Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1311 Direktion: Heinr. Brunck. Aufsichtsrat: Vors. Fritz Wenner, Herm. Berckemeyer, Dortmund; Gen.-Dir. Paul Hein, Essen-Rüttenscheid; Ing. Paul Pellinghoff, Hörde. Zahlstellen: Dortmund: Ges.-Kasse: Nationalbank f. Deutschl. Elektra, Aktiengesellschaft in Dresden-N., Königin-Carola-Platz 1. Gegründet: 21./11. 1898. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: a) Bau und Betrieb, Erwerbung, Veräusserung, Pachtung, Verpachtung und sonstige Verwertung von elektrischen und anderen Kleinbahnen und Transportunternehmungen; b) Ausnützung der elektrischen Kraft in jeder Form, insbesondere die Erwerbung von Anlagen, welche zur Ausnutzung der Elektrizität dienen oder dienen können; c) Be- trieb von Anlagen zu a) u. b) nebst Zubehör für eigene oder fremde Rechnung oder für gemeinsame Rechnung mit Dritten, die Beteiligung bei gleichen oder verwandten Unternehmungen in jeder Form etc. Die „Elektra“' verpflichtete sich, bis Juli 1918 ihre Geschäfte in engster Fühlung mit der Continentalen Gesellschaft für elektrische Unternehmungen und der Elektrizitäts- Akt.-Ges. vormals Schuckert & Co. zu betätigen, auf eigene Fabrikation und Installation oder Beteiligung an solchen Fabriken, welche Gegenstände gleicher Art wie die Elektrizitäts-Akt.-Ges. vormals Schuckert & Co. herstellen, zu verzichten, vielmehr alle technischen Ausführungen durch die Elektrizitäts-Akt.-Ges. vormals Schuckert & Co. be- wirken zu lassen. Das Arbeitsgebiet der „Elektra“ ist der Freistaat Sachsen, die thüringischen Staaten und die preussische Provinz Schlesien mit Ausnahme der Bezirke Beuthen, Kattowitz u. Myslowitz. Siehe auch Jahrg. 1902/1903. Jetziger Besitz u. Beteiligungen: Die „Elektra“ übernahm von der Cont. Ges. für elektr. Unternehm. in Nürnberg einen grossen Teil der Aktien der Zwickauer Elektricitätswerk- u. Strassenbahn-A.-G. Letztere Ges. hat sich mit versch. anderen Ges. unter der Firma Kraftwerk Westsachsen A.-G. vereinigt u. ist die „Elektra“ daran interessiert. Ferner erworben die elektr. Strassenbahn von Schandau nach dem Lichten- hainer Wasserfall nebst Elektrizitätswerk. 1911 hat die Ges. das städtische Elektrizitätswerk Königstein a. E. sowie das Elektrizitätswerk Niedereinsiedel i. B. angekauft und mit der Stadt Sebnitz einen Stromlieferungsvertrag, sowie mit der Stadt Schandau u. verschied. sächsischen u. böhmischen Gemeinden Konzessionsverträge abgeschlossen. Die Ges. hat ihre Kraftstation in Schandau in eine Überlandzentrale umgebaut u. die genannten Ortschaften an dieselbe angeschlossen. Die Elektrizitätswerke in Königstein u. Niedereinsiedel wurden Stillgelegt. Die „Elektra“' ist an dem Elektricitätswerk Grossröhrsdorf G. m. b. H. (St.-Kap. M. 3 000 000) mit M. 630 000 beteiligt (letzte Div. 8 %). 1905 erwarb die Ges. sämtl. Aktien der Elektricitätswerke-Betriebs-Akt.-Ges. in Riesa mit Elektrizitäts-Zentralen in Riesa, Gössnitz u. Schmölln (A.-K. jqetzt M. 2 500 000, Div. 1912 bis 1921: 5, 8, 8, 5, 5, 5, 5, 5, 0, 0, 8 %). Weiter beteil. sich die Ges. an der Gründung der Deutschen Betriebsstoff-A.-G. Dresden mit M. 1 250 000, sowie an der Elektrischen Licht- u. Kraftanlagen G. m. b. H. in Niedereinsiedel (St.-Kap. Ké 500 000). Durch Aktienbesitz auch beteil. an der Landkraftwerke Leipzig A.-G. Der Krieg hat die Erträgnisse der meisten der der Ges. nahestehenden Unter- nehmungen und Ges. ungünstig heeinflusst, so dass die ihr zugeflossenen Gewinne er- heblich hinter denjenigen des Vorjahres zurückgeblieben sind. Sie war daher nicht in der Lage für 1914/15–1918/19 Div. zur Ausschüttung zu bringen. Kapital: M. 25 000 000. in 20 000 St.-Aktien (Nr. 1–20 000) u. 5000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000 (Serie A–), herabgesetzt lt. G.-V.-B. vom 28./12,. 1901 um M. 1 500 000 durch Vernichtung von 1500 Aktien. Die Mehrzahl der Aktien ging 1918 aus dem Besitze der Cont.-Ges. für elektr. Unternehmungen und der Schuckert-Ges. in Nürnberg zum Kurse von 105 % an den Sächsischen Staat über. Die G.-V. v. 30./7. 1920 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 5 500 000 (auf M. 10 000 000) mit Div.-Ber. ab 1./4. 1920, von den staatlichen Elektr.-W. in Dresden zu pari übernommen, gegen Aufrechnung eines gewährten Darlehns. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 22./11. 1921 um M. 15 000 000 (also auf M. 25 000 000) in 10 000 St.-Akt. u. 5000 Vorz.-Akt. à M. 1000 mit halber Div.-Ber. für 1921/22, übern. von einem Konsort. (Sächsische Staatsbank, Dresden) M. 5 000 000 St.-Aktien zu 110 % u. angeb. den bisherigen Aktionären im Verh. 2: 1 vom 28./1. bis 11./2. 1922 zu 120 %. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. dreifachem Stimmrecht u. erhalten, nachdem die St.-Akt. 6 % erhalten haben, für jedes Prozent Mehrdiv. der St.-A. ½ %. Die Rückzahl. der Vorz.- Aktien nach vorheriger 6 monatlicher Kündig. zu 120 % ist zulässig. Die restl. M. 5000 000 St.-Aktien u. die Vorz.-Akt. sind dem Sächsischen Staat überlassen. Anleihe: M. 1 250 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 22./6. 1910, Stücke à M. 1000 u. 500, rückzahlbar zu 102 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1920, durch jährl. Auslos. von 2 % der Anleihe nebst ersp. Zinsen im Juli auf 1./10. ab 1./4. 1920, verstärkte oder Totalkündig. mit 6monat. Kündig. zulässig. Aufgenommen zur Verstärkung der Betriebsmittel. Verj. d. Coup.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (K). Zahlstellen: Dresden: Ges.-Kasse, Phil. Elimever.