1264 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. sammenhängenden Einrichtungen, ferner die Pachtung und Verpachtung, der Erwerb und Verkauf sowie die Beteiligung an gleichen und verwandten (Verkehrs- etc.) Unternehmungen in jeder Form. Mit der Eisenbahnbauges. Becker & Co., München u. der Akt.-Ges. f. Licht- und Kraftversorgung München, wurden Bau- u. Betriebsverträge abgeschlossen. Der Kreis Oberfranken hat sich durch Vertrag verpflichtet, für die Hauptleitungen die Überteuerungs- kosten in Höhe des 7 fachen Friedenspreises zu übernehmen. Es wurde das Leitungsnetz der Nordfränk. Überlandzentrale Lichtenfels mit Wirkung v. 1./7. und deren Zentralen in Ebensfeld und- Medlitz mit Wirkung ab 1./11. 1920 käuflich erworben. Hierdurch ist der Ges. die Versorgung einer grossen Anzahl von Ortschaften zugefallen in den Bezirksämtern Liichtenfels, Staffelstein, Bamberg I u. II, Ebern, Höchstadt a. Aisch, Forchheim, Ebermann- stadt, Pegnitz, Bayreuth. Insgesamt waren am 31./12. 1921 16 261 Haushaltungen mit 2850. Motoren angeschlossen. Der Anschlusswert ist zu 8600 K W. anzunehmen. Das Leitungsnetz umfasste Ende 1921 575 km Hochspannungsleitung. An eigenen Kraftquellen standen am 31./12. 1921 zur Verfüg.: Die Dieselmotorenzentrale in Ebensfeld mit 1100 P8, die Kraftanlagen in Medlitz mit einer 100 Ps-Turbine u. einem 100 PS-Dieselmotor, Hallerndorf mit einem 100 PS-Dieselmotor u. einer 100 PS-Turbine, Kaupersberg mit einer 60 PS-Turbine, Oberwallenstadt bei Lichtenfels mit einer 800 PS-Turbine. Der Bau der Wasserkraftanlage Hirschaid schreitet programmässig weiter, so dass das vorgesehene Bau- programm voll eingehalten wurde. Es ist damit zu rechnen, dass der vorgesehene Fertig- stellungstermin (Herbst 1922) eingehalten wird. Der als Res.-Masch. aufgestellte 700 PS- Dieselmotor arbeitet seit Dezember 1921. Strombezugsverträge bestehen mit der Bayer. Elektrizitäts-Lieferungs-Ges., Bayreuth, dem Fränkischen Überlandwerk Nürnberg, der Kirschbaummühle in Lichtenfels u. der Mühle in Hemmendorf. An elektr. Arbeit wurden 1921 1 654 000 KW-St. abgegeben. Kapital: M. 30 000 000 in 30 000 Namen-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000, übern. von d. Gründern zu 100 %. Die G.-V. v. 11./7. 1921 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 8 000 000, die G.-V. v. 14./7. 1922 um M. 18 000 000. Hypotheken: M. 243 158. Darlehen: M. 33 640 311 (langfristig). Anleihe: M. 50 000 000 in 5 % Oblig., rückzahlbar ab 1931. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Kto der Aktionäre 6 000 000, Grundst. u. Geb. 720 172, Masch. 259 692, Leitungsanl. 25 392 324, Mobil., Fahrzeuge u. Geräte 152 945, im Bau befindl. Anlagen; Leit. u. Kraftwerke 42 467 513, Anzahl. auf Bauten 23 221 607, Kassa 8922, Debit. 14 541 081. – Passiva: A.-K. 12 000 000, 5 % Schuldverschr. 50 000 000, Darlehen (langfr.) 33 640 311, Hypoth. 243 158, R.-F. 1891, Anlagetilg. 462 367, Rückl. f. Mobil. 28 750, Ern.-F. 307 886, nicht eingel. Zs.-Scheine 631 600, Baukostenzuschüsse 11 572 188, Kaut. 31 800, Kredit. 3 595 426, Reingewinn 248 880. Sa. M. 112 764 259. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwaltungskst. 200 778, Versich. 22 558, Zs. 1 868 878, Überweis. an Anlagetilg. 397 331, do. Mobil. u. Fahrzeuge 24 000, Ern.-F. 13 434, Reingewinn 248 880. – Kredit: Vortrag 423, Betriebsüberschuss 495 795, Zs. 2 279 643. Sa. M. 2 775 862. Dividende 1920–1921: 5, 5 %. Direktion: Dipl.-Ing. Karl Pflügel, Bamberg. Aufsichtsrat: Vors.: Oberbürgermeister Adolf Wächter, Stellv.: Hofbankier Dr. Albert Wassermann, Dr. Pankraz Dittmann, Bamberg; Brauereibes. Fritz Amtmann, Schlüsselfeld? Kreisrat Kaspar Ekkefried Baumann, Kulmbach; Landwirt Andreas Dillig, Laubend; Kreisrat Fritz Gossler, Leupoldsgrün; Kreisrat Hagen, Kulmbach; Ökonomierat Alfred Heckelmann, Nürnberg; Kreisrat Karl Aug. Hess, Bamberg; Dir. Leonhard Hornschuch, Forchheim; rechtsk. I. Bürgermeister Dr. Knorr, Forchheim; Kreisrat Gg. Kolb, Sesslach; Kreisrat Ernst Külbel, Coburg; Gen.-Dir. Franz Pollmann, München; Hauptlehrer Joh. Baptist Prass, Plankenfels; Bürgermstr. G. Rattel, Kreisrat H. Rösch, Oberbaurat W. Schmitz, Bamberg; Gen.-Dir. Wilh. Rother, B.-Schöneberg; Kreisrat Jos. Seelmann, Kreisrat Jos. Witzgall, Kronach; Kreisrat Zeeh, Lamitz; Bürgermeister Joh. Steitz, Bamberg; Dir. Dr. Gust. Siegel, Berlin; Dir. Maximilian Hagemeyer, B.-Zehlendorf. Aus dem Betriebsrat delegiert: Andreas Wunder, Bamberg; Christ. Götz, Schesslitz. Bayerische Elektricitäts-Lieferungs-Ges., Akt.-Ges. in Bayreuth. (Firma bis Anfang 1914: Solinger Kleinbahn Akt.-Ges. in Solingen-Nord). Gegründet: 13./2. 1900; eingetr. 26./2. 1900. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnutzung des elektrischen Stromes in jeder Art zum Bahnbetrieb, zur Beleuchtung u. Kraftübertragung insbes. in Bayern, u. zu dem Zweck: Herstellung, Erwerb u. Betrieb von elektr. Bahnen u. Elektr.-Werken, sowie Aus- führung aller zur Erfüllung des Zwecks der Ges. dienenden Geschäfte. Die Ges. sah sich infolge Übergangs der Bahnanlagen an den Kreis Solingen (siehe Jahrg. 1913 ds. Buches) vor die Aufgabe gestellt, sich einen anderen Wirkungskreis zu suchen, den sie in der Elektrizitätsversorgung des nördl. Teils von Oberfranken gefunden hat. Für dieses Unternehmen hat die Elektr.-Lieferungs-Ges. in Berlin mit der bayerischen Reg. einen Vertrag abgeschlossen, welcher neben anderen mit verschiedenen Städten Oberfrankens getroffenen Abkommen auf die Solinger Kleinbahnen A.-G. überging.