Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1357 Osteuropäische Telegraphengesellschaft in Köln, Friesenplatz 16, Hansahaus. Die Ges. ist mit Wirkung ab 1./1. 1922 mit der Deutsch-Atlantischen Telegraphen- gesellschaft verschmolzen worden u. somit aufgelöst. Gegründet: 19./7. 1899; eingetr. 2./10. 1899. Sitz der Ges. früher in Berlin. 3 Zweck: Die Erwerbung von Konzessionen jeglicher Art für telegraphische und tele- phonische Verbindungen, sowie Herstellung, Unterhaltung und Betrieb solcher Verbindungen, ferner, Beteiligung an ähnlichen Unternehmungen =— alles im Einvernehmen mit dem Reichs- Postamt. Die Ges. legte Mai 1905 zunächst das Kabel zwischen Constanza (Rumänien) und Kilios bei Konstantinopel. Nachdem 1905 auch die anschliessenden Landlinien hergestellt sind, ist das Kabel am 20./7. 1905 dem Verkehr übergeben und der direkte Betrieb zwischen Berlin und Konstantinopel eröffnet worden. Die Überwachung der Verwaltung des Kabels steht der deutschen Postverwalt. zu. Diese zahlt der Ges. auf 30 J. eine jährl. Beihilfe von frs. 50 000, die bei Überschreit. einer Kabelgebühreneinnahme von jährl. frs. 150 000 um die Hälfte des Überschusses gekürzt wird. Die rumänische Konzession für die Ges. lauft 30 Jahre mit dem Vorrechte für eine Erneuerung, und die rumänische Regierung hat sich verpflichtet, während der Dauer des Vertrags kein anderes Kabel zwischen Rumänien und der Türkei zu konzessionieren. Sie verpflichtete sich ferner, der Ges. einen jährl. Zuschuss von frs. 50 000 zu gewähren, der um je frs. 5000 für jede vollen frs. 10 000, um welche die Kabelgebühren- einnahmen der Ges. in irgend einem Jahre den Betrag von frs. 50 000 überschreiten, gekürzt werden wird. Die Verhandl. mit der ottoman. Reg. sind im April 1905 zum Abschluss gelangt. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., Rest zur Verf. der G.-V. Der A.-R. erhält 10 % Tant. nach Vornahme aller Abschreib. u. Rücklagen und nach Abzug von 4 % Div. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Kabel 890 926, Einricht. Köln 1, do. Konstantinopel 1, Werkzeuge u. Geräte 1, Apparate 1, Gebäude 1, Schuldner 289 562, Wertp. 706 435. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Rückl. f. Ern. des Kabels 322 602, do.' für Instandhalt. des Kabels 225 000, R.-F. 94 600, Gläubiger 140 296, Rückl. f. Beamtenversorg. 50 000, Gew. 54 430. Sa. M. 1 886 929. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 106 096, Kursunterschiede 39 752, Gewinn 54 430. – Kredit: Vortrag 4150, Einnahmen 196 128. Sa. M. 200 279. Dividenden 1912–1921: 7, 7, 7, 7, 7, 7, 7, 7, 7, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Postrat Otto Stoecker, Köln. Aufsichtsrat: (3–12) Vors. Geh. Ober-Finanzrat Wald. Müller, Stellv. Geh. Justiz- rat Dr. Jacob Riesser, Geh. Ober-Reg.-Rat Ministerial-Dir. a. D. Jos. Hoeter, Berlin; Bank- Dir. Emil Wittenberg, Bankier Dr. Paul von Schwabach, Berlin; Dr. Emil Freih. von Oppenheim, Geh. Komm.-Rat Dr. Louis Hagen, Bankier Dr. Paul Seligmann, Bank-Dir. Dr. jur. Georg Solmssen, Dir. Carl von der Herberg, Köln. Zahlstelle: Berlin: Dresdner Bank Rheinisches Elektricitätswerk im Braunkohlenrevier Akt.-Ges. in Köln, Herwarthstr. 18. Gegründet: 28./6. 1910; eingetr. 19./7. 1910. Gründer: Rheinische Akt.-Ges. für Braun- kohlenbergbau u. Brikettfabrikation. Zweck: Erricht. u. Betrieb von Elektrizitätswerken u. die Verwert. der zu erzeugenden elektr. Energie, sowie alle Unternehmungen, die diesem Zwecke dienen. Dem Rheinischen Elektricitätswerk wurden die Lieferungsverträge auf elektr. Energie, welche die Rhein. Akt.-Ges. für Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikation in Cöln 1910 mit der Stadt Cöln u. dem Kreise Bergheim abgeschlossen, zur Ausführ. übertragen. Das Elektr.- Werk errichtete seine Zentrale auf Grube Fortuna genannter Bergwerks-Ges., die durch Kabel mit der Stadt Cöln verbunden ist. Der Bau der Zentrale in der ersten Anlage in Grösse von 8000 KW. ist Mitte 1912 fertiggest. Auch Beliefer. des Kreises Bergheim mit elektr. Energie. Der mit der Stadt Cöln am 3./6. 1910 abgeschlossene 30jähr. Vertrag auf Lieferung elektr. Energie beruht im wesentlichen auf der Grundlage, dass die Stadt verpflichtet ist, vom 1./4. 1912 ab ihren ganzen Bedarf an elektr. Energie für das gegenwärtige u. zukünftige Stadtgebiet ausschliesslich von der Ges. zu entnehmen, soweit dieser Bedarf nicht aus bestehenden städt. Elektrizitätswerken oder aus den Elektrizitätswerken der während der Vertragsdauer etwa einzugemeindenden Gebietsteile gedeckt werden kann. Die Stromerzeug. betrug 1914–1921: 55 152 344, 62 386 700, 139 253 965, 181 607 585, 183 086 050, 175 726 100, 155 985 000, 161 624 100 Kwst., davon wurden 54 226 435, 61 158 066, 139 242 189, 180 476 721, 179 676 374, 168 723 029, 145 924 611, 149 946 460 Kwst. nutzbar abgegeben. Das Werk verfügt z. Z. einschl. Reserven über eine elektrische Leistung von 40 000 KW mit der entsprechenden Dampfanlage u. der für die Stromabgabe an die einzelnen Ab- nehmer erforderlichen Schaltanlage. 1920: Das Werk errichtet auf der Grube Fortuna bei Horrem ein neues Kraftwerk. Dort werden 6 Turboaggregate mit insgesamt 96000 Kilowatt gleich etwa 130 000 Pferdestärken sowie 28 Steilröhrenkessel von je 500 Quadratmeter Heiz- fläche aufgestellt. Für später ist ein weiterer Ausbau geplant. Die Gesamtausführung ist