mit 3 beteil. Hypotheken: M. 915 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 8t.