1402 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 79 718, Unk. 2227, Zs. 18 430, Abschr. 10 200. – Kredit: Betriebsgewinn 37 050, Verlust 73 526. Sa. M. 110 576. Dividenden 1912–1921: je 0 %. Direktion: Alfons Wiedermann. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Dir. Theodor Frank, Dir. Oskar Bühring, Baurat Dir. Heinr. Schöberl, Mannheim. Kraftwerke Westsachsen Akt.-Ges. i. Zwickau i. Sa. (Firma bis 22./11. 1921 Zwickauer Elektrizitätswerk- u. Strassenbahn-Akt.-Ges.) Gegründet: 8./10. 1894; eingetr. 10./11. 1894. 8 Zweck: Erzeug. elektr. Energie für Beleucht. u. Kraftübertrag, Ausnützung jedweder Kraftquellen, Betriebs- und Verkehrsunternehmungen und Beteiligung an Unternehmungen ähnlicher Art. Das Stromversorgungsgebiet der Vogtländischen Elektrizitätswerk Akt.-Ges., Bergen i. V. wird unter der Fa. Kraftwerke Westsachsen, Akt-Ges,, Betriebsdirektion Bergen i. V. u. die Stromversorgungsgebiete der Erzgebirgisch-Vogtländische Bahn- u. Elektrizitätsgesellschaft, G. m. b. H., Annaberg i. E., sowie der bish. Betriebsdirektion Annaberg i. E. werden unter Fa.: Kraftwerke Westsachsen, Akt.-Ges., Betriebsdirektion Annaberg i. E. verwaltet. Die bish. Betriebsdirektionen der Ges. in Zwickau i. Sa. u. ÜÖlsnitz 1. E. werden unter der Bezeichnung Kraftwerke Westsachsen, Akt.-Ges. mit dem Zusatze Betriebsdirektion Zwickau i. Sa. bez. Betriebsdirektion OÖlsnitz i. E. weitergeführt. Die Ges. besass u. betrieb bis ult. 1913 die elektr. Zentralstation in Zwickau, sowie die elektr. Strassenbahn daselbst; Länge insges. 11.84 Km. Wegen Abtretung siehe unten. 1905 Erwerb des der Elektra A.-G. in Dresden gehörigen Erzgebirgischen Elektrizitätswerks Oelsnitz im Erzgebirge ab 1./4. 1905 für M. 2 236 792 in M. 500 000 neuen Aktien, während der Rest aus bereiten Mitteln bar beglichen ist. Am 1./7. 1907 erfolgte der Ankauf des Elektrizitäts- werkes Meinersdorf für M. 90750. Die Stadt Zwickau hat von dem ihr vertraglich zustehenden Kündigungsrecht Gebrauch gemacht u. erklärt, dass sie das Zwickauer Unternehmen mit Beginn des J. 1914 in eigenen Besitz übernehmen will. Gemäss dieser Ankündigung sind die Zwickauer Unternehm. am 1./1. 1914 in den Besitz der Stadt Zwickau übergegangen. Die Stadtgemeinde Zwickau hat der Ges. zur Verrechnung auf den Kaufpreis am 2./1. 1914 M. 2 500 000 in bar gezahlt, die restliche Kaufsumme von M. 400 000 kam 1916 zur Auszahlung. Nutzbar abgegeben wurden einschliesslich des Verbrauches der von der Ges. versorgten Elektrizitäts-Ges. u. städtischen Elektrizitätswerke in 1917–1921: 11 181 470, 11 838 781, 11 788 380, 14 466 444, 16 428 960 Kwst. Zugänge auf Anlage-Kti Oelsnitz erforderten 1917–1921: M. 50 940, 72 241, 287 010, 1 926 179, 30 356 834. Mit sämtlichen Gemeinden wurden entsprechende Konzessions-Verträge abgeschlossen. Durch die Kapitalserhöhungen bezw. durch die Aufnahme der Anleihen wurden die Mittel beschafft für den Ausbau der Überlandzentrale Ölsnitz i. E. Im Laufe des J. 1910 sind das Elektrizitätswerk an der Mulde, welches die Ortschaften des Mülsengrundes mit Strom versorgt, u. das Elektrizitätswerk Niederzwönitz erworben worden. Die Stromerzeug- Anlagen beider Werke sind stillgelegt u. die Leitungsnetze an die Überlandzentrale Olsnit- i. E. angeschlossen. Ausserdem sind inzwischen mit einer grösseren Anzahl Städte u. Ge- meinden langfristige Konzessionsverträge zur Abgabe elektr. Energie abgeschlossen worden. Von der Gemeinde Drebach wurde das- dieser gehörige Elektrizitätswerk u. von Venus- berg das seither von Drebach aus versorgte Leitungsnetz von den Gemeinden käuf- lich erworben, um beide an die Überlandleitungen anzuschliessen. Die Zusammenschliess. mit and. westsächsischen Unternehm. hat sich so vollzogen, dass die Aktiv. u. Passiv. der Erzgebirgisch-Vogtländische Bahn, u. Elektrizitätsgesellschaft, G. m. b. H. in Annaberg i. E. mit Wirkung ab 1./1. 1921 gegen Überlass. von 2500 Stück ab 1./1. 1922 div.-ber. Akt. der Ges. auf die Ges. übergegangen sind, während das Vermögen der Vogtländischen Elektrizitätswerk Akt.-Ges. in Bergen i. V. als Ganzes mit Wirkung ab 1./4. 1921 dergestalt übernommen wurde, dass 2000 Stück Akt. dieser Ges. im Nennbetrage von je M. 1000 gegen 2000 Stück Aktien der Ges. zum gleichen Nennbetr. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922 ausgetauscht wurden. Erstere Ges. versorgt die samtl. Städte u. Gemeinden der Amtshauptmannschaft Marienberg mit Ausnahme von Ölbernhau, sowie eine Anzahl Gemeinden der Amtshauptmannschaft Annaberg mit elektr. Energie. Nach Ausbau aller Projekte werden 173 Städte u. Gemeinden mit rund 500 398 Einwohnern mit Strom versorgt. Für 1913 u. 1914 hat die Ges. eine Div. von 2 % ausgezahlt, für 1915–1917 aber keinen Gewinn verteilt, 1918–1920: 2, 3 ½, 6 % Div. Kapital: M. 40 000 000 in 40 000 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 400 000 in St.-Aktien, erhöht lt. G.-V. vom 25./3. 1899 um M. 1 100 000 in 1100 St.-Aktien, begeb. zu 102.50 %, und zwecks Erwerb des Elektr.-Werkes in Oelsnitz i. E. lt. G.-V. y. 9./3. 1905 um M. 500 000 (auf M. 3 000 000) in 500, ab 1./1. 1905 div.-ber. St.-Aktien, übernommen von der Verkäuferin des Oelsnitzer Werkes, der Elektra-A.-G. in Dresden, zu pari in Anrechnung auf den Kaufpreis, Die a. o. G.-V. v. 3./7. 1908 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 4 000 000) in 1000 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1908, übernommen von einem Konsort. zu 103 % unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre. Der Erlös diente zur Erweiterung der Zentrale Oelsnitz.