Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1383. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Fritz Neumeyer, Nürnberg; Stellv. Bank-Dir. Dr. Gabriel Kitzinger, Fürth; Bank-Dir. Komm.-Rat Josef Böhm, Bank-Dir. Dr. Hans Christian Dietrich, München; Bank-Dir. Curt Sobernheim, Berlin; Emil Cohn, Wilmersdorf; Bankier Johann Spiegelberg, Hannover. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München u. Nürnberg: Bayer. Vereinsbank, Deutsche Bank; München u. Berlin: Commerz- u. Privatbank A.-G. Müller & Co., Akt.-Ges. für Elektrizitätsunternehmungen in Nürnberg, Luitpoldstr. 9. Gegründet: 30./6. 1922; eingetr. 27./7. 1922. Gründer: Ing. Andreas Müller, Hersbruck; Ing. Paul Müller, Frau Agnes Müller, Hans Meyer, Frau Lilly Meyer, Nürnberg. Zweck: Fortführ. des bisher unter der Firma Müller & Co., Nürnberg betrieb. Fabrik- unternehm. sowie jedwede Betätigung auf dem Gebiete der Elektrotechnik, der Krafterzeug., des Maschinenbaues, des Hoch- u. Tiefbaues sowie die Beteilig. u. die Finanzierung von Unternehm. gleicher oder ähnlicher Art. Die Ges. ist auch berecht., bewegliche u. unbe- wegliche Anlagen, Sachen u. Rechte, welche zur Durchführ. solcher Unternehm. dienlich oder förderlich erscheinen, zu begründen, zu erwerben, auszunutzen u. zu verwerten oder sich an derartigen Anlagen u. Geschäften zu beteilig. sowie Interessengemeinschaftsverträge mit anderen Ges. u. Unternehm. abzuschliessen. Die Ges. ist weiter berecht. Zweignieder- lassungen zu errichten u. überhaupt alle Massnahmen zu ergreifen, die dem. Vorstand in Gemeinschaft mit dem Aufsichtsrat zur Erreichung ihres Zweckes angemessen erscheinen. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Hans Meyer, Nürnberg. Aufsichtsrat: Ing. Andreas Müller, Hersbruck: Ing. Paul Müller, Nürnberg; Baumeister Dir. Josef Becker, Berlin; Dir. Maximilian Hagemeyer, B.-Zehlendorf; Dir. Walter Kühn, B.-Südende. Sächsische Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft, A.-G. in Oberlungwitz (Sachsen); Verwalt. in Crimmitschau i. Sa., Bahnhofstr. 1. (Firma bis 1910: Betriebs-Akt.-Ges. Deutscher Elektricitätswerke vormals Magdeburger Elektricitätswerk). Gegründet: 22./9. 1898 u. Nachträgen vom 5./6. u. 14./7. 1899, für Rechnung der Ges. ab 1./1. 1898; eingetr. am 17./10. 1899 in Magdeburg, am 11./12. 1906 in Berlin, am 18./3. 1909 in Oberlungwitz. Sitz seit 19./2. 1909 in Oberlungwitz, vorher in Magdeburg bezw. Berlin, Firma seit 1910 wie oben. Gründung s. auch Jahrg. 1902/3. Zweck: Gewerbsmässige Ausnützung der Elektrizität, sowie Erwerb u. Betrieb von Elektrizitätswerken. Nach Verkauf des Magdeburger Elektrizitätswerkes änderte die Ges. die Firma 1906 bzw. 1910 wie oben. Darauf erfolgte der Ankauf der Überland- zentrale Elektrizitätswerk an der Lungwitz für ca. M. 3 900 000. Die Ges. besitzt u. betreibt folgende Unternehm.: Das Elektrizitätswerk an der Lungwitz, welches die um Chemnitz gelegenen Industrieorte (70 Ortschaften mit rund 190 000 Einwohnern) u. die Elektrische Strassenbahn Hohenstein-Oelsnitz versorgt. Das vertragliche Benutzungsrecht der Strassen läuft in der Hauptsache bis zum Jahre 1950–1960. Das Kraftwerk enthält fünf Turbo-Dynamos mit 8000 Kw. Leistung. 1920–1921 wurden 13 697 664, 15 738 115 Kwst. abgegeben. Das Elek- trizitätswerk an der Pleisse, welches im Industriebezirk Werdau-Crimmitschau liegt u. 63 Ortschaften mit etwa 105 000 Einwohnern, darunter Werdau u. Crimmitschau, versorgt. Die Verträge laufen in den Jahren 1941–1960 ab. Das Kraftwerk hat vier Turbo-Dynamos mit etwa 7300 Kw. Leistung. Die Zahl der Abnehmer betrug 1920–1921: 19 481, 20 094 u. wurden 1 604 416, 12 709 549 Kwst. abgegeben. Ferner übernahm die Ges. mit Wirkung ab 1./1. 1920 das Elektrizitätswerk Obererzgebirg, welches 96 Gemeinden mit etwa 170 000 Einwohnern ver- sorgt. Die Verträge laufen in der Hauptsache bis 1951/52. Das Kraftwerk hat 3 Turbo- Dynamos mit rund 12 500 Kw Leistung. Die Zahl der Abnehmer betrug 1920–1921: 32 087, 34 566. Es wurden 1920–1921 18 475 744, 23 175 819 Kwst. abgegeben. Beschäftigt werden in allen von der Ges. betriebenen Anlagen 668 Beamte u. Arbeiter. Kapital: M. 25 000 000 in 25000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 11./12. 1899 um M. 500 000 in 500 ab 1./7. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, ausgegeben zum Nennwert. Nochmalige Erhöhung zum Erwerb des Elektrizitätswerkes an der Pleisse lt. G.-V. v. 9./5. 1910 um M. 2 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, die sämtl. 2500 neuen Aktien sind der Elektrizitäts-Lieferungs-Ges. in Berlin zu 115 % überlassen worden. Aufgeld mit M. 375 000 in R.-F., ferner erhöht zum Ausbau der Leitungsnetze des Anschlusses weiterer Ortschaften lt. G.-V. v. 6./4. 1911 um M. 2 000 000 mit halber Div. für 1911, angeboten den alten Aktionären zu 135 %. Weiter erhöht lt. G.-V. vom 4./12. 1921 um M. 18 500 000 (also auf 25 000 000) in 18 500 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, begeb. zu 148 % Die Hälfte des A.-K. ging Ende 1920 in den Besitz des Sächs. Staates über.