Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 126 Ö―1 Deshalb wurde beschlossen, die Firma abzuändern in Bayerische Elektricität-Lieferungs-Ges., Akt.-Ges.“ u. den Sitz nach Bayreuth zu verlegen. Die Elektr.-Lieferungs-Ges. überliess der Ges. ferner ihre Leitungsnetze in Marktredwitz, Waldsassen sowie in den an das frühere Überlandwerk Altenkundstadt angeschlossenen Ortschaften u. ihre Elektrizitätswerke in Arzberg u. Oberkotzau. Die Ges. übernahm ferner das in Flur Arzberg gelegene, für die Erricht. des Kraftwerkes vorgesehene Grundstück, sowie einige bereits im Bau befindliche Fernleitungen u. Leitungsnetze. Der Bau des Kraftwerkes in Arzberg wurde so gefördert, dass im April 1915 die Inbetriebnahme des, Werkes erfolgen konnte. Nach Vollendung der neuen Anlage, die zum Teil noch im laufenden Jahre in Aussicht genommen wird, wird das Kraftwerk Arzberg zu den grössten Dampfkraftanlagen Bayerns gehören und nach Fertigstellung der Bayernwerk-Leitungen eine wertvolle Ergänzung der in Ausführung be- griffenen Wasserkraftanlagen Südbayerns bilden. Zur Versorgung der bereits fertiggestellten Ortsnetze u. Leitungsstrecken schloss die Ges. Stromlieferungsverträge mit den Elektrizitäts- werken Eger u. Asch. Bis Ende 1921 waren 10 Städte u. 291 Ortschaften mit zus. 143 000 Ein- wohnern aus dem Leitungsnetz unmittelbar mit elektr. Arbeit versorgt; ausserdem wurden 22 Elektrizitätswerke u. Überlandzentralen mit zus. 520 Städten u. Ortschaften ganz oder teilweise beliefert. Stromabgabe 1915–1921: 2 791 000, 4 072 700, 6 556 500, 8 390 000, 10 834 800, 13 638 400, 19 372 000 KW.-St. Die Ges. erwarb M. 500 000 Aktien der Überlandwerk Ober- franken A.-G. in Bamberg. Das Guthaben der Stadtgemeinde Arzberg in Höhe von M. 244 681 wurde 1921 zurückgezahlt. Kapital: M. 43 000 000 in 43 000 Aktien à M. 1000. Die Bank für elektr. Unternehm. in Zürich, in deren Besitz sich das ursprüngl. Akt.-Kap. befand, hat einen Teil an die Elektr.- Lieferungs-Ges. in Berlin u. an die Lahmeyer-Ges. in Frankf. a. M. abgetreten. Die G.-V. v. 29./4. 1920 beschloss die Erhöh. um M. 7 500 000 auf 10 000 000 mit 25 % Einzahl., von den vorgenannten Ges. zu pari übernommen. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 22./3. 1922 um M. 8 000 000, begeben zu 108 %. Weiter erhöht lt. a o. G.-V. v. 6./2. 1922 um M. 25 000 000 (also auf M. 43 000 000) in 25 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922. Anleihe: I. M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1907, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Berliner Handels-Ges. oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Verlos. u. Kündig. bis 1911 ausgeschlossen. Tilg. ab 1./4.1911 in 40 Jahren durch Auslos. in den ersten drei Werktagen des Febr. (zuerst 1911) auf 1./4.; ab 1911 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist zulässig. Eine besondere Sicherstellung ist für die Anleihe nicht bestellt worden, doch darf die Ges. vor ihrer Tilgung keinen anderen Anleihen bessere Sicherheit als der gegenwärtigen Anleihe gewähren. Noch in Umlauf Ende 1921 M. 1 731.000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank; Zürich: Schweiz. Kreditanstalt. Kurs in Berlin Ende 1912–1921: –, 96.25, 97.25*, –, 92, –, 99*, –, –, – %. Aufgelegt am 30./5. 1907 zu 103 %; erster Kurs am 21./6. 1907: 101 %. Ab Mai 1914 Abstemp. der Mäntel u. Bogen auf die neue Firma. Nur so abgestempelte Stücke sind an der Börse lieferbar. II. M. 10 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1920, rückzahlbar zu 102 %. Die Teilschuldverschreib. sind am 24./1. 1922 an der Münchener Börse zugelassen. III. M. 20 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1921, rückzahlbar zu 102 % lt. Beschl. d. A.-R. vom 24./1. 1922. Darlehen: M. 4 000 000 zu 5 %, wovon M. 3 000 000 in 10 Jahren und M. 1 000 000 in 5 Jahren zurückgezahlt werden müssen; die Spesen erscheinen auf einem in 10 Jahren abzutragenden Disagiokonto von M. 108 004. Aufgenommen 1918 zur Tilgung der Bank- schuld von M. 3 300 000. Darlehen v. 1919: M. 5 000 000 zu 4¾ % u. in halbjährl. Annuitäten in 50½ Jahren rückzahlb., aufgenommen bei der Bayerischen Versicherungsbank, unter Bürgsch. des Kreises Oberfranken für Verzins. u. Tilg. Darlehen v. 1920: M. 5 000 000 zu 4½ %, aufgenommen bei der Bayer. Giro-Zentrale München, gegen Bürgschaft des Kreises Öberfranken. Die 3 Darlehne stehen Ende 1921, mit M. 13 961 602 zu Buch. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % des Reingewinns zum R.-F., event. besond. Rückl., hierauf 4 % Div., vom ver bleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstücke einschl. Gleisanschl. 228 078, Gebäude 1087 432, Masch. 8 237 855, Fernleitungen 12 801 598, Transformatorenstat. 7 916 365, Ortsnetze u. Strassenbeleucht. 6 949 787, Elektr.-Messer 3 429 493, Invent., Mobil., Betriebswerkzeuge 412 186, im Bau befindl. Anl. 57 058, Install.- Werkzeuge 1, Install.-Invent. u. Mobil. 1, Auto- mobile u. Fahrzeuge 1, Bürobeleucht.-Anl. 1, Kassa 9472, Eff. (M. 500 000 Aktien der Über- landwerk Oberfranken A.-G., Bamberg, mit 25 % Einzahl. u. zuzügl. Aufgeld) 150 000, Kaut.- Eff. 85 105, Waren 5 289 672, Betriebsmat. 673 963, Versich. (im voraus bez. Prämien) 28 272, Debit. 14 539 410. – Passiva: A.-K. 18 000 000, Schuldverschreib. Em. 1907 1 731 000, do. Em. 1920 10 000 000, Darlehen 13 961 602, R.-F. 160 737, Anlagetilg.-F. 519 613, Ern.-F. 817 004, Werkerhalt.-F. 2 800 000, unerhob. Schuldverschreib. 23 100, do. Zinssch. 229 457, Kredit. 7458 948, Reingewinn 1 188 322. Sa. M. 56 889 786. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 1 312 337, Steuern 592 014, Versich. 128 254, Schuldverschreib.-Zs. u. Aufgeld 496 399, Darlehenszs. 661 294, Zs. an Stadtrat Arz- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1922/1923. I. 80 7