1360 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Gegründet: 21./12. 1910 mit Wirkung ab 1./10. 1910; eingetr. 12./1. 1911. Gründer: Elek- tricitäts-Lieferungs-Ges., Allg. Elektrizitäts-Ges. Berlin. Die Ges. trat in einen Pachtvertrag der Allg. Elektrizitäts-Ges. in Berlin mit der Stadt Königsberg ein, durch den die gesamten Strassenbahnen u. Elektrizitätswerke auf 30 Jahre verpachtet sind. Zweck: Übernahme des Betriebes der städt. Elektrizitätswerke und Strassenbahnen in Königsberg i. Pr. und alle damit direkt oder indirekt in Zusammenhang stehenden oder diesem Zweck dienlichen Geschäfte. 3 Die Gesamtstromabgabe stellte sich 1921 auf 15 257 050 K W-Std. (i. V. 14 595 027); es ent. fallen davon auf Beleuchtung 7 185 093 K W-Std., Kraft 1 877 551 KW-Std., Grosskonsu- menten 2 296 181 K W-Std., Strassenbahn 3 287 006 K W-Std., Eigenverbrauch 611 219 KW.-Std. Gegen Entgelt wurden abgegeben 12 788 691 KW-Std. Anschlusswert Ende 1920 30 438 KW. Am Ende 1920 waren angeschlossen (ausschl. Strassenbahn und Eigenbedarf) 351 879 Glüh- lampen, 1875 Bogenlampen, 2387 Motoren mit 6859 KW,. 1614 grössere Apparate mit 878 KW. Ferner bei Grosskonsumenten für Beleuchtungs- und Kraftzwecke = 1276 KW. Die Stadt Königsberg erhielt gemäss Pachtvertrag im Jahre 1919 an Pachtleistungen zus. M. 3 100 000. Die Strassenbahn beförderte 1914–1921: 27 602 468, 29 783 962, 37 020 475, 43 176 049, 46 114 114, 49 236 695, 41 488 968, 40 446 027 Personen. Der Reingewinn für 1921 von M. 42 630 wird vorgetragen. 3 Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 11./3. 1913 um M. 3 000 000, begeben zu pari. Anleihe: M. 5 000 000 in 4½ % Teilschuldverschr. v. 1920, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Berliner Handels-Ges. in Berlin oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. lt. Plan ab 1./10. 1926 bis spät. 1940 durch jährl. Auslos. im April auf 1./10.; ab 1926 verstärkt. Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monatl. Frist vorbehalten. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. Die Berliner Han- dels-Ges. als Vertreterin der Gläubiger hat die Zustimmung zur Aufnahme des unter- zeichneten Darlehns unter der Bedingung erteilt, dass die Stadtgemeinde Königsberg die Bürgschaft für die Verzinsung und planmässige Tilgung der vorliegenden M. 5 000 000 Teil. schuldverschreibungen übernimmt. Diese Bürgschaft hat die Stadtgemeinde Königsberg durch die Urkunde vom 10./6. 1920 geleistet. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Berlin: Berliner Handels-Ges. Kurs Ende 1920–1921: 99.25, – %. Eingeführt in Berlin im August 1920. Im Jahre 1920 hat die Ges. mit der Firma Otto Markiewicz in Berlin ein Tilgungs- darlehn von M. 12 000 000 zu 4½ % vereinbart. Dieses Darlehn wurde bis 1930 fest gegeben mit der Massgabe, dass der Gläubiger berechtigt ist, entweder das Kap. mit einjähriger Frist zum 31./12. 1931 zurückzufordern oder mit derselben Frist zu demselben Termin zu verlangen, dass das Darlehn spätestens vom Jahre 1933 ab mit 2 % jährlich zuzüglich ersparter Zinsen zu tilgen ist. Kündigt der Gläubiger nicht oder macht er den Tilgungs- anspruch nicht geltend, so läuft das Darlehn ohne Tilgung auf fernere 10 Jahre weiter, wird also alsdann am 31./12. 1940 fällig. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie= 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Aufwend. für Ausbau der Anlagen 17 830 817, halbfert. Anlagen 1 127 149, Debit. 25 937 604, (Avale 16 000 000), Kassa 408 429, Kaut. 31 390, Anl- Spesen 1 114 267, Mietsanlagen 48 447, Waren 1 453 049, Baulager 2 619 667, Betriebsmat. 6 523 426, Strassenb.-Vorräte 3 606 086, Versich. 63 468, Wechselgeld 115 370. — Passiva: A.-K. 5 000 000, Obl. 5 000 000. Anleihe 1920 12 000 000, do. 1921 5 000 000. R.-F. 248 655, Rückst. für Ern. u. Abschr. der Anl. 4 807 377, Obl.-Zs. 64 759, Betriebsgarantien 369 229, Batterie-Versich. 1 000 000, Angest.- u. Hinterbliebenenfürsorge 2 056 504, Haftpflichtversich. 1 099 079, Kredit. 24 190 907, Gewinn 42 630. Sa. M. 60 879 174. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 911 233, Verwalt.- u. Betriebsausg. 40 382 480. Abgaben an den Magistrat 4 500 000, Versich. u. Steuern 1 006 168, Batterie-Vers. 1 000 000, Verkehrssteuer 1 437 185, Zs. d. OÖbl. u. Anl. 819 262, Anleihespesen 1920/21 113 964, Betriebsmaterial. 13 646 288, Haftpflichtvers. 518 151, Angest.- u. Hinterbliebenenfürs. 1 394 947, Rückstell. f. Ern. u. Abschreib. d. Anl. 728 424, Zs. 93 477, Gasanstalt Juditten 21 060, Gewinn 42 630. – Kredit: Einnahme aus Stromlieferung 38 708 312, Fahrgeldeinnahme 25 907 586, Zählergebühren 1 034 080, Einnahme aus Installation u. Sonstigem 965 296, Sa. M. 66 615 275. Dividenden 1912–1921: 6, 8, 8, 8, 8, 8, 7, 0, 0, 0 %. Direktion: Dr.-Ing. Johs. Adolph, Dir. Dipl.-Ing. Hans Jul. Silbermann, Georg Sonne. Aufsichtsrat: Vors. Oberbürgermeister Dr. Hans Lohmeyer, Stadtkämmerer Dr. Friedr. Lehmann, Stadtrat Martin Schäfer, Obering. Haus Boekenkamp, Stadtverordn. Hermann Linde, Stadtverordn. Karl Zimmermann, Stadtverordn. Othmar Orlopp, Stadtverordn. Kommerz.- Rat Felix Heumann, Stadtverordn. Walter Schwartz, Stadtverordn. Rudolf Kunze, Stadtverordn. Herman Polenz, Stadtverordn. Dr. Erich Seelmann, Baurat Herm. Lucht, Obering. Raimund Hudetz, Monteur Fritz Zimmermann, Dir. Fritz Schoop, Stadt- verordneter Aug. Ludwigkeit, Schlosser Albert Günther, Schaffner Franz Damm, Kfm. Gust. Dombrowsky, Betr.-Ing. K. Flögel, Monteur Fr. Kohlharo, Stadtoberbausekr. W. Kratzel, Stadtrat Raabe, Univ.-Prof. Dr. H. Selter, Königsberg.