1430 Zement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Schwass, Charlottenburg; Major a. D. Eichapfel, Cassel; Rittergutsbes. Baumbach, Nieder. trebra; Rechtsanwalt u. Notar Fritz Mardersteig, Weimar; Ober-Reg.-Rat Dr. Nigmann, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Bernburg: Bank f. Handel u. Ind.; Halle u. Weimar; Commerz- u. Privatbank; Weimar: Bank f. Thüringen, Thür. Treuhand-Ges. m. b. H. portland-Zementfabrik Rudelsburg A.-G. in Bad Kösen. (Firma bis 30./4. 1914: Sächsisch-Thüringische Akt.-Ges. für Kalksteinverwerthung.) Gegründet: 30./3. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Übernahme der Firmen „Gebr. Kersten zu Kösen“ u. „Erstes Freyburger Kalkwerk von Gebr. Kersten zu Balgstädt“, Kreis Querfurt, (Kalksteinsägewerk, Kalkbrüche, Kalkbrennerei und Kiesbaggerei) samt allen Immobilien in Bad Kösen, Lengefeld, Freiroda, Balgstädt, Gross-Wilsdorf, Masch., Vorräten etc. für M. 693 581.67. Zweck: Ausnutzung von Kalkstein-, Ton-, Lehm- u. Kieslagern, Herstell. von Portland. Zement, zementartigen Bindemitteln, Bau- u. Düngekalken, Ziegelsteinen u. Baustoffen aller Art. Die Ges. kann sich an dem Erwerb u. Betriebe anderer gewerbl. Unternehm. in jeder rechtlichen Form beteiligen. Die Ges. kann auch im In- u. Auslande Zweigniederlass u. Niederlagen errichten u. betreiben. Besitztum: Der gesamte zur Fabrikanlage gehörige Grundbesitz der Ges. verteilt sich auf die Fluren: Bad Kösen, Lengefeld, Saaleck, Pforta, Wethau, Mertendorf (Kreis Naum. burg a. S.), Freiroda u. Kaatschen (Thüringen). Die Portland-Zementfabrik u. die Dampf- ziegelei befinden sich in Lengefeld b. Bad Kösen u. sind durch Anschlussgleis mit der Station Bad Kösen verbunden. Die Zementfabrik ist für eine jährl. Leistungsfähigkeit von 300 000 Fass eingerichtet u. mit den modernsten Kraft- u. Arbeitsmasch. ausgestattet. Das Brennen der Zement-Rohsteine, welche teils aus den unmittelbar hinter der Fabrik gelegenen u. teils aus den Freirodaer (Rudelsburger) Steinbrüchen mittels Roll- u. Drahtseilbahnen herangeholt werden, geschieht in 2 grossen Ringöfen u. 10 Schachtöfen mit künstlichem Zug. Die Roh. stoffe sind für mehrere Menschenalter ausreichend: In den Freirodaer Steinbrüchen ist ferner ein Ringofen zum Brennen von Kalk mit einer jährl. Leistungsfähigkeit von gegen 600 D.-Ladungen vorhanden. Die nach u. von den Freirodaer Steinbrüchen führende Bleichertsche Drahtseilbahn, die ausser den Zementsteinen u. gebranntem Kalk auch die Rohkalksteine zu Tale nach den Anschlussgleisen befördert, welche an Zuckerfabriken vorteilhaft verkauft werden können, hat eine Betriebslänge von gegen 1400 m. Die Ges. besitzt in Wethau u. Mertendorf (Kreis Naumburg a. S.) mit eigener Anschlussgleisanlage und Förderbahn versehene Tongruben, in welchen der für die Herstellung des Portland- Zementes nötige Ton gewonnen wird. Die Dampfziegelei hat eine Jahresleistung von 3 500 000 Mauersteinen. Die umfangreichen Lehmlager liegen in unmittelbarer Nähe des Werkes. Der Ziegelei ist eine Plattenfabrik angegliedert, Das Balgstädter Kalkwerk ist 1920 verkauft. Die noch unausgebeuteten Gelände werden landwirtschaftl. verwertet. 1921 erhielt die Ges. die Genehmigung zum Bau von 9 Stück neuer Schachtöfen. Zurzeit beschäftigt die Ges. insges. gegen 300 Arbeiter. 1918 verblieb nach M. 260 762 Abschreib nur ein Gewinn von M. 16 129, 1919 nach M. 449 635 ein solcher v. M. 28148; erhöht 1920 nach Abschreib. von M. 179 916 auf M. 324 684, 1921 auf M. 463 660. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 625 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./4 1899 um M. 1 375 000 in 1375 Aktien, wovon M. 375 000, div.-ber. ab 1./2. 1899, voll zur Ein zahlung gelangten, wogegen M. 1 000 000, div.-ber. ab 1./2. 1900, zunächst mit nur 25 % eim gezahlt waren, weitere 25 % wurden zum 30./9. 1899 u. restl. 50 % zum 15./1. 1900 einberufen. Die neuen Aktien wurden den Aktionären zu 102.50 % angeboten. Die Mehrheit der Aktien ging 1917 in den Besitz des Nordd. Cement-Verb. G. m. b. H. in Berlin über. Hypotheken: M. 160 000 auf Bad Kösen zu 5 %. Die Bankschulden hat die Ges. seit 1900 durch Rückzahl. von annähernd M. 1 800 000 jetzt getilgt. Gen.-Vers.: Spät. Juni Geschäftsjahr: Kalenderj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 7 Bilanz am 31. Dez. 1921: Aktiva: Anlagen 1 006 000, Kasse 8370, Postsch eckguth. 1123, Debit. 2 192 007, Bürgschaften 102 300, Beteil. 70 501, Rohstoffe u. Vorräte 640 575. – Passivd- A.-K. 2 000 000, Hypoth. 160 000, Kredit. 956 674, Bürgschaften 106 800, Rückl. f. Tal onsteul 40 000, unerhob. Div. 1836, R.-F. 110 000, Werkerh.-Kto 150 000, Gewinn 463 660, Vortr 31 906. Sa. M. 4 020 877. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. auf Anl. 270 381, Zs. 10 884, allg. Handl- Unk. 641 980, Verlust auf Kantinen-Kto 7951, Werkerh-Kto 150 000, Talonsteuerres-Kt0 10 000, Gewinnvortrag 31 906, Gewinn 463 660 (davon: R.-F. 40 000, Div. 400 000, Tant. m A. R. 35 555, Vortrag 20 011.) – Kredit: Vortrag 31 906, Betriebsgewinn 1 219 858, Gewin aus Beteilig. 335 000. Sa. M. 1 586 764. Kurs Ende 1912–1921: 97.50, 97.25, 85*, –, 75, 101.50, 85*, 95, –, 730 %. Eingef. u Leipzig 20./7. 1909. Dividenden 1912–1921: 7, 8, 0, 0, 0, 5, 0, 0, 12, 20 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Paul Kersten; Stellv. Dr. Felix Kersten.