Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1365 lichen M. 250 000 alte Aktien den Aktionären zum Nennwert im Verhältnis 3:2 anzu- bieten. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 29./4. 1922 um M. 3 000 000 (also auf M. 6 000 000) in 3000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922, übern. von einem Konsort. (Bankhaus A. Lieberoth, Leipzig), angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 2:1 v. 9./6.–26./6. 1921 zu 100 %. Die Erhöh. dient hauptsächlich zur Erweiterung der Fabrik-Anlagen. Hypotheken: M. 1 400 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Apschreib. u. Rücklagen, vertragsm Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 6000), Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Grundstücke 546 647, Gebäude 988 521, Betriebs- anlagen 19, Vorräte an Roh- u. Betriebsmaterial, Halb- u. Fertigfabrikaten 4 452 700. Debit. u. Bankguth. 13 504 923, Kassa u. Wechsel 69 186, Effekten u. Hypoth. 968 358, Beteilig. 8. — Passiva: A.-K. 3 000 000, Hypoth. 1 400 000, R.-F. 300 000, do. II 452 500, Delkr. 266 183, Kredit. 13 498 272, Vortrage 157 745, Gewinn 1 455 633. Sa. M. 20 530 363. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 6 400 131, Abschreib. 1 082 869, Rein- gewinn 1 613 408. – Kredit: Vortrag 157 745, Agio 213 310, Gewinn aus Verk. zweier Wohnhäuser u. einem Schuppen 132 076, Rohgewinn 8 590 277. Sa. M. 9 096 409. Dividenden 1912–1921: 20, 10, 5, 5, 8, 15, 15, 10, 15, 20 %. Direktion: Max Körting, Bernh. Pfestroff. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Wilh. Mathiesen, Leutzsch; Ing. Rob. Böker, Komm.-Rat Jul. Kornagel sen., Leipzig; Heinr. Garbe, Aachen; Hans Lieberoth-Leden, Leipzig. Zahlstellen: Leipzig: A. Lieberoth, Dresdner Bank u. deren Fil. u. Dep.-Kassen. Elektrizitäts-Werke Liegnitz in Liegnitz. Gegründet: 11./1. 1898. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb, Erricht., Betrieb u. Veräusser. elektrischer u. sonst. industrieller An- lagen aller Art. Die Ges. übernahm die der Elektrizitäts-Ges. Felix Singer & Co. in Berlin ab 1./10. 1898 für 40 Jahre verliehene, ausschliessliche Konzession für den Betrieb einer am 21./1. 1898 eröffneten elektr. Strassenbahn u. einer am 14./8. 1899 in Betrieb genommenen Licht- u. Kraftstation in Liegnitz (Konz. 40 Jahre) für zus. M. 1 440 000. Länge der 3 Strassen- bahnlinien 10.072 km Frequenz 1912–1921: 1 217 907, 1 465 313, 1 434 604, 1 484 962, ?, ?, 2. 2 599 321, 2 144 325, 2 144 325 Personen; Fahreinnahmen: M. 118 309, 142 611, 139 578, 144 746, 35 849, 230 121, 299 393, 457 526, 619 431, 1 007 278. Geleistet wurden 1921: 316 000 Wagen- kilometer. Angeschlossen waren Ende 1921: 60 471 Glühlampen, 822 Motore sowie 40 diverse An- schlüsse. (Die Stromwerte der Bogenlampen, Motoren, Diverse sind in Glühlampen zu 50 Watt angegeben.) Gesamterzeug. der Kraftstation 1921: 6 472 673 Kwst. Die Überland- versorgung speiste noch 1238 Motore u. 44 sonstige Anschlüsse. Nutzbar abgegeben wurden 1 921 981 Kwst. für Licht, 2 329 399 Kwst. für Kraft u 450 000 Kwst. für Strassenbahn, zus 4 701 380 Kwst. Im J. 1913 übernahm die Ges. auf Grund eines Bau- u. Pachtvertrages die Elektrizitäts- versorg. des Landkreises Liegnitz; auch mit den Kreisen Steinau u. Wohlau sind inzwischen Bau- u. Pachtverträge auf gleicher Basis abgeschlossen worden. 1921 ergab sich bei dem stetig weiter zunehmenden Strombedarf, bes. der Landkreise, die unbedingte Notwendigkeit einer entsprech Erweiterung. Diese Erweiter. u. die damit verbund. Erhöh. des St-K, um M. 8 700 000 ist seitens des Magistrats der Stadt Liegnitz durch Nachtragsvertrag v. 29/10. 1921 im Anschl. an den besteh. Vertrag vom 27 10./21. 11 1913 genehmigt worden, gleichzeitig mit der Bedingung, dass der Stadt Liegnitz M. 1 000 000 neue Aktien zu überlassen sind; éebenso sind die vier Landkreise Liegnitz, Lüben, Steinau u. Wohlau mit zus M. 1 000 000 der neuen Kap.-Erhöh. an der Gesellschaft beteiligt. Um dem Bedarf an elektr. Energie genügen zu können, baute die Ges. ein neues Drehstrom-Kraftwerk in Liegnitz. Die Überlandzentrale wurde für Rechnung des Landkreises Liegnitz erbaut u. durch die Elektrizitätswerke für den Betrieb auf 25 Jahre unter Garantie der Verzinsung u. Amort. des investierten Kapitals zu 4 bezw. 1½ % gepachtet. Bis Ende 1921 waren 116 Ortschaften mit 3390 Konsumenten u. 4870 Zählern angeschlossen; Anschlusswort 7636 Kwst. Die Stadt- Install.-Abt. des Werkes hatte einen Umsatz 1920–1921: M. 1249 024, 1 270 333, die Land- Install.-Abt: M. 2 924 521. 2 462 641. – Die Überlandversorgung des Kreises Wohlau wurde 1921 begonnen. Die Stromlieferung konnte jedoch noch nicht aufgenommen werden. Infolge des anfänglich ungünst. Betriebsergebnisses der Strassenbahn hat der Magistrat von Liegnitz auf Ansuchen der Ges. unter dem 7./3. 1901 eine Anderung des urspr. Vertrages v. 28./29. Dez. 1897 hinsichtlich der Abgaben zugestanden, indem die Stadt für die gesamte Dauer des Vertrages auf die Mindestabgaben aus den Brutto-Einnahmen verzichtete und 1901–1906 je 4 % erhob; 1907–1912 wurden dann 5 % von den Brutto-Einnahmen der elektr. Bahn u. des Licht- u. Kraftwerkes an die Stadt entrichtet; seit 1./1. 1913 sind von der Bruttoeinnahme 10 %, aber mind. M. 20 000 zu entrichten. Für diejenigen Jahre, in denen der Reingewinn des ges. Unternehmens einschl. der Strassenbahn 5 % des in dem gesamten Unternehmen angelegten Kapitals übersteigt, sind ausser den im § 12 vereinbarten Abgaben noch 20 % von den 5 % des erwähnten