1292 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Kabelwerk Wilhelminenhof, Aktiengesellschaft in Berlin, W. 9, Linkstr. 23/4. Gegründet: Am 5./8. 1898 unter der Firma: R. Stock'sche Kabelwerke; Firma geändert wie gegenwärtig lt. G.-V.-B. v. 6./2. 1900. Gründung s. Jahrg: 1899/1900. Die Übernahme der in Ober-Schönweide von der Firma R. Stock & Co. betriebenen Kabelfabrik samt allem Zubehör, Fabrikgrundstück (Grösse von 4 ha 22 a 28 qm) etc. erfolgte für M. 972 000. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von elektr. Kabeln, Leitungen u. Drahtseilen. Das Fabrikgrundstück, in Berlin-Oberschöneweide an der Spree gelegen und mit Bahnanschluss versehen, hat 25 532 qm Gesamtgrundfläche, wovon ca. 6700 am bebaut sind, und zwar mit Shed- und sonst. Flachbauten ca. 5650 qm, mit Hochbauten ca. 1050 qm. Von den Flachbauten dienen rd. 5000 qm Fabrikations- und 650 qm Lager- und ähnlichen Zwecken. Die Hochbauten, teils zwei-, teils dreistöckig, umschliessen etwa 2600 am Fabrikations- räume und 1500 am Lagerräume sowie Arbeiter-Wasch- und Speiseräume, ferner in einem Verwaltungsgebäude von 200 am Grundfläche die nötigen Büroräume, die Wohnung des Betriebsdirektors und eine Meisterwohnung. In den Werksanlagen wird betrieben die Fabrikation von allen Arten elektr. Leitungen, vom einfachen Klingelleitungsdraht bis zum Unterseekabel, und zwar sowohl solcher für Schwach- wie für Starkstromzwecke, ferner von Eisen- und Stahldrahtseilen jeder Art. Etwa 200 Arb. Umsatz 1918–1920: M. 4500 000, 4 500 000, 25 500 000. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1919 um M. 1 000 000 u. lt. G.-V. v. 29./3. 1920 um M. 3 000 000, begeben zu 110 %. Dann lt. G.-V. v. 3./12. 1920 weiter um M. 5 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, begeben zu 110 %; eingez. sind 25 % u. das Aufgeld. Die Aktien befinden sich im Besitze der Felten & Guilleaume- Carlswerk A.-G. in Cöln-Mülheim. Anleihe: M. 5 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. v. 1920, rückzahlbar zu 100 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Berliner Handels-Ges. in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1927 bis spät. 1951 durch jährl. Auslos., im Juli auf 1./1.; ab 1931 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. vorbehalten. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. Zahlst.: Berlin: Berliner Handels-Ges., Dresdner Bank. Kurs: Eingeführt in Berlin im Juni 1921. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vertragsm. Tant. an Vorstand u. Beamte, 4 % Div., 8 % Tant. an A.-R., 5–10 % zum R.-F., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Die Tilg. der Hypoth. kann auf Beschl. der G.-V. aus dem Reingewinn erfolgen. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Noch nicht eingez. A.-K. 3 750 000, Grundstück 600 000, Gebäude 887 364, Gleise, Masch., Werkzeug, Geräte u. Modelle 5, Wertp 210 082, Kassa u. Giroguth. 662 352, Buchforderungen 17 053 749, Vorräte. 4 923 623. – Passiva: A.-K. 10 000 000, Teilschuldverschreib. 5 000 000, Zs.-Kto 100 147, R.-F. 1 300 000, Wohlf.- Rückl. 127 628, Hyp. 400 000, Buchschulden 8 775 589, Angestellten u. Arb.-Stiftung 501 850, Gewinn 1 881 690. Sa. M. 28 087 176. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Verwalt. 2 402 369, Abschreib. 46 703, Reingewinn 1 881 690. – Kredit: Vortrag 49 351, Geschäftsgewinn 4 281 412. Sa. M. 4 330 763. Dividenden 1912–1921: 15, 15, 15, 18, 20, 20, 20, 25, 20, ? %. Direktion: Carl von der Herberg, Köln; Ludw. Zieseniss, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Justizrat Heiliger, Köln; Dir. Gg. Zapf, Dir. Herm. Kramer, Köln-Mülheim. Knorr-Bremse Akt.-Ges. in Berlin-Lichtenberg. Gegründet: 15./2. 1911 mit Wirkung ab 1./1. 1911; eingetr. 1./4. 1911 in Berlin-Mitte. Gründer siehe Jahrg. 1913/14 dieses Handb. Die Knorr-Bremse G. m. b. H. in Berlin brachte ihr gesamtes Vermögen nach dem Stande v. 31./12. 1910 in die Akt.-Ges. ein. Die Gegen- leistung für diese Einbringung wurde auf M. 5 209 394 festgesetzt u. wie folgt belegt: 1. die Akt.-Ges. übernahm die Passiva der einbringenden Ges. im Betrage von M. 1 209 394; 2) die einbringende Ges. erhielt M. 3 755 000 in 3755 Aktien à M. 1000 u. ferner M. 245 000 in bar. Alle Kosten sowie die Stempel trugen die Gründer. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des Handelsgeschäfts der Knorr-Bremse G. m. b. H.; Herstellung von Bremsen aller Art, insbes. nach Bauart Knorr, u. sonst. Bedarfsgegenstände ―――――――――――― für Eisen- u. Strassenbahnunternehm., Handel mit diesen Artikeln u. Abschluss aller damit in Zusammenhang stehenden Geschäfte sowie jede Art der Beteilig. an anderen Unternehm. gleicher oder verwandter Art. Zugänge auf Anlage-Konti 1912–1921: M. 246 182, ca. 500 000, 1 478 488, 3 809 376, 2 637 859, 3 755 675, 1 198 547, 1 847 500, 5 976 000, –. Davon erforderte 1914 der Erwerb der Grundstücke Weserstrasse 4, 5, 6 u. 7 in Lichtenberg u. Neue Bahnhofstrasse9 M. 781 480. 1915 entfielen auf Neubau Lichtenberg M. 3 294 933; ausserdem für Gebäude in Lankwitz M. 138 764 verausgabt. Die Ges. hat 1912 von der in Liquidation gegangenen Kon- tinentalen Bremsen-Ges. m. b. H., an der sie beteiligt war, nebst der Kundschaft 91 Patente u. 13 Gebrauchsmuster zum Preise von M. 902 222 übernommen. Im In- u. Auslande